Ist das Glas nun halb voll oder schon halb leer?

Politik
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Die Kreistagsgrünen fassen die beantragte aktuelle Stunde der FDP, zur Lehrersituation im MKK, zu der immer wieder gern diskutierten Frage zusammen: Ist das Glas nun halb voll oder schon halb leer?



„Ist man in der Opposition, ist das Glas naturgemäß nur halb leer“, so Holger Saß, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/ die Grünen im Kreistag, „ist man aber in Regierungsverantwortung, ist das Glas halb voll, aber das Volumen bleibt in beiden Fällen dasselbe!“

Im Koalitionsvertrag haben sich CDU und Grüne darauf verständigt, endlich mehr für den Ausbau des Ganztagsschulprogramms, für die Inklusion, die Lehrerzuweisung nach Sozialindex und die Deutschförderung von Flüchtlingen und Zuwanderern zu tun. Aber die Schwerpunktsetzung, um weiter das beste Bildungssystem in Deutschland zu haben, verlangt auch schwierige Entscheidungen, um insgesamt zu mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu kommen. „Denn wenn alles so bleibt, wie bisher“, so Gudrun Schmid, die schulpolitische Sprecherin der Kreisgrünen, „dann bleibt es auch bei der ungleichen Chancenverteilung in unserem Bildungssystem.“ Diese wurde zu Recht von allen Parteien und Organisation kritisiert.

„Bei der Lehrerverteilung  wird keine einzige Stelle gekürzt, es werden lediglich aufgrund zurückgehender Schülerzahlen freiwerdende Lehrerstellen für Qualitätsverbesserungen in der schulischen Ausbildung eingesetzt“, so Reiner Bousonville, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag. Und er fährt fort: „Damit bleibt die beste Lehrerausstattung eines Bundeslandes in Deutschland unangetastet, d.h. wir haben weiterhin 105% Lehrerversorgung, während andere Länder den demographischen Wandel nutzen, um mit der Haushaltskonsolidierung voranzukommen“.

„Allein in den Schuljahren 2014/15 und 2016/2017 konnten fast 1000 Stellen mehr zur Verfügung gestellt werden, damit das ehrgeizige Programm auch greift“, so Reiner Bousonville. Was heißt das nun für den MKK? „Hier werden, und das ist eine Tatsache, die wir gerne offen zugeben und zu der wir auch stehen, Lehrerstellen dort eingesetzt, wo sie dringender benötigt werden“, so Holger Saß, „denn auch in Hessen wachsen die Bäume nicht uneingeschränkt in den Himmel, sondern wir müssen Prioritäten setzen, denken wir nur an Inklusion, Ganztagsprogramme und Deutschkurse. Das muss alles aus einem endlichen Topf gespeist werden.“ Wer ein Mehr an Bildungs- und Chancengerechtigkeit will, muss auch eine Umverteilung von Unterricht in Oberstufen und Grundschulen akzeptieren. Das heißt im Klartext für den MKK: „Nachdem wir  in 2014 zusätzlich 6 Stellen zugewiesen bekamen, werden künftig  ca. 18 Stellen wegfallen, die aber durch größere Kurse in den Oberstufen und in den Grundschulen durch einen an der Klassengröße orientierten Pauschalzuschlag bei der Lehrerversorgung zur Abdeckung des Pflichtunterrichts kompensiert werden“, so Reiner Bousonville. „ Wir wissen aber auch, und da sind wir uns einig mit der Landesregierung, dass wir aus heutiger Sicht bei der Bewältigung aktueller Flüchtlingszahlen mit den geplanten Lehrerkontingenten nicht auskommen werden.  Deshalb helfen nur gemeinsame Anstrengungen und parteiübergreifende Lösungsansätze und nicht Provokationen und Denunziationen seitens der FDP.“


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