Student bleibt Fahrverbot erspart

Wegen Unfallflucht drohte ihm im Amtsgericht Gelnhausen die Verhängung eines Fahrverbotes, weil dadurch allerdings die Durchführung seines dualen Studiums gefährdet wäre, drückten Gericht und Staatsanwaltschaft auf Anraten der Jugendgerichtshilfe ein Auge zu. Das Verfahren wurde vorläufig eingestellt, er muss allerdings 500 Euro an die Suchberatung der Arbeiterwohlfahrt zahlen.

Am 6. April 2014 war der Steinauer mit seiner Mutter in Würzburg, um seine zukünftigen Studienort auszukundschaften. Als er um 13 Uhr in der Innenstadt den Pkw einparken wollte, erwischte der Führerscheinneuling beim Rückwärtsfahren einen schwarzen Opel. Anschließend stieg er zwar aus, will dann an dem Pkw aber eine so starke Beschädigung festgestellt haben, dass er zu dem Entschluss gekommen sei, „das kann ich nicht gewesen sein“ und von einem erheblichen Vorschaden am Opel ausging. Schließlich sei am Wagen seiner Mutter nur ein kleiner Kratzer festzustellen gewesen, erklärte er Jugendrichter Florian Günthner. Anschließend habe er Panik bekommen, weil er erst kurz zuvor den Führerschein gemacht hatte und sei aus Affekt weggefahren. Seine Mutter hatte er bereits vor dem Unfall in der Innenstadt abgesetzt.

Bei der Begutachtung des Schadens hatte er sich aber offenbar getäuscht: Die Reparaturkosten am Opel beliefen sich auf 1.100 Euro, allein deshalb wäre laut Staatsanwaltschaft ein Fahrverbot eigentlich unumgänglich. Da der 18-Jährige bislang allerdings nicht straffällig geworden ist und vor Gericht „einen guten Eindruck“ machte, blieb ihm diese Sanktion sparen. Zahlt er die 500 Euro binnen fünf Monaten an die Arbeiterwohlfahrt, wird das Verfahren eingestellt, anschließend muss er noch die Prozesskosten übernehmen.