Zauber einer göttlichen Mischung

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Es gibt sie, diese göttlichen Mischungen: Eine brillante Musikerin, ein ausgezeichneter Sänger und Schauspieler, beide ausgestattet mit Klugheit, Herz und viel Humor.

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Mit dieser unwiderstehlichen Kombination zieht das Duo Rebecca Carrington und Colin Brown das Publikum im Schlüchterner Kuki-Zelt in seinen Bann. Von Beginn an bezaubern die britischen Musik-Komödianten nicht nur durch ihr Können, sondern auch durch ihre Menschlichkeit und Wärme: Schon beim Aufbau für das große Kulturereignis am Abend wird jeder Kuki-Helfer von Rebecca und Colin mit Handschlag begrüßt. Die beiden Wahl-Berliner, die seit einigen Jahren in der Hauptstadt leben, sind witzig und entspannt . So wird das Tische- und Bänke-Schleppen, das Aschenbecher-Aufstellen, das Getränke-Auffüllen und das Kabel-Ausrollen für die Kuki-Truppe bei tropischen Temperaturen zu einem vergnüglichen Ereignis.

Am Abend strömt das Publikum: Der besonderen Atmosphäre des kleinen Parks am evangelischen Gemeindezentrum, wo das Kuki-Zirkuszelt seinen vielversprechenden Charme verbreitet, kann sich niemand entziehen. Leises Lachen, Gläserklingen, das Summen der Stimmen fröhlich und freundlich gestimmter Menschen wird gleichsam zum  klangvollen Vorspiel für ein besonderes Konzert. Nicht oft erlebt das Publikum solch einzigartige Künstler aus dieser Nähe und in diesem besonderen Rahmen.  Gern wird auch das schweißtreibende Klima im voll besetzten Zelt in  Kauf genommen, zeitweise bewegen sich die zahlreichen Fächer, mit denen sich die Zuschauer Frischluft zuwedeln, im Takt der Musik. Musik, deren Zauber alle begeistert:  Schon die ersten Klänge, die Rebecca Carrington ihrem 234 Jahre alten Cello Joe entlockt, sind wie ein leidenschaftliches Versprechen. Eine hingebungsvolle Künstlerin von internationalem Renommée, die mit ihrem Instrument innerlich verbunden ist. Die beiden interagieren – und sie heißen den dritten im Bunde, Colin Brown, herzlich willkommen.

Auf mehreren Ebenen findet hier etwas Außergewöhliches statt:  Eine Darbietung, die von Tempo und Kontrasten lebt, die aber in keiner Sekunde oberflächlich und grell wird. Hier der schwarze Sänger mit Dread-Locks und einer Familie „in der immer gefeiert wurde und der ganze Tisch voll Essen war“ – dort die Upper-Class-Britin, Spross einer Musikerfamilie, wo der Übergang zum  Abend mit einem gepflegten Gin Tonic zelebriert wird.  Mit ihrer Herkunft spielen die beiden Künstler, die auch privat ein Paar sind, ebenso wie mit ihren Stimmen, ihren Körpern und Joe, dem Cello. Auch das Zusammenleben zwischen ihr, der Chaotin, und ihm, dem Saubermann,  ist Thema – und die leidige Steuererklärung sowieso. „Nichts ist heilig“ sagen Carrington-Brown und parodieren die klassische Oper ebenso wie Jazz, Folk, Blues und Pop, reißen Witze über schrullige  Hollywood-Komponisten und die Fallstricke der deutschen Sprache. Dass das deutsche Wort „Fahrt“ in der gesprochenen Version exakt so klingt wie das englische Wort „Fart“  -  für Furz  - sorgt allenthalben für Entzücken. Selbst solch ein profanes Thema wird mit Witz und Charme vorgetragen zum Quell der Freude. „Dream a little Dream“ heißt das Programm, und es trifft zu. Denn bereits im Titelsong zeigen die beiden, was sie drauf haben:  Das Stück gerät zum Possenspiel auf höchstem Niveau, indem Rebecca Carrington mit quietschiger Kleinmädchenstimme auf die Avancen von Louis Armstrong antwortet, der mal kurz und intensiv von Colin Brown verkörpert wird. Die beiden geben zu jeder Zeit alles und das Publikum weiß es zu honorieren.

Rebecca Carringtron und Colin Brown haben keine Scheu zu zeigen, wer sie sind und woher sie kommen: Das erzeugt Nähe. Die kluge Idee, mit Hilfe eines Schlaflieds zu beschreiben, wie unterschiedlich die Kinderstuben und das Heranwachsen der beiden waren, ist nur ein Beispiel für den Einfallsreichtum des Duos. Im Handumdrehen wird die Verwandtschaft der beiden vor das geistige Auge geführt: Der karibische Onkel, der im Reggae-Stil „Hush little baby“ singt, oder die verrückte Tante aus Amerika, die mit ihrem Faible für Country-Musik nicht mal das Kinderzimmer verschont. Es ist ein Parforce-Ritt durch zwei Leben, zwei Familien, zwei künstlerische Laufbahnen, und doch verschmelzen die beiden Persönlichkeiten Musik, Worte, Mimik und Gestik zu einem wunderbaren Ganzen. Sie sind laut und leise, heftig und sanft, schwarz und weiß, derb und fein. Das Ganze wissen sie wohl zu dosieren – und besondere Momente wie das von Rebecca Carrington vorgetragene Liebeslied der beiden werden zu Inseln der Zärtlichkeit und Intensität im stürmischen Meer des Comedy-Programms. Die beiden kommen, sehen und siegen. Am Ende tanzt das Zelt.

Foto: Es ist ein Genuss zu erleben, wie Rebecca Carrington und Colin Brown ihr Dasein musikalisch und künstlerisch auf die Bühne bringen. Hier geben sie ihre Eindrücke von ihrem Leben in Deutschland zum Besten.


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