Maintaler Girls Day' liefert erneut spannende Einblicke

Überall durften die sechzehn Mädchen, die sich über das Frauenbüro und den Personalrat der Stadt Maintal zum Girls‘ Day angemeldet hatten, in frauenuntypische Berufe einblicken. „Es hat Spaß gemacht“, „Es war lustig und interessant“, „Schön, dass ein solcher Tag angeboten wird“ – Das sind nur einige der Kommentare der Teilnehmerinnen des diesjährigen Girls‘ Day, die sie über den Fragebogen, der standardmäßig am Ende des Tages anonym ausgefüllt wird, äußerten.

Allerdings waren die einzelnen Programme auch so vielfältig, dass keine Langeweile aufkommen konnte: Nach einer Werksbesichtigung bei NORMA erhielten die jungen Teilnehmerinnen, darunter ein Mädchen, das im Rahmen der Inklusion mit ihrer Betreuerin teilnahm, eine Einführung in die unterschiedlichen Ausbildungsberufe. Junge Erwachsene können bei der NORMA Group technische Berufe wie Mechatroniker/in, Elektriker/in, Maschinen- und Anlagenführer/in, Industrie-, Verfahrens- oder Werkzeugmechaniker/in und Lagerlogistiker/in erlernen. Neben der Ausbildung zur Industriekauffrau oder -mann kann auch ein duales Studium an der Berufsakademie Frankfurt und der Technischen Hochschule Mittelhessen mit den Abschlüssen Bachelor of Engineering in den Bereichen Maschinenbau, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen sowie Bachelor of Arts im Bereich Business Administration absolviert werden.

Bei NORMA nahmen neben den zehn über das Maintaler Frauenbüro angemeldeten Mädchen auch noch weitere Töchter und im Rahmen des Boys‘ Day auch Söhne der NORMA-Belegschaft teil. In der Lehrwerkstatt konnten sie mit einer selbst gebauten Lokomotive im Miniaturformat ein eigenes Werkstück bearbeiten und so ihre technischen Fähigkeiten entdecken. „Die NORMA Group engagiert sich schon seit Jahren in den Bereichen Bildung und Nachwuchsförderung im Main-Kinzig-Kreis“, berichtet Gerhard Wulz, CEO der NORMA Germany. „Deshalb nehmen wir auch wieder am diesjährigen Girls’ Day teil. Wir freuen uns, die Mädchen schon früh an technische Berufe heranzuführen und hoffen natürlich auch, dass sie sich ebenso für das Unternehmen als potentiellen Arbeitgeber begeistern.“

Beim Karosserie- und Lackierfachbetrieb Harald Beckl im Gewerbegebiet Mitte hatten vier weitere Mädchen unter der Aufsicht der dortigen Ausbilder Dirk Kreis und Christian Ziegler alle Hände voll zu tun: Sie lackierten eine Auto Silhouette in einer Farbe ihrer Wahl. Dazu mussten sie die Silhouette vorbereiten, grundieren, die Farben entsprechend mischen und zum Abschluss natürlich auf der Vorlage aufbringen. In der Karosserie Abteilung konnten die Mädchen anschließend das traditionelle Treiben von Stahlblech mit Hammer und Amboss ausprobieren. Das Treiben ist ein Arbeitsprozess beim Freiformen von Metallen. Auch der Einsatz hoch moderner Fügetechniken zum dauerhaften Verbinden von mindestens zwei Bauteilen mit der sogenannten Inverta-Punktschweiß- und Stanzniet-Zange fand bei den Mädchen großes Interesse.

Ebenso war bei der Bautechnikerin Susanne März vom städtischen Fachdienst Gebäudeverwaltung einiges los: Mit zwei Mädchen verbrachte sie den Tag. Nach einer kurzen Einführung in die facettenreiche Arbeit bei der Stadtverwaltung stand das Bauarchiv auf dem Programm. Hier suchten sich die jungen Teilnehmerinnen die Bauakte ihrer Wohnadresse heraus und schauten sich anhand des Grundrisses auch die Maße ihrer Zimmer an. Anschließend ging es nach draußen, zu den Baustellen der Kindertagesstätten Vilbeler Straße und Schillerstraße. Beide werden derzeit erweitert „Die Mädchen haben unter anderem gelernt, dass sie sich auf Baustellen vorsichtig verhalten sollten. Denn es gibt stets Stolperstellen und weitere Gefahren, die nicht unterschätzt werden dürfen“, berichtet Susanne März.

Bürgermeister Erhard Rohrbach zieht zum Abschluss ein positives Fazit vom Girls Day: „Für die teilnehmenden Unternehmen bot der Girls´ Day wieder einmal die ideale Gelegenheit, sich als engagierter Ausbildungsbetrieb zu positionieren. Denn vielleicht werden aus den Mädchen, die heute zu Besuch waren, einmal genau die Fach- und Führungskräfte, die in vielen Firmen händeringend gesucht werden.“

Foto: Gruppenbild aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktionen bei der NORMA Group und dem Karosserie- und Lackierfachbetrieb Harald Beckl.

Foto (von links): Denice und Alisha bauten bei NORMA eine Lokomotive im Miniaturformat, die sie stolz präsentieren.

Foto: Auch beim Karosserie- und Lackierfachbetrieb Harald Beckl konnten die Mädchen mit der selbst lackierten Auto-Silhouette ein eigenes Werkstück mit nach Hause nehmen.

Foto (von links): Leticia und Athina waren mit der Bautechnikerin Susanne März unterwegs und besichtigten unter anderem die Baustelle zur Erweiterung der Kita Vilbeler Straße.