Jugendliche erlebten die Vielfalt des Alters

20 Jugendliche aus der siebten und achten Jahrgangsstufe trafen auf viele ältere Menschen, die sie fünf Tage in ihre Lebenswelten mitnahmen. Mit „inspirierend, krass, interessant“ kommentierten die jungen Leute zum Abschluss ihre Erfahrungen. Für Sozialdezernent Axel Weiss-Thiel trägt solch ein Projekt dazu bei, „Jugendlichen realistische Altersbilder aufzuzeigen und ihnen zu vermitteln, wie vielfältig die Lebenssituationen der älteren Generation sein können“.

In einem „Erzählcafé“ in der Hola berichteten Jung und Alt von ihren Erlebnissen. Die Skepsis auf Seiten der Schülerinnen und Schüler war beim Projektstart im Mehrgenerationenhaus groß. Nicht wenige waren in die Gruppe reingerutscht, weil sie in anderen Angeboten der Hola-Projektwoche keinen Platz mehr bekommen hatten. Barbara Heddendorp vom Seniorenbüro und ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich Bildung, soziale Dienste und Integration sowie die Lehrerinnen Uschi Timpel und Melody Amin setzten alles daran, dass die Jugendlichen ihre Wahl als Bereicherung empfanden. Die ehrenamtlich engagierten Seniorinnen und Senioren, die die Hauptamtlichen begleiteten, freuten sich auf die Begegnungen mit den Schülerinnen und Schülern. „Generationsübergreifende Projekte haben bei uns eine lange Tradition und wir werden sie weiterhin fördern“, betonte Weiss-Thiel. „Wir erleben im Zuge des demografischen Wandel, wie wichtig der Erfahrungsaustausch zwischen Jung und Alt ist. Denn nur wenn auf beiden Seiten das Verständnis für die Bedürfnisse des Anderen da ist, lässt sich ein gutes Miteinander der Generationen gestalten“.

Wie das klappt, erlebten die  Holaner in Erzählcafés bei selbstgebackenem Kuchen im Mehrgenerationenhaus Fallbach, beim Spieletreff bei der Nachbarschaftsinitiative Klein-Auheim und bei der Wohninitiative Zusammenh(alt) in der Keplerstraße. Sie buken zusammen Waffeln, kochten Marmelade und pressten Kirschsaft gepresst. Für viel Gesprächsstoff sorgte der Besuch des Alten- und Pflegezentrums Mainterrassen. In Kleingruppen nahmen die Jugendlichen an den Gruppenaktivitäten der Tagespflege und für Menschen teil, die an Demenz oder Parkinson erkrankt sind. „Es hat mich nachdenklich gemacht zu erleben, wie es ist, wenn das Leben in einer Demenz endet“, meinte beispielsweise Lisa (14). Marlon (13) zeigte sich überrascht, in der Tagespflege auf „alte Herren zu treffen, die gar nicht so langweilig waren wie befürchtet, sondern mit denen ich prima Mensch ärger dich nicht spielen konnte“.

Für die Lehrerinnen Melody Amin und Uschi Timpel stand nach der Woche fest: „So ein Projekt sollte fester Bestandteil der Schullandschaft sein.“ Die Rückmeldungen der Schüler seien durchweg positiv gewesen. Es habe allen Spaß gemacht und einige zum Nachdenken angeregt. Schulleiterin Sabine Schaetzke wünscht sich, dass die Kooperation auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden kann.

Foto: Das Mehrgenerationenhaus Fallbach war die ersten Station der Projektwoche der Hola mit der Stadt Hanau. Foto: Stadt Hanau

Foto: Bereit zum "Mensch ärger dich nicht"-Spielen im Alten- und Pflegezentrums Mainterrassen. Foto: Stadt Hanau

Foto: Nach dem gemeinsamen Waffelbacken in der Schulküche ließen es sich Jung und Alt schmecken. Foto: Stadt Hanau