Erster Stadtrat: FDP sieht „zirkusreife Fähigkeiten“

Die FDP bedauert, dass diese Stelle künftig nicht mehr durch Matthias Mücke (CDU) ausgefüllt wird, er überzeuge parteiübergreifend durch gute Arbeit. Doch leider habe der Koalitionsvertrag der Regierungsparteien der bis 2016 geschmiedeten Koalition CDU und GAL auch personelle Auswirkungen. Im Koalitionspapier heiße es dazu: „Bleibt bis zum Ende der Amtszeit des jetzigen hauptamtlichen Stadtrats bei der CDU. Danach fällt der GAL die hauptamtliche Besetzung der Stadtratsstelle zu.“ Und genau dieser Wechsel stehe nun bevor.

Wie die geplante Wahl aussehen werde, haben der CDU-Fraktionsvorsitzende Bernd Matt und sein GAL-Kollege Gustav Schreiner Anfang Juli über die Presse mitgeteilt, bevor Herr Matt keine drei Wochen später als Vorsitzender des Wahlvorbereitungsausschusses mit den dortigen Kollegen eine Ausschreibung formulierte um nun ganz neutral die bis 24.8. eingegangenen Bewerbungen einzustufen.

Die FDP Langenselbold dazu in einer Pressemitteilung: "Mit Verlaub, aber man hätte wenigstens so tun können, das man unvoreingenommen die Bewerbungen nach Eignung prüft und eine Empfehlung an die Stadtverordnetenversammlung weitergibt. Erst den Koalitionskollegen als Nachfolger präsentieren und dann Bewerbungen selektieren, ist dann doch etwas unglaubwürdig. Die FDP Langenselbold hat sich ja in den letzten Jahren auch durch Mückes hervorragende Arbeit durchaus überzeugen lassen, dass ein erster Stadtrat als Unterstützung des Bürgermeisters, in seinen vielfältigen Aufgaben zu deren Bewältigung, notwendig ist. Auch das durch den Stadtrat Mücke keine Mehrkosten für die Stadt entstehen, da der Stadtrat zwei oder sogar drei Amtsleiter ersetzt und somit sogar günstiger für Langenselbold kommt. Nun musste der Stadtrat nach Wunsch der Koalition den Posten räumen um Platz zu machen für den Koalitionspartner, die Ausschreibung liegt für den neuen hauptamtlichen ersten Stadtrat vor.

Man darf sich angesichts dieser aber schon fragen welche Stelle soll mit dieser Ausschreibung denn besetzt werden? Die Ausschreibung und die angestrebte Personalie, welche sich durch diese Ausschreibung ergeben wird, überzeugen weder in der Frage ob diese eine wirkliche Hilfe für den Bürgermeister sein kann bzw. soll. Außerdem kann sich die FDP nicht vorstellen, welche Amtsleitertätigkeit durch diese weiterhin überzeugend kompensiert werden soll. Leider müssen die Liberalen feststellen, dass hier eine Personalie eingesetzt werden soll, die weder dem Bürgermeister eine Hilfe, der Stadt eine Entlastung oder für Langenselbold in irgendeiner Form sinnvoll wäre.

Erfreulich ist allerdings, dass in einer Zeit, in der sich die Stadt unter dem finanziellen Rettungsschirm des Landes befindet, mit Bürgermeister Jörg Muth wenigstens das Finanzresort weiterhin in Händen einer von Beginn an involvierten Person befindet und davon abgesehen wurde, dem neuen Stadtrat dies übernehmen zu lassen. Wie der Bürgermeister dieses anspruchsvolle Amt zeitlich noch schaffen soll. ist uns allerdings ein Rätsel. Die FDP wird am 22. September einem Kandidaten, der eine Hilfe darstellt und finanziell für die Stadt sinnvoll ist, zustimmen. Es wird aber keine Zustimmung für einen dem Koalitionsvertrag zwischen CDU und GAL gefälligen Besetzungsvorschlag geben. Es ist bereits bezeichnend, dass die GAL sich bisher nur in den Fragen der Besetzung gut bezahlter Pöstchen von Stadtrat und Klimamanager gezeigt hat. In Langenselbold haben anscheinend einige zirkusreife Fähigkeiten: Wir sagen voraus, dass am Ende der neutralen Stellenausschreibung die Wahl von Gustav Schreiner stehen wird und die GAL verblüfft mit dem Kunststück, mit grüner Tinte sogar rote Zahlen schreiben zu können."