Der Zweckverband möchte hierdurch informieren, wie es zu diesen unerfreulichen Umständen gekommen ist: Unwetter haben innerhalb von wenigen Tagen zwei erhebliche Hochwasserwellen der Nidder verursacht. Bei der ersten Welle, die zu überschaubaren Überschwemmungsflächen in den Auen geführt hat, sind massenhaft Stechmückenlarven geschlüpft. Als die Bekämpfung dieser Larven anstand, traf die zweite Hochwasserwelle ein. Ein Teil der Flächen wurde noch zu Fuß bekämpft, der Einsatz musste aber aufgrund der einströmenden Wassermassen der zweiten Hochwasserwelle abgebrochen werden. Die Nidder trat flächig über die Ufer und die Schnakenlarven aus der ersten Hochwasserwelle wurden über mehrere hundert Hektar Flutfläche verdriftet. Eine effektive Bekämpfung der Larven ist bei Einströmen solcher Wassermassen nicht möglich, da nicht konkret gesagt werden kann, wo es die Larven hingeschwemmt hat und welche Wasserflächen zu bekämpfen sind. Ferner wird der Wirkstoff sehr stark verdünnt. Erschwerend kam hinzu, dass genau in dieser Phase die Temperaturen über mehrere Tage auf über 30 °C anstiegen, was zu einer rascheren Entwicklung der Larven führte. Nach Erreichen des Scheitelpunktes der zweiten Hochwasserwelle und Ende des Einströmens des Wassers im Bekämpfungsgebiet wurden unverzüglich Kontrollen durchgeführt, bei denen festgestellt wurde, dass über 80 % der Schnakenlarven bereits verpuppt waren. Anzumerken ist, dass im verpuppten Stadium keine Bekämpfung mehr möglich ist, da die Larven den Wirkstoff dann nicht mehr aufnehmen. Letztendlich führte dies zur jetzt aufgetretenen massiven Schnakenplage.
Seit Gründung des Zweckverbandes zur Bekämpfung der Schnakenplage in den Nidderauen im Jahr 1988 wurde alles menschenmögliche versucht, Schnakenplagen zu vermeiden oder zumindest einzudämmen. Festzustellen ist, dass dies in den letzten 25 Jahren auch gut gelungen ist. Dies zeigt sich in den positiven Rückmeldungen der Bevölkerung in der Vergangenheit.
Leider hat die Natur dieses Jahr durch die genannten Umstände eine erfolgreiche Schnakenbekämpfung verhindert. Wir bedauern ausdrücklich die nun herrschenden Zustände. Die Schnakenplage war aber wie beschrieben nicht vermeidbar, was jedoch keinesfalls durch ein Unterlassen des Zweckverbandes zu begründen ist. Hier haben uns die naturgegebenen Umstände einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Wir werden die aktuelle Situation weiterhin genauestens beobachten und selbstverständlich erforderliche sinnvolle Bekämpfungsmaßnahmen umgehend durchführen. Leider wird die aktuelle Situation jedoch hierdurch nicht merkbar beeinflussbar sein, da gegen die vorhandenen Schnaken keine Bekämpfung möglich ist.
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