Kühle Frühlingsnächte und trockene Sommermonate

Hasselroth
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA e.V.) setzt sich für den Erhalt der Laubfroschpopulation im Main-Kinzig-Kreis ein.



tuemphassetuemphasse1tuemphasse2tuemphasse3Im Rahmen ihres Artenschutzprojektes führte sie vergangene Woche eine dringende Tümpel-Pflegemaßnahme durch. Ob Strauch oder Baum, der Laubfrosch verbringt einen Großteil seines Lebens in ein bis zwei Metern Höhe. Dort sitzt er geduldig und wartet bei schönem Wetter darauf, das kleine Insekten vorbeikrabbeln oder -fliegen, die er dann mit seiner Zunge schnappt und verspeist. Im Winter gräbt sich der Laubfrosch unter Laub und Erde ein, um so die Kälte zu überstehen. Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit - gegen April - gräbt sich der Frosch aus und sucht sonnige Laichgewässer auf. Dort versucht er mit seiner Schallblase in ganzen Chorgesängen mit seinen männlichen Artgenossen die Weibchen anzulocken, um sich zu paaren.

Zurzeit sind viele Tümpel und Feuchtwiesen ausgetrocknet. Ob dies durch den durch Klimawandel oder eine ungewöhnliche Häufung von Trockenperioden verursacht ist, ist nicht sicher. Die Trockenheit erschwert bzw. verhindert aber die Amphibienfortpflanzung. Mit dem Ziel, eine stabile Population des nur 3 bis 5 cm kleinen Frosches aufzubauen, bemüht sich die GNA, seinen Lebensraum langfristig zu erhalten. In vielen Teilen Deutschlands, wie z.B. Rheinland-Pfalz oder Nordrhein-Westfalen, handelt es sich beim Laubfrosch bereits um eine gefährdete Art, die vom Aussterben bedroht ist. Südhessen beherbergt eines der letzten Gebiete, in denen sich die kleinen Frösche wohl fühlen.

Der erste Schritt zur Besserung dieses Problems ist die Pflege bzw. der Ausbau der Tümpel. Bei einer kürzlich durchgeführten Maßnahme wurde ein zugewachsener Tümpel in Abstimmung mit der Gemeinde Hasselroth als Eigentümerin der Fläche in der Gemarkung Niedermittlau frei gelegt, so dass er in den kommenden Jahren wieder zum optimalen Lebensraum der Amphibien werden kann. Finanziert von Hessen Mobil und durchgeführt von der Firma Darmstädter GmbH aus Rodenbach wurden innerhalb von drei Tagen Pflanzen und Sträucher um den Tümpel herum entfernt und so ein freier Zugang zum Gewässer für den Laubfrosch geschaffen.

Durch jährliche Kartierungen des 250 Hektar großen Biotopverbundes an der Kinzig zwischen Langenselbold und Hasselroth wird die Bestandsentwicklung kontrolliert. Zusätzlich suchten GNA-Biologin Susanne Hufmann und Praktikant Philipp Römer das Projektgebiet nach Kaulquappen und anderen Entwicklungsarten ab, allerdings mit einem erschreckenden Ergebnis: Durch die lange Trockenheit im Juni und Juli bestand für den Froschnachwuchs kaum die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Zudem fielen die wenigen Kaulquappen Räubern wie Fischen oder Wasserinsekten zum Opfer.

Nach wie vor besteht an der unteren Kinzig die einmalige Chance für dieses Projekt. Den ursprünglichen Lebensraum des Laubfrosches, dynamische Auen, die regelmäßig überflutet werden und so ständig neue Stillgewässer schaffen, gibt es kaum noch. Diesen Effekt versucht die GNA durch die Anlage von Tümpeln zu simulieren. Dass die Arbeit bereits Früchte trägt, zeigen Untersuchungen des von der GNA optimierten Biotopverbundes, in dem sich die Laubfroschpopulation seit Beginn des Projektes 2008 in etwa verdoppelt hat.

Die heutige Bauabnahme mit Helmuth Biczysko von Hessen Mobil und Jörg Darmstädter, sowie den Beteiligten der GNA, verlief äußerst zufriedenstellend für alle Seiten. Weitere Projekte sind bereits in Planung. Dazu bittet die GNA um Spenden. „Auch mit einer kleinen Spende können wir schon viel erreichen. So kann mit 20 Euro ein Kubikmeter Erde bewegt werden, um ein neues Laichgewässer zu schaffen. 50 Euro helfen, einen Tümpel für Kaulquappen zu pflegen und zu erhalten und 75 Euro sind nötig, um einen Meter Entwässerungsgraben in ein Biotop umzuwandeln“, erklärt die GNA-Biologin Susanne Hufmann. Das GNA Spendenkonto lautet: Raiffeisenbank Rodenbach, BLZ 506 636 99, Konto 10 70 800 (IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00, BIC: GENODEF1RDB). Spenden an die gemeinnützige GNA sind steuerlich absetzbar. Mehr Informationen unter www.gna-aue.de

Foto (von links): Bauabnahme durch Helmuth Biczysko (Hessen Mobil), Tiefbauunternehmer Jörg Darmstädter, Günter Könitzer und Susanne Hufmann (beide GNA e.V.).


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2