Ausbau der Krippenplätze geplant

Das entspricht einem Versorgungsgrad von 40 %. Allein im Jahr 2014, so der Rathauschef, wurden 16 weitere neue Betreuungsplätze für Krippenkinder geschaffen. Auf dem Bundesweiten Krippengipfel im Jahr 2007 wurde eine 35 %-Versorgung für den Rechtsanspruch für unter 3-Jährige empfohlen. Dies scheint für Langenselbold jedoch nicht auszureichen, um ein bedarfsgerechtes und familienfreundliches Angebot zu schaffen, so der Erste Stadtrat Gustav Schreiner (GAL). Durch die günstige Verkehrslage, die Ausweisung von Baugebieten, als auch der ungebremste Zuzug in alte Baugebiete durch junge Familien, gehört Langenselbold zu den Wachstumskommunen im Main-Kinzig-Kreis und östlichen Rhein-Main-Gebiet. Daraus schließend erhöht sich auch die Nachfrage nach Krippenplätzen durch junge Familien. Ab Januar 2015 bestehen sowohl in Kindertagesstätten als auch bei den Tagespflegepersonen keine Aufnahmekapazitäten mehr. Bis Mai 2015 stehen nach heutigem Stand ca. 24 U3-Kinder auf der Warteliste für einen Betreuungsplatz, die in den jetzigen Einrichtungen nicht mehr aufgenommen werden können.

In den Planungen für das Neubaugebiet „Im Niedertal III“ ist der Bau eines Kindergartens fest vorgesehen. Die Fertigstellung dieser Einrichtung wird aber erst im Jahr 2016 realistisch sein. Die Eröffnung von zwei zusätzlichen Krippengruppen mit 24 Plätzen bis zum 2. Quartal 2015 wäre für die anstehende Nachfrage vorerst ausreichend. Man könnte den Versorgungsgrad, so Bürgermeister Muth, auf 48 % erhöhen. Bis zur Eröffnung des geplanten Kindergartens „Im Niedertal III“ könnten die zwei zusätzlichen U3-Gruppen im Untergeschoss der Klosterberghalle betreut werden. In der Vergangenheit waren diese Räumlichkeiten bereits von Kindergarten- und Hortkindern sowie Erzieherinnen genutzt worden. Zusätzlich zu den Räumlichkeiten der Klosterberghalle könnte der in unmittelbarer Nähe liegende Schlosspark mit Spielplatz für die Betreuung mit herangezogen werden.

Es gibt zwei Möglichkeiten, so die Rathausspitze, diese Betreuung anzubieten, entweder durch die Stadt Langenselbold oder durch einen freien Träger. Die „Honigbienchen Erlensee gemeinnützige GmbH“ hat bereits in mehreren Gesprächen Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Stadt Langenselbold bekundet, berichtet der Erste Stadtrat. In einem letzten Gespräch wurde die Krippenproblematik erörtert. Die gemeinnützige GmbH könnte sich vorstellen, in eigener Trägerschaft zwei Krippengruppen zu eröffnen. Das entstehende Defizit zwischen Elternbeiträgen und Leistungen der gemeinnützigen GmbH müsste durch die Stadt Langenselbold gedeckt werden. Eine Entscheidung über die Idee und Intention der Verwaltung muss durch die städtischen Gremien in den Haushaltsdiskussionen für den Haushalt 2015 erfolgen. Anschließend wäre ein entsprechender Vertrag mit den „Honigbienchen - gemeinnützige GmbH“ und der Stadt Langenselbold abzuschließen, erläutert die Amtsleiterin Verena Lenz.

Neben dem städtischen Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder bieten auch die beiden Kirchengemeinden Betreuungsplätze an. Die Kindertagesstätten-Landschaft würde durch einen weiteren freien Träger z. B. den „Honigbienchen“ vielfältiger. Im Jugendhilfegesetzbuch, so Verena Lenz, ist eine Trägervielfalt ausdrücklich gewünscht, um unterschiedliche pädagogische und weltanschauliche Richtungen und Traditionen zu ermöglichen. Dies zeigt sich in den verschiedenen pädagogischen Ansätzen und Profilen der Einrichtungen.

Der Magistrat hat eine Beschlussempfehlung an die städtischen Gremien eingebracht, in der die v. g. Ideen und Absichten zur Abstimmung vorgeschlagen werden. Ziel ist es, so der Erster Stadtrat und der Bürgermeister, so schnell wie möglich weitere Betreuungsplätze anzubieten, damit das Angebotsdefizit ausgeglichen wird und die Eltern eine verlässliche Versorgung und Betreuung ihrer Kinder in Langenselbold erhalten.