Versammlung der Heiligen Kühe

Gemeindebrandinspektor Thomas Walter führte durch das Programm. Neben seinem Jahresbericht waren die Berichte des Gemeindejugendwartes Christian Hüttig sowie der Jahresbericht der Schönecker Brandschutzerziehung, vorgetragen von Sascha Brey zu hören. Im Fokus standen unter anderem die Einsparungsforderungen der Grünen.

Gemeindebrandinspektor Walter hatte in seinem Vortrag von einem einsatz- und ereignisreichem Jahr zu berichten. So sind die drei Schönecker Wehren zu insgesamt 199 Einsätzen gerufen worden. Hierbei leisteten die Freiwilligen 2403 Mannstunden. Walter stellte hier besonders einige schwere Verkehrsunfälle heraus. Auch berichtete er von teils sehr aufwendigen Umweltschutzeinsätzen. Zusätzlich zu den Einsätzen wurden 226 Ausbildungsveranstaltungen von den Schönecker Feuerwehrleuten besucht. Diese gliedern sich in theoretische Unterrichte, praktische Übungen und Feuerwehrsport. Insgesamt wurden dabei rund 5900 Mannstunden geleistet. In diesem Zusammenhang berichtete Walter stolz von den hervorragenden Ergebnissen der Schönecker Feuerwehrleuten bei Lehrgängen auf Kreisebene.

Außerdem hob Walter die Arbeit der Wehrleute an den Gerätehäusern, den Fahrzeugen, den Geräten und der persönlichen Schutzausrüstung hervor. Er bedankte sich besonders bei den Mitarbeitern der Atemschutzwerkstatt, den Kleiderwarten sowie den Gerätewarten und erläuterte, wie durch deren ehrenamtliche Tätigkeit der Gemeinde viel Geld eingespart wird. Alles in allem, so Walter, wurden im Berichtsjahr laut Dienstbuch 14.405 Stunden für Einsätze, Ausbildung und Instandsetzungsarbeiten aufgewendet. Wobei hier die Zeit für Sitzungen und Besprechungen nicht eingerechnet wurden.

In seinem Schlusswort berichtete Walter von der angespannten Haushaltslage der Gemeinde. Er versicherte, dass die Feuerwehr sehr sparsam und sorgsam mit ihren Mitteln umgehe und dass nur wirklich notwendige Ausgaben getätigt würden. Deshalb, so Walter weiter, habe er sich sehr über einige Aussagen und Forderungen von Herrn Zitier ( Bündnis 90/ Die Grünen) im Zusammenhang mit der Haushaltsdiskussion gewundert. Zitier hatte abermals gefordert, das Budget der Feuerwehren weiter zu kürzen und die Feuerwehren in diesem Zusammenhang als „die Heiligen Kühe der Gemeinde“ bezeichnet. Außerdem wurde wieder eine Diskussion um die Zusammenlegung der drei Ortsteilwehren begonnen. Walter erklärte, dass solche Aussagen für jedes freiwillige Feuerwehrmitglied ein Schlag ins Gesicht sind. Herr Zitier und seine Mitstreiter, so der Gemeindebrandinspektor weiter, hätten wohl vergessen, dass die Unterhaltung einer Feuerwehr zu den Pflichtaufgaben der Gemeinde gehört. Eine Zusammenlegung der Wehren sei aus einsatzrechtlichen Gründen weder möglich noch tatsächlich Kosten sparend, erläuterte Walter. Denn selbst bei einem zentral gelegenen Gerätehaus wäre es nicht möglich, die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen einzuhalten. Dies stehe, so Walter weiter, ebenfalls im Bedarfs- und Entwicklungsplan, der auch von der Partei Bündnis 90/ Die Grünen genehmigt wurde. Walter bedauerte darüber hinaus, dass kein Vertreter der Grünen zur Jahreshauptversammlung erschienen war, um sich ein Bild über die Arbeit der Feuerwehr zu machen.

Umso mehr bedankt sich Walter bei den anwesenden Vertretern der Gemeinde, der Verwaltung und der Parteien für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Anschließend übergab er das Wort an den Gemeinde Jugendwart Christian Hüttig. Auch Hüttig hatte von einem ereignisreichen Jahr in der Jugendarbeit zu berichten. Besonders hob er das 50-jährige Jubiläum der Büdesheimer Jugendfeuerwehr hervor, welches im Jahr 2013 groß gefeiert wurde. In diesem Zusammenhang erläuterte er, wie wichtig eine erfolgreiche Jugendarbeit für den Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehr ist. Alle Schönecker Ortsteilwehren haben inzwischen jeweils über 50 Jahre Erfahrung in der Jugendarbeit, von der die 65 Mädchen und Jungen der aktuellen Minifeuerwehr und Jugendfeuerwehr heute profitieren. Durch Hüttigs Vortrag wurde klar, wie hoch der Stellenwert der Jugendarbeit innerhalb der Wehr, aber auch innerhalb des Schönecker Gemeindelebens zu benennen ist.

Nach dem Bericht des Gemeindejugendwartes folgte erstmals der Bericht der Abteilung Brandschutzerziehung Schöneck. Sascha Brey berichtete, wie erfolgreich er und sein kleines Team sich um die Brandschutzerziehung in den Schönecker Kindergärten und Schulen kümmern. Auch er konnte nur Gutes von der Zusammenarbeit mit der Gemeinde berichten. Dies freute besonders Bürgermeisterin Conny Rück, die sich in ihrem Grußwort herzlich bei der Feuerwehr für die geleistete Arbeit bedankte. Dem schlossen sich auch die restlichen Gastredner, wie zum Beispiel Kreisbrandmeister Andreas Matz an.

Anschließend wurden zahlreiche Beförderungen und Ehrungen vorgenommen. So wurden Michelle Hofmann, Dominik Asch und Leander Künnemeyer per Handschlag in die Einsatzabteilung übernommen. Florian Schmidt, André Karden, Jörg Caspar, Philipp Sittig, Klaus Dietz und Henrik Gustmann freuten sie über die Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann. Christian Schröder wurde zum Löschmeister und Martin Scholz zum Oberlöschmeister befördert. Oliver Jakubek, Andreas Viehweger und Christian Hüttig tragen nun den Rang eines Brandmeisters. Das Brandschutzehrenzeichen in Silber wurde an Christian Druckenbrodt und Gregor Knapp verliehen. Sascha Adomat wurde für 10 Jahre, Wolfgang Ulrich und Gerd Kroh für 30 Jahre aktiven Feuerwehrdienst ausgezeichnet. Abschließend überraschten die Schönecker Kameraden ihren Gemeindebrandinspektor Thomas Walter mit der Verleihung der Ehrenmedaille in Gold des Nassauischen Feuerwehrverbandes.

Foto: Bürgermeisterin Conny Rück und Kreisbrandmeister Andreas Matz zusammen mit den geehrten und Beförderten der Einsatzabteilung Schöneck.