Der Uhu: erfolgreich zurückgekehrt

Großenhausen
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Während der Monatsversammlung am Freitag, 6. Februar, berichtet der NABU Großenhausen über die erfolgreiche Rückkehr des Uhu.



Mit einem Diavortrag wird auf die Lebensweise und die Gefährdungsursachen der größten Eule der Welt eingegangen. Beginn der kostenfreien Veranstaltung ist um 20:00 Uhr in der Alten Schule in Großenhausen, Im Vorderdorf 12.

Seit Jahrtausenden mobilisiert der Uhu Emotionen - sowohl positive als auch negative. Die dämmerungs- und nachtaktive Lebensweise und der geheimnisvolle Ruf verleihen ihm etwas Mystisches. Bereits in der Antike wurde der "König der Nacht" zum Unglücksbringer und "Totenvogel". Dieser Irrglaube hielt sich bis weit hinein in das Mittelalter. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Großeule in Deutschland nahezu fast ausgerottet; so auch in Hessen, wo es 1910 nur noch einzelne Brutnachweise im Kellerwaldbereich gab. Ursache war die Jahrhunderte lange Verfolgung duch den Menschen, wie der Prämienerlass von 1655 zur sogenannten Schädlingsbekämpfung aus dem Herzogtum Calenberg belegt. Vor allem von den Jägern wurde der Uhu als Konkurrent der Niederwildjagd angesehen. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde ein gnadenloser Vernichtungsfeldzug im Zuge der staatlich geförderten "Raubzeugbekämpfung" geführt. Es wurden Schussgelder für die der "Obrigkeit" abzuliefernden Fänge gezahlt. Einzelne Uhupaare wurden nur noch für die Ausübung der "Hüttenjagd" geduldet. Aus einem Versteck (Hütte) heraus erfolgte Jagd auf die, über dem auf einer Sitzstange angebundenen lebenden Uhu, auf und nieder fliegenden (hassenden) Vögel aller Art, insbesondere Raben- und Greifvögel. Für diese Zwecke wurden hunderte Junguhus ausgehorstet.

Erst in den 1960er Jahren änderte sich die Situation: Strenger rechtlicher Schutz , entsprechende Sicherungsmaßnahmen für die letzten Neststandorte und gezielte Auswilderung von Nachzuchten brachten die Wende. Die Eifel und der niedersächsiche Harz wurden Schwerpunkte für die Uhuzucht und nachfolgende Auswilderungen. In Hessen brüteten die ersten eingewanderten Vögel im Jahre 1977 im Landkreis Limburg-Weilburg, so war der Uhu nun wieder ein hessischer Brutvogel. Ab Mitte der 1990er Jahre besteht erfreulicherweise eine kontinuierliche zunehmende Tendenz. Der Uhu hat heute in Hessen Brutstandorte außer an Felsen auch auf Bäumen und in Gebäuden. In Nordhessen brütet der Uhu auch an Brücken der Deutschen Bahn und in den hessischen Rheinauen auf Kopfweiden. In unserem Bundesland gibt es ungefähr 250 bis 300 Uhubrutplätze, während man bundesweit von etwa 2000 Paare ausgehen kann. - Ein stolzer Erfolg für den Artenschutz! Leider wächst der Bestand nicht überall, so sind besonders in Bayern regionale Bestandsrückgänge gemeldet. Die Ursachen sind noch unklar. Vieles spricht dafür, dass schleichende Veränderungen des Nahrungsangebotes durch die Landnutzung verantwortlich sind. Weitere Ursachenforschung ist hier also dringend geboten, um mit konkreten Schutzmaßnahmen den Trend wieder zum Positiven wenden zu können.


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