Hasselroth: Polizei lässt Drogendealer auffliegen

Hasselroth
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Wer hätte das gedacht: Ausgerechnet die 7000-Seelen-Gemeinde Hasselroth war über drei Jahre hinweg der Standort für einen der größten Drogenumschlagplätze der Region. Ein 33-jähriger Kfz-Mechaniker kaufte von 2010 bis 2013 kiloweise Marihuana, Speed und Amphetamine in Frankfurt und „vertickte“ die Drogen an Dealer im Main-Kinzig-Kreis weiter.



gerichtVor dem Schöffengericht Gelnhausen legte er jetzt ein Geständnis ab und wurde zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt.

Vier Taten hatte die Staatsanwaltschaft Hanau zu einer Anklage zusammengefasst, vermutlich waren es aber deutlich mehr. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Hasselrother drei bis vier Mal pro Monat nach Frankfurt fuhr, um Drogen aller Art in großen Mengen einzukaufen. Nachvollziehen lässt sich ein Einkauf im Sommer 2010, da soll er fünf Kilogramm Marihuana von besonders guter Qualität von seinem Großlieferanten bezogen haben. Den Stoff verpackte er in eine Sporttasche, allerdings blieb dann sein Wagen auf Höhe der Eissporthalle liegen. Den Heimweg nach Hasselroth setzte er daher mit einem Taxi fort.

Am 22. Dezember 2011 soll er bei einem Mazedonier in Frankfurt weitere sechs Kilogramm Marihuana, in 500 Gramm Päckchen portioniert, gekauft haben. Diese Drogen soll er bei einem Komplizen in Rodenbach gelagert und von dort weiterverkauft haben. Die dritte angeklagte Tat soll sich Anfang November 2012 abgespielt haben: 14 Kilogramm Speed und Amphetamine hat der Hasselrother da laut Staatsanwaltschaft in Frankfurt bestellt, irrtümlicherweise aber 15 Kilogramm erhalten. Dazu soll er mit der gleichen Tour noch drei Kilogramm Marihuana geholt und für die Rückfahrt wieder ein Taxi genutzt haben.

Das Vertrauensverhältnis des 33-Jährigen zu seinem Lieferanten war offensichtlich so groß, dass er die Drogen immer auf Kommission kaufte und somit erst bezahlen musste, wenn er sie selbst weiter veräußert hatte. Als er die Ware aber nicht mehr bezahlen konnte, machte er sich laut Staatsanwaltschaft auf die Suche nach einer weiteren Einnahmequelle. In seinem Einfamilienhaus in Hasselroth legte er eine Indoor-Drogenplantage an, die mit großem Aufwand und sehr professionell aufgebaut worden war. Wie sich später herausstellte, hatte er die nötigen Materialien in einem Baumarkt in Gründau gekauft. Bei der Wohnungsdurchsuchung im Mai 2013 fand die Polizei eine auch für die Beamten beeindruckende Hydrokultur mit 300 Cannabis-Pflanzen in voller Blüte.

„Alles richtig“, erklärte der Angeklagte vor dem Schöffengericht, seine eigene Drogenabhängigkeit habe ihn zu diesen Taten getrieben. „Inzwischen habe ich alle Kontakte abgebrochen“, will er mittlerweile seine Sucht besiegt haben und jetzt ein neues Leben beginnen. Das dürfte allerdings nicht so einfach werden: Das Schöffengericht Gelnhausen verurteilte ihn zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und zehn Monaten, das Urteil ist allerdings noch nichts rechtkräftig. Vor dem Landgericht in Hanau wartet ein weiteres Verfahren auf der 33-Jährigen aus Hasselroth.


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