SPD ist sich einig: Pipa ist der Spitzenkandidat

Damit ist er wie erwartet der Spitzenkandidat für die Kommunalwahl am 6. März 2016. Seinen rechten Arm musste der 67-Jährige zwar den kompletten Parteitag in einer Schlinge ablegen, von weiteren Zukunftsplänen hielt ihn das allerdings nicht ab.

„Ich möchte Landrat des Main-Kinzig-Kreises bleiben“, sagt er in seiner Vorstellungsrede und sprach damit erstmals offen aus, was inzwischen jeder vermutet: Geht die SPD als Sieger aus der Kommunalwahl hervor, wird auch Pipa in 2017 noch einmal für das Amt des Landrates kandidieren. Und während die Delegierten ganz im amerikanischen Wahlkampfstil bunte Schilder mit seinem Namen in die Höhe hielten, verriet er auch, welches Ergebnis er sich am 6. März 2016 wünscht: „Deutlich über die 40 Prozent hüpfen“, so genau festlegen wollte sich die SPD-Spitze wenige Tage zuvor bei der Vorstellung des Wahlkampfkonzeptes noch nicht.

Die Personalien sind damit geklärt, inhaltlich will die SPD „Bewegen anstatt reden“, der Slogan „Weiter so“ würde allerdings auch gut passen. Bildung soll weiterhin in den Blickpunkt gerückt werden, entsprechende Investitionen hat die sozialdemokratisch geführte Kreisregierung bereits in dem in dieser Woche vorgestellten Doppelhaushalt eingeplant. Sozialer Wohnungsbau ist ein weiterer Schwerpunkt im Wahlprogramm und die Krankenhäuser sollen in kommunaler Hand bleiben. Geschimpft wird wie gehabt in Richtung Wiesbaden: „Für mich die kommunalfeindlichste Landesregierung seit Bestehen des Bundeslandes Hessen“, sagt Pipa wohlwissend, dass sein grüner Koalitionspartner auch da mitregiert. Deutlich fiel die Ansprache an die aus, die ihm zuletzt Drohbriefe schickten: „Zeigt endlich euer Gesicht, ich lasse mich von euch nicht einschüchtern.“

Bei der Abstimmung über die Kommunalwahlliste erhielten neben Pipa unter anderem auch die Fraktionsgeschäftsführerin Karin Linhart und Gastgeberin Uta Böckel von der Hasselroth SPD die Zustimmung aller teilnehmenden Delegierten, ganz so geräuschlos wie vom Unterverbandsvorsitzenden Christoph Degen im Vorfeld erwartet ging die Wahl dann aber doch nicht über die Bühne. In einer emotionalen Rede kämpfte Dr. Hans-Jochen Schild aus Maintal, seit über 20 Jahren im Kreistag, um eine bessere Platzierung. Er war auf den aussichtslosen Platz 82 eingeordnet worden und ging daher in eine Kampfkandidatur mit dem Hanauer Michael Schneider auf Rang 39, die er aber deutlich verlor.

Als Gewinner durfte sich auf dem Parteitag Alpay Emetli fühlen, der in den vergangenen Wochen 60 Menschen mit türkischer Abstammung als neue SPD-Mitglieder warb. Dafür gab’s eine Auszeichnung durch den Vorsitzenden Degen und den Mitgliederbeauftragten Vincent Bailey, aufhören will der gebürtige Hanauer übrigens noch lange nicht: „Bis Mitte nächsten Jahres soll es 150 neue SPD-Mitglieder werden“, will er seine Werbeaktion fortsetzen. Ehrungen gab’s natürlich auch bei der SPD und hier war Erich Pipa wieder einer der Protagonisten: Seit 50 Jahren ist der Landrat Mitglied in seiner Partei, eine ebenso lange sozialdemokratische Vergangenheit kann sein Vorgänger Karl Eyerkaufer vorweisen. Blumen und eine Urkunde waren der Dank, die nächsten Geschenke soll’s dann am 6. März 2016 geben.

Kandidatenliste der SPD Main-Kinzig für die Kommunalwahl am 6. März 2016

1. Erich Pipa (Gelnhausen), 2. Susanne Simmler (Hanau), 3. Klaus Schejna (Rodenbach), 4. Bettina Müller (Flörsbachtal), 5. Christoph Degen (Neuberg), 6. Jutta Straub (Hanau), 7. Heinz Lotz (Steinau), 8. Uta Böckel (Hasselroth), 9. Rainer Krätschmer (Wächtersbach), 10. Janna Maier (Maintal), 11. Karl Netscher (SPD), 12. Luise Meister (Schlüchtern), 13. Ercan Celik (Hanau), 14. Katharina Candia Avendano (Nidderau), 15. Hubert Reuter (Langenselbold), 16. Christel Hesse (Hanau), 17. Dr. Sascha Raabe (Rodenbach), 18. Erika Becker (Linsengericht), 19. Vincenz Jan Bailey (Nidderau), 20. Gülistan Demir (Brachttal), 21. Hans Katzer (Hanau), 22. Karin Linhart (Hasselroth), 23. Jörg Mair (Erlensee), 24. Sonja Senzel (Steinau), 25. Roland Sahler (Langenselbold), 26. Anita Losch (Hanau), 27. Michael Göllner (Hammersbach), 28. Christina Fischer (Wächtersbach), 29. Sebastian Maier (Maintal), 30. Veronika Viehmann (Bruchköbel), 31. Stefan Ziegler (Bad Soden-Salmünster), 32. Juliane Frey (Niederdorfelden), 33. Lothar Hain (Hanau), 34. Kerstin Schüler (Gelnhausen), 35. Mario Dönges (Gründau), 36. Ursula Pohl (Maintal), 37. Manfred Röder (Birstein), 38. Hildegard Kettler (Schöneck), 39. Michael Schneider (Hanau), 40. Pia Horst (Gelnhausen), 41. Fritz Schüßler (Langenselbold), 42. Ute Schwarzenberger (Hanau), 43. Carsten Ullrich (Sinntal), 44. Iris Schröder (Neuberg), 45. Werner Huhn (Maintal), 46. Nives Bollendorf (Bruchköbel), 47. Günter Kauder (Gelnhausen), 48. Miriam Piljic (Hammersbach), 49. Ralph Titze-Hesse (Hanau), 50. Christina Gimplinger (Hanau), 51. Ludger Stuve (Schöneck), 52. Doris De Lugas (Maintal), 53. Andreas Dotzauer (Biebergemünd), 54. Nathalie Döring (Nidderau), 55. Jonas Jordan (Flörsbachtal), 56. Cornelia Rück (Schöneck), 57. Joachim Heldt (Freigericht), 58. Monika Pütz (Rodenbach), 59. Philipp Lindenblatt (Schlüchtern), 60. Heidrun Reul (Hammersbach), 61. Dr. Sebastian Haude (Erlensee), 62. Ingrid Trautmann (Freigericht), 63. Bernd Klippel (Linsengericht), 64. Helmut Schwindt (Rodenbach), 65. Nils Lieberknecht (Bad Soden-Salmünster), 66. Uwe Niemeyer (Hanau), 67. Christian Benzing (Hasselroth), 68. Michael Deckenbach (Birstein), 69. Sören Schramm (Brachttal), 70. Julian Euler (Rodenbach), 71. Thorsten Stolz (Gelnhausen), 72. Stefan Erb (Erlensee), 73. Andreas Hofmann (Ronneburg), 74. Andreas Weiher (Wächtersbach), 75. Klaus Büttner (Niederdorfelden), 76. Christoph Stürz (Brachttal), 77. Bernd Bauer (Bad Orb), 78. Peter Ließmann (Bruchköbel), 79. Heiko Koch (Maintal), 80. Hans Jürgen Wolfenstädter (Linsengericht), 81. Uwe Wagner (Hasselroth), 82. Dr. Hans-Jochen Schild (Maintal), 83. Carsten Linde (Bad Orb), 84. Marco Stichel (Biebergemünd), 85. Dr. Martin Maul (Erlensee), 86. Claus Kaminsky (Hanau).