Probelauf für neue Mobilitätsangebote

Politik
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Das Mobilitätsverhalten ändert sich und neue, zukunftsfähige Mobilitätsangebote sind gefragt.



Welche sich speziell für den ländlichen Raum des Main-Kinzig-Kreises eignen, wird nun im Rahmen des Pilotvorhabens „Mobilitätsnetz Spessart“ erprobt. In fünf Kommunen starten modellhaft sogenannte Mikroprojekte. Neben einer Verbesserung der Servicequalität im ÖPNV geht es dabei auch um die Entwicklung von Alternativangeboten wie „Bürger fahren Bürger“ oder die Bündelung von privaten Fahrten. Mit dem Pilotvorhaben will der Verband SPESSARTregional in Kooperation mit dem Main-Kinzig-Kreis und der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig bis Oktober nächsten Jahres flexible Angebote entwickeln, erproben und in ein gemeinsames System zusammenführen.

„Mit den kleinräumigen Projekten ist es uns möglich, die im vergangenen Jahr gemeinsam erarbeiteten Ideen zur Mobilitätssicherung auf ihre Praxistauglichkeit hin testen zu können“, freut sich die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler über den Projektstart. Damit kann zeitnah an die Regionalstrategie Daseinsvorsorge SPESSARTregional angeknüpft werden, die im Herbst vergangenen Jahres fertig gestellt wurde. Die ersten Umsetzungsschritte der Strategie mit dem Pilotvorhaben „Mobilitätsnetz Spessart“ werden von Bund und Land mit insgesamt 140.000 Euro Fördermitteln im Rahmen des Aktionsprogramms regionale Daseinsvorsorge finanziert.

Das Pilotvorhaben versteht sich als „Einstieg zum Umstieg“. „Der ÖPNV wird auch in Zukunft die wichtigste Säule im regionalen Mobilitätsangebot spielen“, schätzt Kreisbeigeordneter Matthias Zach die weitere Entwicklung ein. „Mit der geplanten Umstellung auf Anruf-Sammeltaxis auf einigen Linien hat die Kreisverkehrsgesellschaft bereits wichtige Anpassungsschritte unternommen. Ergänzend dazu brauchen wir jedoch noch alternative Angebote, die flexibel die kleinräumigen Besonderheiten der Region und die unterschiedlichen Bedürfnisse gerade älterer Menschen bedienen können“.

Genau darauf wollen die Kooperationspartner eingehen und bringen nun gemeinsam mit den Kommunen fünf Projekte an den Start. In Bad Orb wird modellhaft versucht, den ÖPNV und dessen Servicequalität an die Bedarfe verschiedener Nutzergruppen anzupassen, insbesondere an die älterer Menschen. Beispielsweise durch eine verbesserte Einrichtung der Verkehrsmittel oder durch eine optimierte Gestaltung der Haltestellen. Ein Kooperationsprojekt der Gemeinden Jossgrund und Flörsbachtal greift eine Initiative der Ideenschmiede Jossgrund auf. Unter dem Angebot „Bürger fahren Bürger“ soll ein ehrenamtlicher Fahrservice für einen bestimmten Fahrradius in Kooperation mit den Maltesern eingerichtet und erprobt werden. Bei drei weiteren Projekten geht es darum, den Individualverkehr zur Erweiterung des Mobilitätsangebots zu nutzen. So werden in den Ortsteilen Mernes und Katholisch-Willenroth sowie in Seidenroth gemeinsame Verkehrsströme erfasst und die Möglichkeiten zur Bündelung privater Fahrten ermittelt. Durch den Aufbau entsprechender Organisationsstrukturen soll es gelingen, diese privaten Fahrten als neues Mobilitätsangebot zu erschließen. Ergänzend zu den fünf Projekten werden ehrenamtliche Mobilitätshelfer ausgebildet. Ziel ist es, dass orientiert an der geplanten Einführung der Anruf-Sammeltaxis  in den Gemeinden engagierte Bürgerinnen und Bürger als Ansprechpartner bei der Nutzung dieses neuen ÖPNV-Angebotes zur Verfügung stehen.

Neben der finanziellen Förderung erhält das „Mobilitätsnetz Spessart“ auch eine wissenschaftliche Begleitung: Von der Teilnahme am Forschungsvorhaben „Integrierte Mobilitätskonzepte für den ländlichen Raum“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, versprechen sich die Kooperationspartner insbesondere Hilfe bei der Klärung rechtlicher Fragen. „Mit dieser breiten Unterstützung können wir neue Mobilitätsformen passgenau entwickeln und auf ihre Chancen und mögliche Schwierigkeiten hin genau prüfen“, erklärt Bürgermeister Lothar Büttner. „Damit erfährt unsere bisherige Arbeit eine gute Fortsetzung“.

Foto: Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (Bildmitte) und Kreisbeigeordneter Matthias Zach (rechts) stellten die Mobilitätsangebote zum Projektauftakt vor.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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