Demenzbetreuer und Angehörige üben Validationsmethode

Maintal
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Am vergangenen Dienstag trafen sich pflegende Angehörige sowie die freiwilligen Demenzbetreuerinnen und Demenzbetreuer der Stadt Maintal zu einem Übungs- und Praxistag „Integrative Validation (IVA) nach Richard“.



Die Veranstaltung mit der Demenz-Expertin Regine Hammer aus Schwäbisch-Hall hatte die Seniorenberatung der Stadt Maintal als Fortsetzung des kürzlich angebotenen IVA-Grundkurses organisiert. Das Seminar wurde für Interessierte kostenlos angeboten.

Bei der Methode der Integrativen Validation nach Richard geht es darum, Menschen mit Demenz auf Augenhöhe zu begegnen. Es wird ein wertschätzender Umgang praktiziert, mit dem die Betroffenen sich ernst genommen fühlen als Persönlichkeiten mit einer ganz eigenen und einzigartigen Biografie. Nachdem Angehörige, Betreuerinnen und Betreuer bei dem Grundkurs bereits wichtige Hintergrundinformationen zum Thema Demenz erhalten und sinnvolle Kommunikationsstrategien erlernt hatten, ging es bei dem Praxistag im Rathaus Maintal nun um die ganz konkrete Anwendung der Kenntnisse. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer übten das „Validieren“ anhand praktischer Beispiele aus ihrem eigenen Alltag mit Betroffenen. Dabei ging Referentin Regine Hammer auch ausführlich auf die Bedeutung der Körpersprache im Zusammenhang mit der Validation ein.

Die Begleitung eines Menschen mit einer demenziellen Erkrankung gehört zu den schwierigsten und anspruchsvollsten Aufgaben überhaupt. Eine Demenzerkrankung verändert die Kommunikation und Beziehung zu einem geliebten Menschen. So können sich zum Beispiel einstige Rollen innerhalb der Familie vollständig vertauschen. Ziel der IVA nach Nicole Richard ist es, einen Zugang zur Erlebnis- und Gedankenwelt von Betroffenen zu finden, ihnen mit Wertschätzung und Empathie zu begegnen. Aussagen und Verhaltensweisen der Erkrankten werden dabei durch Angehörige oder Pflegende zunächst wahrgenommen und die zugrunde liegenden Gefühle und Antriebe für gültig erklärt. So genannte validierende Sätze geben dem dementen Menschen das Gefühl, verstanden und ernst genommen zu werden. Das Verhalten des Erkrankten wird dabei nicht analysiert, bewertet oder kommentiert, sondern der Mensch mit Demenz wird in seiner Vorstellung von sich selbst unterstützt und bestärkt.

Die meisten Menschen mit einer Demenzerkrankung werden im häuslichen Umfeld von Angehörigen betreut und gepflegt. Mit verschiedenen Weiterbildungsangeboten für pflegende Angehörige und die ehrenamtlichen Demenzfachkräfte sowie individueller Beratung unterstützt die Seniorenberatung der Stadt Maintal die wichtige, oft aber auch schwierige und kraftraubende Arbeit der Pflegenden. In Maintal gibt es derzeit außerdem zwei Betreuungsgruppen und die Möglichkeit der Einzelbetreuung im häuslichen Umfeld durch Ehrenamtliche.

Wer Fragen rund um das Thema Demenz hat oder sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit in der Maintaler Demenzbetreuung interessiert, kann sich jederzeit an die Mitarbeiterinnen Katharina Gutsch (06181) 400-365 und Kathleen Wendler (06181) 400-452 wenden. Sie sind auch per E-Mail unter der Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu erreichen.

Foto: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die vor einigen Wochen den von der Demenz-Expertin Regine Hammer (vorne links) angeleiteten Grundkurs „Integrative Validation“ erfolgreich abgeschlossen haben. Viele nutzten nun die Möglichkeit, ihre Kenntnisse im angebotenen Praxistag zu vertiefen und zu erweitern.


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