„Hanau ist ein guter Ort für Bildung und Erziehung“

Hanau
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„Eine qualitativ und quantitativ gut aufgestellte Kindertagesbetreuung und eine große Vielfalt an wohnortnahen Schulformen und Bildungsgängen zeichnet unsere Stadt aus“, betonte Stadtrat Axel Weiss-Thiel bei der Vorstellung des Entwicklungsplans Kindertagesbetreuung für die Jahre  2014 bis 2020/2021 sowie des Schulentwicklungsplans für die weiterführenden Schulen für 2014 bis 2018.



Die Stadt gab 2014 rund 23,3 Millionen Euro für die Kindertagesbetreuung einschließlich der Personalkosten für pädagogische Fachkräfte aus sowie und rund 24 Millionen Euro für den Unterhalt von Schulen. „Hanau ist ein guter Standort für Bildung und Erziehung“, konstatierte Axel Weiss-Thiel. Beleg dafür sei der stetige Zuzug von Familien, die unter anderem dazu beigetragen hätten, dass die Brüder-Grimm-Stadt seit Januar 2010 um fast 5200 auf 93.101 Bürgerinnen und Bürger zugenommen habe. Und auch Unternehmen schätzten den „weichen“ Standortfaktor Familienfreundlichkeit. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sei im selben Zeitraum um rund 4600 gestiegen.

In einem Kraftakt seien in den vergangenen sechs Jahren 843 neue Kita-Plätze (Plus 21 Prozent) geschaffen worden - „und zwar ohne Abstriche bei der Qualität“, bekräftigte der Sozialdezent. Aktuell gibt es in Hanau 4.833 Plätze für Kinder von 0 bis 14 Jahren in kommunaler und freier Trägerschaft. „Wir haben vor allem auf die steigende Nachfrage berufstätiger Eltern nach Ganztagsplätzen im Bereich unter Drei und in der Schulkindbetreuung reagiert“. Das Versorgungsziel bis 2020/2021 in der Altersgruppe 0 bis Drei liegt stadtweit bei 24,2 Prozent (2014: 22,3 Prozent). Bei den Drei- bis Sechsjährigen bleibt es stabil bei der Versorgungsquote von 98 Prozent. „Die erreichen wir nach wie vor durch den gebührenfreien Halbtagsplatz in den letzten dreieinhalb Jahren vor der Einschulung“, erläuterte Weiss-Thiel. „Diesen Weg will ich nicht verlassen.“ Inhaltlicher Schwerpunkt in den kommenden Jahren solle interdisziplinär und trägerübergreifend die Förderung des Dialogs über Wertevorstellungen sein. „In einer Stadt“, so Weiss-Thiel, „in der fast 50 Prozent der Kinder ausländische Wurzeln haben, ist interkulturelle Sensibilität die Grundlage von Akzeptanz, Toleranz, Chancengleichheit und Partizipation. Und das gilt für alle Familien, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft und kulturellen Orientierung.“ In der Schulkindbetreuung sei zukünftig eine Infrastruktur zu schaffen, in der durch eine stärkere Vernetzung vielfältiger Kooperationspartner – Grundschulen, Eigenbetrieb und Freie Träger -  eine möglichst hohe Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsqualität gewährleistet ist. Grundsätzlich sei es wichtig, - ob bei den Jüngsten oder bei den Schulkindern -, „dass wir in den jeweiligen Stadtteilen genau erfassen, was Kinder und Eltern brauchen, um die Betreuungsangebote an den Bedarf anzupassen“. Als Beispiel nannte er den Stadtteil Südost, wo durch den Zuzug von Zuwanderern aktuell und auch künftig ein starker Handlungsbedarf vor allem in der Schulkindbetreuung bestehe, um die Bildungs- und Integrationschancen zu verbessern.

Trotz der finanziellen Einschränkungen durch den Entschuldungsfonds bleibe die Stadt für die weiterführenden Schulen ein verlässlicher Partner, erklärte Bildungsdezernent Axel Weiss-Thiel mit Blick auf den Schulentwicklungsplan für 2014 bis 2018.. Die Schulkommission, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverordnetenfraktionen, Lehrergewerkschaften, Industrie, Handwerk und Gewerbe, Stadtelternbeirat, Ausländerbeirat und Staatlichem Schulamt zusammensetzt, habe seinen Weg in ihrer jüngsten Sitzung mit einer Zweidrittelmehrheit betätigt.

„Wir werden die Investitionen im Rahmen der Möglichkeiten des städtischen Haushalts unverändert fortsetzen“, so Weiss-Thiel. Die Hanauer Schullandschaft sei durch die Investitionen in den vergangenen zehn Jahren gut aufgestellt. Zu nennen seien hier unter anderem die Investitionen an der Hohen Landesschule und der Karl-Rehbein-Schule. Das Schulzentrum Hessen-Homburg habe sich als Haupt- und Realschule etabliert, ebenso die  Elisabeth-Schmitz-Schule als Förderschule und die Otto-Hahn-Schule als Kooperative Gesamtschule. „Dabei soll nicht verschwiegen werden“, sagte der Stadtrat, „dass ein erheblicher Teil der Investitionen durch das Konjunkturprogramm in Folge der Finanzkrise und die Kooperation mit dem Main-Kinzig-Kreis möglich wurden“.

Die integrierte  Lindenau-Gesamtschule als einziges Angebot außerhalb des gegliederten Schulsystems werde in den kommenden Jahren schwerpunktmäßig modernisiert, kündigte Weiss-Thiel an. Als Schulträger ist die Stadt auch für die bauliche Umsetzung der Inklusion in ihren Schulgebäuden zuständig. „Diese Verpflichtung ist eine Daueraufgabe. Wir setzen sie pragmatisch um, damit möglichst allen Kindern mit Einschränkungen der Besuch einer Regelschule möglich ist.“ Der Zuzug nach Hanau sorgt nach Aussage Weiss-Thiels dafür, dass die Jahrgangsbreiten bei den Kindern stabil bleiben und entgegen der allgemeinen Trends bundes- und landesweit nicht sinken. „Der vorhandene Schulraum der weiterführenden Schulen reicht für dieses Jahrzehnt aus.“ Wie andernorts auch gebe es in der Brüder-Grimm-Stadt einen ungebrochenen Trend zu höherwertigen Bildungsabschlüssen. „In Hanau haben wir im Vergleich zu anderen Regionen Hessens sogar noch einen gewissen Nachholbedarf.“ Auch bei den Eltern mit Migrationshintergrund habe eine deutliche Aufholbewegung eingesetzt. „Das muss sowohl von den Grundschulen als auch von den weiterführenden Schulen weiter unterstützt werden“, forderte der Stadtrat.

Wermutstropfen bescherte er der Schulgemeinde der Tümpelgarten-Schule. Der verstärkte Zug zu Hanauer Gymnasien und das Abwenden von der Hauptschule lasse es nicht zu, vier Standorte für Haupt- und Realschüler aufrecht zu erhalten, bedauerte Weiss-Thiel. Die Eppsteinschule in Steinheim, die Otto-Hahn-Schule in Kesselstadt und das Schulzentrum Hessen-Homburg im Lamboy bleiben bestehen. An der Tümpelgarten-Schule läuft bis 2019 die Sekundarstufe aus. „Das ist kein Urteil über die Qualität dieser Schule“, betonte der Dezernent, „sondern ausschließlich eine Frage der Kapazitäten in der Schulform Haupt- und Realschule aus gesamtstädtischer Perspektive“.

Den Wunsch weiterführender Schulen, die Nachmittagsbetreuung auszubauen, musste der Stadtrat dämpfen. Das Land Hessen habe angekündigt, seine Mittel im Rahmen der „Paktes für den Nachmittag“ vor allem an die Grundschulen zu lenken. Damit seien auch die städtischen Ressourcen weitgehend  gebunden.


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