Gemeinsam mit Einrichtungsleiter Michael Mandt und dem Geschäftsführer der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises, Dieter Bien, verschaffte sich Kauck bei einem Rundgang einen Einblick in das Haus und den Alltag der Bewohner. „Gerade wo es ein gesamtgesellschaftliches Ziel ist, ältere Menschen – und damit verbunden auch entsprechende Senioreneinrichtungen – in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens zu stellen, unterliegen die Planungen für die Dependancen weitgehend diesem Anspruch,“ macht Kauck deutlich und ergänzt, dass auch in Neuberg mit dem Zusammenwachsen der beiden Ortsteile Ravolzhausen und Rüdigheim und der dortigen Schaffung der Seniorendependance ein wichtiger Schritt zur wohnortnahen Versorgung von älteren und pflegebedürftigen Menschen gegangen wurde.
Das Modellprojekt des kreiseigenen Unternehmens in Kooperation mit und zwischen den Kommunen Neuberg, Ronneburg, Hammersbach und Limeshain hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Senioren in einer ländlich geprägten Region eine wohnortnahe Pflege und Betreuung anzubieten. Mit dem Haus in Neuberg wurde im Sommer 2014 die erste der vier Einrichtungen eröffnet. Im Frühjahr 2015 folgt die Dependance in Limeshain. Insgesamt sei es die Kleinräumigkeit der einzelnen Einrichtungen, aber der Betrieb im Verbund, der das Dependance Modell so attraktiv für die Menschen vor Ort, die Bewohner und den Betreiber macht, erklärte im Rahmen des Austauschs Dieter Bien. „Ein vertrautes Umfeld sollen die Bewohner auch innerhalb der Häuser wiederfinden,“ erläutert Einrichtungsleiter Mandt und ergänzt: “So werden an allen vier Standorten kleine Objekte mit jeweils zwischen 35 bis zu 40 Plätzen, aufgeteilt in drei bis vier Gruppen, realisiert. In Verbindung mit dem Hausgemeinschaftskonzept entstehen so überschaubare, in die Kommunen integrierte und am Lebensalltag der Bewohner orientierte Häuser.“ In Neuberg wurden 3 Hausgemeinschaften mit jeweils 12 Einzelzimmern geschaffen. „Eine ideale Lösung für eine Kommune im ländlichen Raum,“ stellt Carsten Kauck fest. Besonders erfreulich zeigt sich Kauck auch über die Unterstützung der Alten- und Pflegezentren für das Behindertenwerk Main-Kinzig. Mit der zeitlich befristeten Bereitstellung einer Hausgemeinschaft für 12 Bewohner des sich zur Zeit im Umbau befindlichen Hauses Pappelried in Langenselbold unterstützen sich hier soziale Organisationen untereinander. Wie Kauck meint, eine vorbildliche Herangehensweise und Lösung für die benachteiligten Menschen.
Für den Kreispolitiker besitzt das Dependance Modell aber weit mehr als nur eine Lösung für die Gemeinden im Ronneburger Hügelland. „Ich finde es nicht nur in Bezug auf das Dependance Modell wichtig, die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedenster Interessen in Kommunen mit Blick auf die durch den demografischen Wandel bedingten Veränderungen schon im Vorfeld solcher Projekte zu erörtern. Vielmehr zeigen uns solche Modelle – auch das Wohn- und Gesundheitszentrum Lebensbaum in Sinntal mit dem dortigen Pflegeheim, einer Arztpraxis, einem ambulanten Dienst, einer DRK-Rettungswache, einem Café und zahlreichen Vereinen – welche Chancen zur Reduzierung oder gar Vermeidung einer Landflucht hierdurch bestehen,“ erklärt der Demografiebeauftragte des Kreises abschließend.
Foto (von links): Geschäftsführer Dieter Bien, Einrichtungsleiter Michael Mandt und der Demografiebeauftragte des Main-Kinzig-Kreises, Carsten Kauck, im Gespräch mit Marita Lenz, einer Bewohnerin der Seniorendependance Neuberg.
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