Bien-Zenker: Tödlicher Arbeitsunfall gibt Rätsel auf

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Aus bislang völlig ungeklärter Ursache ist am Donnerstag, den 9. Juli 2015 in der Produktionshalle der Bien-Zenker GmbH eine etwa 850 Kilogramm schwere Wand beim Verschieben umgestürzt und hat einen 32-jährigen Mitarbeiter tödlich verletzt. Jetzt äußert sich das Unternehmen in einer Pressemitteilung zu dem Unglück.



Für den Transport der Wände innerhalb des Werkes würden bewährte Systeme verwendet. Diese Technik befinde sich seit 1996 im Einsatz und verfüge über mehrere Sicherheitsmechanismen. In der Vergangenheit habe es bislang zu keiner Zeit Probleme bei der Bewegung der Wandelemente gegeben. Nach ersten Untersuchungen durch die zuständigen staatlichen Behörden sowie Experten der Berufsgenossenschaft habe keine Unfallursache ermittelt werden können. "Wir stehen vor einem Rätsel", so ein Sprecher der Geschäftsführung.

Aus Sicht anderer Mitarbeiter im Werk sei gegen 10 Uhr die bereits fertige Wand von einem Mitarbeiter auf den dafür vorgesehenen Schienen bewegt worden. Zur Sicherung gegen unbeabsichtigtes Kippen veraufe oberhalb der Schienen eine Führung aus massiven Metallprofilen, die nur einseitig an dafür vorgesehenen Stellen durch eine entsprechende Vorrichtung geöffnet werden könnten, um die Wand abzulegen oder aufzurichten.

Diese Mechanik arbeite mittels Druckluft und bei Strom- oder Drucklaufausfall werde die Führung geschlossen gehalten. Um die sichere Funktion der Transportanlagen zu gewährleisten, würden die Anlagen regelmäßig geprüft werden. Darüber hinaus werde Bien-Zenker sicherheitstechnisch ständig von der Dekra begleitet. Bei den turnusgemäßen Wartungen alle sicherheitsrelevanten Teile habe es keine Auffälligkeiten gegeben. Weder im Unfallabschnitt noch an anderer Stelle habe es nach Angaben von Bien-Zenker zu irgendeiner Zeit Beanstandungen gegeben. Nach ersten Recherchen sei am Donnerstag jedoch eine Schiene aus völlig unklaren Gründen nicht verschlossen gewesen. Beim Erreichen dieser Stelle habe die Wand das Gleichgewicht verloren und den Mitarbeiter unter sich begraben.

Sofort eingeleitete Rettungsmaßnahmen durch den Rettungssanitätsdienst im Werk blieben genauso ohne Erfolg wie die Bemühungen von Notarzt und Flugrettung. Wie das Unternehmen mitteilte, sei der Verstorbene als Facharbeiter einer Fremdfirma im Werk tätig gewesen. Er sei in diesem Produktionsabschnitt eingewiesen worden und galt als fachlich kompetent. Sein Kollege, der die Wand bewegt hat, erlitt einen Schock und wird entsprechend ärztlich versorgt.

Bedingt durch den Unfall wurde am Donnerstag die Fertigung komplett eingestellt, um Untersuchungen durchzuführen. Die externen Fachleute fanden nach ersten Analysen keine technische Ursache. Fahrlässigkeit durch die Belegschaft wurde ebenfalls ausgeschlossen, so dass ab Freitag die Produktion wieder freigegeben ist. Bien-Zenker hat allerdings die Transportanlagen am Unfallort bis auf weiteres gesperrt und will zunächst die Ergebnisse eines Sachverständigengutachtens abwarten.

In einer Stellungnahme äußerte die Geschäftsführung tiefes Mitgefühl für die Ehefrau und das wenige Wochen alte Baby des Verstorbenen. Ungeachtet der Tatsache, dass es sich um keinen Mitarbeiter der Bien-Zenker GmbH handelt, werde man der Familie in dieser schweren Stunde zur Seite stehen.


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