×

Fehler

[SIGPLUS_EXCEPTION_SOURCE] Die Bild-Quelle muss eine vollständige URL oder ein Pfad relativ zum Basis-Ordner sein wie im Backend angegeben. Aber images/2015/Mai/Mix/ortstermin ist weder eine URL noch ein Pfad relativ zu einer existierenden Datei bzw. Ordner.

Klock-Prozess: Kritik an Aussage des Richters

Maintal
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Im Klock-Prozess vor der 1. Großen Strafkammer des Hanauer Landgerichts wollen die Rechtsanwälte der Angehörigen, die als Nebenkläger auftreten, darüber beraten, ob sie einen Befangenheitsantrag gegen das Gericht stellen. Die Vertreter der Nebenklage unterstellten gegen Ende des jüngsten Verhandlungstages dem  Vorsitzenden Richter Dr. Peter Graßmück, die Aussage einer Zeugin nicht richtig bewertet zu haben. Streitpunkt waren die Wahrnehmungen, die eine 51-jährige Maintalerin, die sich während der vermuteten Tatzeit auf einem Nachbargrundstück aufhielt, gemacht hatte.



Harry und Sieglinde Klock waren am 6. Juni 2014 auf der „American Horse Ranch“ nahe Maintal-Dörnigheim erstochen und erschossen worden.

Die Maintalerin wurde bereits zum dritten Mal als Zeugin vernommen und erklärte abermals, dass sie ungefähr von 11 bis 14 Uhr in der Nachbarschaft auf einer Liege „gesonnt und gedöst“ habe. Sie betonte ausdrücklich, dass sie nicht geschlafen habe, dennoch fragte sie der Richter laut Nebenklage, wann sie aufgewacht sei. Während dieser Zeit auf der Liege will sie zwei Knallgeräusche gehört haben, denen sie zunächst keine Bedeutung zugemessen habe. Erst nach dem Verschwinden des Ehepaares Klock sei ihr bewusst geworden, dass es sich auch um zwei Schüsse gehandelt haben könnte.

Die 51-Jährige sagte zudem aus, dass sie vor und nach den Knallgeräuschen außer Vogelgezwitscher und dem Scharren von Pferdehufen nichts wahrgenommen habe. Dies widerspräche den Angaben der beiden 60  und 30 Jahre alten Angeklagten, die die Tötung von Harry und Sieglinde Klock am 6. Juni zugegeben haben. Sie berufen sich auf eine Art Notwehr, unter anderem sollen die Hunde des Ehepaares für eine Verschärfung des Kampfgeschehens, das wegen Mietstreitigkeiten begonnen haben soll, gesorgt haben. Hundegebell will die Nachbarin jedoch nicht wahrgenommen haben, bei einem Ortstermin hatte sich allerdings herausgestellt, dass dieses von ihrem damaligen Standort deutlich zu hören ist.

Als nun Richter Graßmück darauf verwies, dass die Zeugin auch keinen Verkehrslärm von der naheliegenden Schnellstraße oder von Flugzeugen gehört haben will, beim Ortstermin ebenfalls deutlich wahrnehmbar, platzte Nebenklagevertreter Markus Roscher-Meinel der Kragen: Er bat um eine Verhandlungsunterbrechung, um über den Befangenheitsantrag beraten zu können, „wir sind fertig für heute“, beendete Richter Graßmück kurzerhand den Verhandlungstag.

{gallery}images/2015/Mai/Mix/ortstermin{/gallery}

{jathumbnail off}

Erstmals thematisiert worden war zuvor ein vermeintlicher Drogenanbau auf dem ehemaligen Reiterhof. Ein 46-jähriger Frankfurter, mit einem Vormieter der beiden Angeklagten bekannt, will entsprechende Utensilien für eine Haschisch-Plantage dort gesehen und sich mit Harry Klock sogar darüber unterhalten haben. Aufgeklärt hat sich unterdessen, warum die Polizei unter der Telefonnummer, die vom Handy des 30-jährigen Angeklagten am späten Vormittag das 6. Juni 2014 angerufen wurde, niemand erreicht hatte. Die Sicherheitsfirma, die auch Personenschutz anbot, befand sich da bereits in Insolvenz.

Erneut in den Zeugenstand gerufen werden soll auf Antrag der Nebenkläger ein Tierarzt aus Langenselbold, der bei seiner ersten Aussage Harry Klock als gefährlich eingestuft hatte. „Frei erfunden“, erklärte nun Roscher-Meinel, der den Veterinär vor allem zu einem Gespräch mit Verteidiger Karl Kühne-Geiling befragen will, das vor dessen Zeugenaussage stattgefunden hatte. Zu den Verletzungen, die der 60-jährige Angeklagte im Juni in der Untersuchungshaft am Kopf und Gesicht erlitten hat, soll außerdem der Leiter der Haftanstalt zu dessen Gewaltpotenzial befragt werden. Als weiteren Zeugen wollen die Nebenkläger einen Mann aus Idstein vorladen lassen, den der 30-jährige Angeklagte um Unterstützung bei Problemen mit seinen Vermietern gebeten haben soll. Über diese Beweisanträge will das Gericht bis zum nächsten Verhandlungstermin am 20. Juli entscheiden.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2