Plädoyer für wertschätzenden Umgang mit Demenz-Patienten

Maintal
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Menschen mit Demenz auf Augenhöhe begegnen. Sie wertschätzen als diejenigen Personen und Persönlichkeiten, die sie sind, und sie annehmen, so wie sie sind.



valid integraIhr Anderssein tolerieren und sich einlassen auf die Begegnung. Sinnvolle Kommunikationsstrategien erlernen, verstehen und einüben: All dies stand im Mittelpunkt bei einem Grundkurs für Integrative Validation nach Richard mit der Demenz-Expertin Regine Hammer aus Schwäbisch-Hall, den die Seniorenberatung der Stadt Maintal in der vergangenen Woche für pflegende Angehörige sowie für freiwillige Demenzbetreuerinnen und Demenzbetreuer organisiert hatte.

valid integra1Wie aktuell das Thema Demenz und wie groß der Bedarf an Unterstützung, Austausch und Fortbildungsangeboten ist, zeigte bereits das große Interesse an der Veranstaltung: 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich für den zweitägigen Kurs angemeldet. Gemeinsam mit Referentin Regine Hammer, die für ihr umfangreiches Fachwissen, ihre authentische Persönlichkeit und die äußerst ansprechende Vermittlung der Kursinhalte viel Lob erhielt, lernten sie mit der Integrativen Validation (IVA) eine Methode für den wertschätzenden Umgang und die Kommunikation mit an Demenz Erkrankten kennen. Ziel der IVA nach Nicole Richard ist es, einen Zugang zur Erlebnis- und Gedankenwelt von Betroffenen zu finden, ihnen mit Wertschätzung und Empathie zu begegnen. In der IVA werden Aussagen und Verhaltensweisen der Erkrankten durch die Angehörigen oder Pflegenden wahrgenommen und ihr emotionaler Gehalt, die zugrunde liegenden Gefühle und Antriebe, für gültig erklärt. So genannte validierende Sätze geben dem dementen Menschen das Gefühl, verstanden und ernst genommen zu werden. Wichtig dabei ist, dass die Betreuungsperson das Verhalten des Erkrankten nicht analysiert, bewertet oder kommentiert, sondern die Bereitschaft mitbringt, den Menschen mit Demenz in seiner Vorstellung von sich selbst zu unterstützen und sich auf seine Gedankenwelt einzulassen. Die Betroffenen werden in ihrem Anderssein akzeptiert und bestätigt, sollen sich auch in ihrer Krankheit geschätzt und angenommen fühlen.

„Im Verlauf einer Demenzerkrankung verändern sich Kommunikation und Beziehung zu einem geliebten Menschen, einstige Rollen können sich innerhalb der Familie vollständig vertauschen. Die Begleitung eines Menschen mit einer demenziellen Erkrankung gehört zu den schwierigsten und anspruchsvollsten Aufgaben überhaupt. Mit unseren Weiterbildungsangeboten versuchen wir, sowohl pflegende Angehörige als auch unsere ehrenamtlichen Demenzfachkräfte in ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen. Wir möchten sie gemeinsam mit unseren Referenten in ihrem Erfahrungsschatz bestätigen, ihnen neues Wissen und neue Wege anbieten“, so Katharina Gutsch und Kathleen Wendler von der Seniorenberatung der Stadt Maintal. So vermittelte Regine Hammer im Grundkurs Integrative Validation am ersten Tag noch einmal wichtiges Hintergrundwissen zum Verstehen und Verständnis des Phänomens Demenz, sprach über Symptome und Schutzstrategien von Erkrankten, die Bedeutung einer behutsamen Annäherung im Rahmen der Kontaktaufnahme und unterstützende Rahmenbedingungen. Am zweiten Tag stand dann die Methodik der IVA und deren Anwendung im Mittelpunkt: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer übten das „Validieren“ anhand praktischer Beispiele und Aufgaben.

Die meisten Menschen mit einer Demenzerkrankung werden im häuslichen Umfeld von Angehörigen betreut und gepflegt. Die Seniorenberatung der Stadt Maintal bietet allen Betroffenen und ihren Angehörigen zahlreiche Möglichkeit der Unterstützung, beispielsweise durch Beratung, zwei Betreuungsgruppen und Einzelbetreuung durch Ehrenamtliche sowie kostenlose Weiterbildungsangebote. Wer Fragen rund um das Thema Demenz hat oder sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit in der Maintaler Demenzbetreuung interessiert, kann sich jederzeit an die Mitarbeiterinnen Katharina Gutsch (06181) 400-365 und Kathleen Wendler (06181) 400-452 wenden. Sie sind auch per E-Mail unter der Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu erreichen.

Foto: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernten beim Grundkurs Integrative Validation der Maintaler Seniorenberatung, wie Kommunikation bei Demenz gelingen kann. Die Referentin Regine Hammer ist vorne links im Bild zu sehen.

Foto: Katharina Gutsch (links im Bild) von der Maintaler Seniorenberatung bedankt sich bei der Referentin Regine Hammer (rechts im Bild) für die gelungene Veranstaltung.


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