Stadt Hanau sagt Müllsündern den Kampf an

Hanau
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Ein großer Haufen illegal abgekippter Sperrmüll türmt sich in einem Großauheimer Kleingartengelände zwischen Auheimer Straße und der Bahnlinie Richtung Aschaffenburg. Bauschutt, Holzreste, Plastiktüten, ausrangierte Elektrogeräte, Auto-Radabdeckungen und ein alter Sessel verschandeln den Zugang zu einem Garten.



kowolmuellkowolmuell1Mitten drin im Arbeitsanzug Umweltstadtrat Andreas Kowol mit Beschäftigten der Unteren Naturschutzbehörde (UNB), die von der benachbarten Gartenbesitzerin auf den Kubikmeter illegal Entrümpeltes hingewiesen wurden. Die städtischen Mülldetektive krempeln den Abfall komplett um – auf der Suche nach Hinweisen auf die Verursacher.

Die glaubt Kowol gefunden zu haben. Denn weggeworfene CDs hinterlassen  elektronische Daten, die womöglich auf den Verursacher schließen lassen. Ebenso die Radabdeckungen, denn die haben eine Herstellnummer des Autowerks. Ein Telefonrouter im Müllhaufen lässt vielleicht Rückschlüsse zu, darüber hinaus auch eine relativ junge Parkquittung vom Klinikum Hanau.

Kowol will den Umweltsündern die rote Karte zeigen: „Bei Müllsündern verfolgt die Stadt Hanau die Null-Toleranz Strategie. Jeder illegal entsorgte Abfall wird nach Herkunftshinweisen akribisch durchsucht.“ Für die Mitarbeiter der UNB ist das Kleingartengelände in Großauheim kein unbekanntes Terrain, wenn  es darum geht, wild abgekippten Müll aufzuspüren und weg zu transportieren. Wenige Tage zuvor erst war eine Fuhre mitten auf den Zufahrtsweg zu den Gärten abgekippt worden. Täglich sind sie im Einsatz, um den Müllsündern auf die Schliche zu kommen. Sie verfolgen Sperrmüllmeldungen, sichern Beweise an den Fundorten und befragen dort Bürger im direkten Umfeld.

Sperrmüll am Straßenrand, Bauschutthalden am Feldweg, Abfallsäcke in den Grünanlagen oder alte Möbel auf Parkplätzen – überall ist er zu finden. Hanau ist da leider keine Ausnahme. Jährlich fallen in der Brüder-Grimm-Stadt rund 70 Tonnen  illegal entsorgter Abfall an - Tendenz steigend. „Achtlos weggeworfener oder bewusst illegal entsorgter Müll sieht nicht nur hässlich aus, das kann auch eine wirkliche Gefahr für die Umwelt sein“, gibt Kowol zu bedenken. So können aus Elektrogeräten oder Autobatterien giftige Stoffe austreten, die Boden und Grundwasser vergiften sowie Tiere und Pflanzen nachhaltig schädigen. Abfälle, sind sie einmal unkontrolliert in die Umwelt gelangt, können über Bäche und Flüsse ins Meer getragen werden. 80 Prozent des Mülls im Meer stammt laut Schätzungen vom Land.

„Nicht nur die Umwelt leidet. Auch die schöne Hanauer Landschaft, die Naherholung und Freizeitgestaltung dient, wird durch die Ablagerungen in Grünflächen und Waldgebieten verschandelt“, mahnt Kowol. Er versteht nicht, warum „einige Superschlaue ihren Müll in den Straßengraben kippen müssen“. Schließlich habe Hanau eine vorbildliche Infrastruktur mit einer Mülltonne für jede Art von Abfall oder Annahmestellen für sperrigen Müll oder Sondermüll.

„Das illegale Entsorgen von Abfall in unserer Umwelt ist eine Ordnungswidrigkeit oder Straftat. Dies bedeutet empfindliche Bußgelder oder sogar eine Strafanzeige“, sagt Kowol. Das Verhalten der Müllsünder sei „schlicht asozial“. Wilde Müllablagerungen erhöhten nämlich die Gebühren für alle Bürger, „denn die Kosten für die Entsorgung werden von der Allgemeinheit getragen“. Deshalb sei es für die Allgemeinheit wichtig, wachsam zu sein und alle Beobachtungen zu melden; das sei im Ordnungsamt bei Hannelore Helbig unter Telefon 295-1657 möglich. In erster Linie gehe es darum, bei den Müllsündern eine Verhaltensänderung zu bewirken. Dies funktioniere nur, wenn das Thema Sauberkeit in den Köpfen präsent bleibt, meint Kowol abschließend.

Foto: Stadtrat Andreas Kowol hatte sich eigens Arbeitsanzug und Handschuhe angezogen, um dem Verursacher für diese wilde Müllablagerung in Großauheim auf die Spur zu kommen.

Foto: Tatsächlich gab der Abfall einige Hinweise darauf, wie sich der Verursacher zurückverfolgen lässt.


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