Resümee zur Sportstättenerweiterung „Dicke Buche“

Dörnigheim
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Ein Resümee zur Sportstättenerweiterung „Dicke Buche“ in der Maintal-Waldsiedlung hat Brunhilde Fahr von der Mieterinitiative Nassauische Heimstätte verfasst, die wir nachfolgend im Wortlaut abdrucken.



"Die Thematik „Dicke Buche“ bewegte nun schon lange alle Gemüter. Es war immer undurchsichtig. Pläne flogen hin und her. Es kostete vor allem Steuergelder, das Wohlbefinden der Anlieger, denn sie wussten es nie „was sollte hier eigentlich geschehen“. Sie wissen es mit Sicherheit auch heute noch nicht. Es macht unsicher, wenn man nicht weiß, wie in der Zukunft eigentlich das eigene Umfeld aussieht. Viele Mieter und Mieterinnen wohnen seit dem Baujahr - etwa 1962 - hier. Es ist laut, die eigentliche Großsiedlung ist ungepflegt, die Mieten sind viel zu teuer. Der Fluglärm, die Züge im nahen Wald, der Lärm des übermäßigen Verkehrs in der reinen Wohngegend, die Parkplatznot, die Fahrräder auf den Bürgersteigen, alles das stört und es ist vor allem die Wilhelmsbader Straße, die sehr eng ist. Und Abhilfe ist keine in Sicht.

Die Anwohner in den Einzelhäusern können auch nicht schlafen, denn sie hören den Lärm auch. Ihre Schlafzimmer liegen nämlich meistens an der Straßenseite. Am 29. Juli 2015 steht im Maintal Tagesanzeiger zu lesen: „ Der Umsetzung eines lange diskutierten Projektes steht nichts mehr im Wege “, heißt es aus dem Maintaler Rathaus. Mit ihrem Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung vom 13. Juli schafften die Kommunalpolitiker die Voraussetzungen zur Zusammenführung der Freisportanlagen von FTD, TGD, DSV und FC Germania am Standort „Dicke Buche“ in Dörnigheim (der Tagesanzeiger berichtete). „ Ein erstes Konzept zur Zusammenführung der Freisportanlagen haben wir in Abstimmung mit den Sportvereinen in den letzten zwei Jahren erstellt , berichtet der Erste Stadtrat Ralf Sachtleber. Der Magistrat gehe von Gesamtkosten in Höhe von rund 5,3 Millionen Euro aus.

Man „spricht“ in Sachen Sportstätten natürlich mit den Vereinen. Man „spricht“ aber nicht mit den Betroffenen, nämlich mit allen Menschen, die in der Waldsiedlung leben. Man regt sich darüber auf - aber ändert das was? Nein, aber es führt zu der immerwährenden Auffassung; „ Die da oben machen sowieso was sie wollen“. Aber hier leben Menschen, die ich sehr lange kenne und mir ist es nicht egal, wie es hier weitergeht. Es wird also eine verwaltungsinterne Projektgruppe mit Unterstützung einer externen Projektsteuerung geben, die haufenweise auf Kosten der Steuerzahler Planungsarbeiten und Gutachten erstellen werden? Anwohner und auch die Häuslebauer, deren sauer verdienten und zur Alterssicherung erbauten Eigenheime wertmäßig gegen Null tendieren werden, werden natürlich erst gar nicht eingebunden. Ein Schelm wer sich dabei was Böses denkt! Die Politiker, die ich hier noch nie gesehen habe, bestimmen also zusammen mit den Vereinen? Um welche Interessen geht es hier eigentlich? Bestimmt nicht um die derer, die die Folgen dieser verrückten Planung abkriegen. Man hat also bereits die TGD gekündigt? Das ist sicher nicht richtig. Hat man auch der sehr betagten Dame (Frau F. mit m.E. lebenslangem Wohnrecht) und der Asylbewerberfamilie gekündigt? Die leben nämlich in dem Gebäude an der „Dicke Buche“, das jetzt abgerissen werden soll.

Auch sie ertragen noch den unerträglichen Lärm, der jetzt schon und auch künftig von den sechzehn Sportgruppen der Germania und vier des DSV ausgehen wird. Noch hört man in zweihundert Metern Entfernung auch jeden Tennisball hopsen. Auch das wird dann wohl so bleiben. Mit dem übrigen Lärm können wir hier jetzt schon nicht mehr in Ruhe leben. Tag und Nacht kommt man sich wie auf dem Ballermann vor. Stellplätze für die Autos sind rar. Dazu kommt, dass es offensichtlich für die Einzelhäuser keine Stellplatzverordnung der Stadt Maintal gibt. Deshalb war mir an Anliegerparkausweisen bereits schon mal gelegen. Man baut also dann hinein in den Wald, der eigentlich der Eingangsbereich des Naherholungsgebietes bis nach Wilhelmsbad ist, noch Parkplätze. Was soll´s denn auch? Ein paar mehr gefällte Bäume? Eine Veränderung des Mikroklimas?

Herr Schäfer von der FDP kam auf eine geniale Idee. In der Stadtverordnetenversammlung vom 13. Juli 2015 beantragte er „Parkplatzeinrichtung auf dem Bolzplatz der Kinder an der „Dicken Buche“. Ich fand es sehr lustig, wenn auch konsequent, im gleichen Atemzug unterschrieb der Bürgermeisterkandidat Klaus Gerhard von der FDP meine Unterschriftenliste gegen die Erweiterung der Sportstätte „Dicke Buche“ mit der begleitenden Frage an mich „Gibt es einen Konsenz zur Planung?“. Meine Antwort: NEIN. Es geht also um Etwas? Es geht aber garantiert nicht um Bürgerinteressen. Es geht nicht um Vernunft. Denn eine Sportstätte, die mal so eben geplant 5,3 Millionen Euro bei einem „jetzt ausgeglichenen Haushalt“ kosten soll, plus Planungskosten und weiteren Gutachten, die schon jetzt vergebens sind, muss ja von den Bürgern finanziert werden.

Und Platz wäre ja auch woanders da. Zum Beispiel zwischen Hochstadt und Wachenbuchen gibt es massig Land, das dem Regionalverband ja bereits gehört. Ich höre es schon: „Nein, das kann man ja nicht machen?“ Das wäre ja vernünftig. Es ist auch nicht vernünftig, ein Gebiet mit einer Lärmschutzmauer (hatten wir das nicht schon mal – die Mauer?) von 3,50 m abzugrenzen. Denn im ersten Stock wohnend nutzt es den Anwohnern direkt am Sportplatz dann auch nichts. Daher liegt meine Unterschriftenliste jetzt auch in der Main-Apotheke, Wilhelmsbader Straße 15 aus. Ich habe dann auch noch in diesem Simme ganz viele Fragen an alle Bürgermeisterkandidaten. Eine oder einer von Ihnen ist ja der nächste Magistrat. Die Waldsiedlung ist ein ganz besonderes Wohngebiet mit vielen alten Menschen und Kindern, die Anspruch auf Lebensqualität und besonderen Schutz haben. Und auch der zu erwartende Baustellenlärm gehört hier (wirkt mietmindernd) nicht in unser Wohngebiet."


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