Kanal-Deal läuft nur, wenn Freigericht auch mitmacht

Hasselroth
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Die Gemeindevertretung Hasselroth hat die Übertragung des gemeindeeigenen Kanalnetzes an den Abwasserverband Freigericht einstimmig beschlossen.



Ortsschild HasselrothAllerdings unter einer Bedingung: Bis zum 30. Juni 2016 muss auch das Parlament in Freigericht zustimmen, das dortige Kanalnetz an den gemeinsamen Verband zu überschreiben. Die Hasselrother SPD/FDP-Mehrheitsfraktion hatte dies gefordert, da eine alleinige Übertragung keinen Sinn mache.

Mit dem jetzt gefassten Beschluss wurde der Gemeindevorstand beauftragt, mit dem Abwasserverband Gespräche über eine Übertragung aufzunehmen und ein entsprechendes Vertragswerk zu erarbeiten. Gefreut hat dieser Beschluss vor allem die Soziale Wählergemeinschaft, die bereits 2007 einen entsprechenden Antrag gestellt hatte. Jürgen Roth sprach dann auch von einer „zukunftsorientierten Entscheidung“, die entsprechende Synergieeffekte bringen werde. Eine Entlastung erwartet er vor allem für die Bauverwaltung der Gemeinde Hasselroth in dem immer komplexer werdenden Bereich der Kanalisation. Vor der Abstimmung forderte er die Gemeindevertreter auf, „das Heft in die Hand zu nehmen und nicht von Freigericht abhängig zu machen“, zumal er in den interkommunalen Gesprächen bereits wahrgenommen habe, dass bei diesem Thema auf ein Signal aus Hasselroth geradezu gewartet werde.

Nicht ohne Freigericht lautete allerdings die Vorgabe des SPD/FDP-Fraktionsvorsitzenden Christian Benzing, eine alleinige Übertragung des Hasselrother Kanalnetzes mache keinen Sinn. Überraschend zurückhaltend verhielt sich die CDU-Fraktion, deren Zustimmung vor Sitzungsbeginn nicht als sicher galt. Der Fraktionsvorsitzende Sascha Gourdet sprach auch über Einsparungen und einer effizienteren Arbeit in der Verwaltung des Kanalnetzes durch die Übertragung, forderte allerdings klare Regelungen für die  Kostenaufteilung bei der Sanierung der Hauptsammler und verbindende Möglichkeiten der Einflussnahme für die Gemeinde bei der Gebührengestaltung.

Zurückgewiesen wurde von allen die Kritik des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND). Die Vorsitzende des Gebietsverbandes „Unteres Kinzigtal“, Ingrid Stadelmann aus Hasselroth, hatte sich in einer Pressemitteilung gegen die Übertragung des Kanalnetzes ausgesprochen und von einer Privatisierung der Abwasserbeseitigung gesprochen. Als „unqualifiziertesten Presseartikel des Jahres“ kürte Jürgen Roth diese Stellungnahme, in den Gremien des Abwasserverbandes seien alle Parlamente vertreten und somit eine Kontrolle jederzeit gewährleistet.


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