Besoffen auf die Gegenfahrbahn

Ein Frontalzusammenstoß blieb ihm erspart, der Alkoholtest bei der Polizei allerdings nicht. 1,1 Promille wurden schließlich festgestellt, der Führerschein war damit weg.

Sein Problem: Da er im Außendienst arbeitet, ist er auf seine Fahrerlaubnis angewiesen, in den vergangenen Monaten hatte er große Probleme zu seinem Arbeitsplatz in Gelnhausen zu kommen und musste sogar seine Wochenarbeitszeit verkürzen, da er ohne Führerschein nur noch im Innendienst tätig sein kann. Deshalb legte er auch Einspruch gegen den Strafbefehl ein, laut dem der Führerscheinentzug bis Ende März 2015 vorgesehen war. Und der dreifache Vater nahm bereits an Seminaren teil, um auch die Führerscheinstelle davon zu überzeugen, dass seine Alkoholfahrt ein einmaliger Vorfall war.

„Das steht in jedem Anwaltshandbuch, dass dies Mandaten geraten werden soll“, beeindruckte dies Strafrichter Dr. Wolfgang Ott allerdings wenig. Er verwies darauf, dass es eine Ungerechtigkeit gegenüber anderen Verkehrsteilnehmer wäre, wenn dem Steinauer bereits vorzeitig die Fahrerlaubnis wieder erteilt werden würde. Auf eine Verkürzung ließen sich Gericht und Staatsanwaltschaft dann aber doch ein: Weitere drei Monate ist der „Lappen“ jetzt noch weg, so dass er Mitte Februar und somit sechs Wochen früher als zunächst geplant wieder hinters Steuer darf, wenn dann auch die Führerscheinstelle ihr Einverständnis erklärt. An der bereits im Strafbefehl ausgesprochenen Geldstrafe in Höhe von 600 Euro änderte sich nichts. Das Urteil ist rechtskräftig.