Parlament entscheidet über Senioreneinrichtung

Da über die Ausschreibung einer Senioreneinrichtung unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten und entschieden werden muss, werden Besucher und Pressevertreter am kommenden Donnerstag zwischenzeitlich die Friedrich-Hofacker-Halle in Niedermittlau verlassen müssen. Zum nächsten Tagesordnungspunkt dürfen dann wieder alle an der Sitzung teilnehmen.

Die Gemeindevertreter sollen bei der Sitzung am 26. Februar ab 20 Uhr eine weitreichende Entscheidung treffen. Nach zahlreichen Diskussionen und Beratungen in den vergangenen Jahren soll nun der Bau einer Senioreneinrichtung in Neuenhaßlau im Bereich der Karlstraße auf den Weg gebracht werden. Dafür ist eine europaweite Ausschreibung nötig, deren Details bereits in den Ausschüssen der Gemeindevertretung mit Juristen beraten und verabschiedet wurden.

Grundlage der Beratungen waren die Ergebnisse der Bürgerbefragung „Leben und Wohnen im Alter“. Insgesamt 3321 Bürgerinnen und Bürger ab einem Alter von 50 Jahren waren angeschrieben und zu ihre Vorstellungen befragt worden. 977 Antworten gingen im Rathaus ein, das entspricht einer Quote von knapp 30 Prozent. Das Ergebnis war eindeutig:  75 Prozent erklärten, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben zu wollen, als Alternative kam als ehesten eine betreute Wohnanlage in Frage. Welche Art von Altersruhesitz für Senioren nun in Hasselroth entstehen soll, wird allerdings erst mit der Veröffentlichung der Ausschreibung bekannt werden, die zeitnah nach der erwarteten Zustimmung durch die Gemeindevertretung erfolgen soll.

Der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Helmut Müller (SPD), erklärt das notwendige Prozedere: Da laut europarechtlichen Vorgaben eine Chancengleichheit für alle Interessenten gegeben sein müsse, dürften zuvor keine Details an die Öffentlichkeit kommen. Daher müsse die Beratung und auch die Abstimmung in der Sitzung in der kommenden Woche nicht-öffentlich stattfinden. „Nach der Abstimmung dürfen alle wieder rein und dann werde ich auch das Abstimmungsergebnis öffentlich verkünden“, so Müller. Anschließend stimmt das Parlament noch über die Gründung einer Kommission ab, die den Gemeindevorstand bei der Schaffung der Senioreneinrichtung begleiten soll.