Von der Modellregion zum „WIR“-Programm

Politik
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„Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich alle Beteiligten widmen müssen. Wir müssen uns die Chancen und Perspektiven, die eine gelungene Integration bietet, immer wieder vor Augen führen“, begrüßte Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler vor wenigen Tagen den Hessischen Staatssekretär und Bevollmächtigten für Integration und Antidiskriminierung, Jo Dreiseitel.



Als Modellregion engagiert sich der Main-Kinzig-Kreis bereits seit 2009 erfolgreich in der Integrationsarbeit. Unter anderem ist aus diesem Projekt das Integrationsbüro entstanden, das mittlerweile mit vielen innovativen Projekten zu einer kompetenten und sehr gefragten Anlaufstelle geworden ist – „und zwar sowohl für Bürgerinnen und Bürger, als auch Bürgermeister und andere Personen in Funktion“, wie Susanne Simmler beim Besuch von Jo Dreiseitel betonte.

Der Main-Kinzig-Kreis habe dafür über Partei- und Kreisgrenzen hinweg viel Lob für die Arbeit des Integrationsbüros erhalten. Das Spektrum reiche unter anderem von Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Themen interkultureller Kompetenz, der Bildung eines Übersetzerpools in der Kreisverwaltung aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Behördengespräche, dem mehrsprachigen Integrationswegweiser im Internet unter www.integration-mkk-hanau.de bis hin zur Schulung von ehrenamtlichen Integrationslotsen zur Begleitung von Flüchtlingen und Migranten. Hinzu gekommen seien außerdem Projekte wie „Meine Grundschule integriert“ oder auch das von der Schader Stiftung in Berlin mit betreute Angebot „Integrationspotenziale ländlicher Regionen im Strukturwandel“.

Das Landesprogramm „WIR“ (Wegweisende Integrationsansätze realisieren), an dem der Main-Kinzig-Kreis in der Nachfolge des Modellprojektes Integration teilnimmt, setzt auf die Weiterentwicklung von Strukturen in allen öffentlichen Lebensbereichen, um sie auf eine vielfältiger werdende Gesellschaft auszurichten und um allen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Chancen auf Teilhabe zu eröffnen. Das Miteinander der Landkreise, Kommunen und der Bürgerschaft sei notwendig, um eine angemessene Integration der Menschen, die in den Main-Kinzig-Kreis kommen, zu erreichen. „Das Verständnis aller Beteiligten ist dafür eine wesentliche Grundvoraussetzung“, hob Susanne Simmler im Beisein von Falko Fritzsch und Stefan Erb, die Bürgermeister der Städte Schlüchtern und Erlensee, sowie Ralf Sachtleber, dem Ersten Stadtrat von Maintal, hervor. Der Main-Kinzig-Kreis und die Kommunen seien jedoch insbesondere bei der Aufnahme und Unterbringung von Asylbewerbern und anderen ausländischen Flüchtlingen auf eine angemessene finanzielle Ausstattung durch das Land angewiesen.

„Für den Main-Kinzig-Kreis bedeutet die Teilnahme  am ‚WIR-Projekt‘ vor allem, an die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre anzuknüpfen“, sagte Susanne Simmler während des Treffens mit dem Staatssekretär. „Wir wollen und müssen das Zusammenleben der Bürgerinnen und Bürger aus über 150 verschiedenen Nationen im Landkreis und die damit gelebte Vielfalt weiter fördern“.

Insgesamt beträgt die auf drei Jahre ausgelegte Förderung der kommunalen Projekte 180.000 Euro. Ein wichtiger Bestandteil des neuen landesweiten Konzeptes ist die personelle Förderung von Koordinationskräften. Der Fokus liegt auf der Entwicklung einer Anerkennungs- und Willkommenskultur sowie der interkulturellen Öffnung von Einrichtungen der Gesellschaft.

Die Stadt Erlensee legt mit dem Projekt „Structures for families“ ein Angebotskonzept vor, in dem sie familienfreundliche und interkulturelle Schwerpunkte setzt. „Heimat neu denken“ ist das Thema, mit dem sich die Stadt Maintal gemeinsam mit dem Heimatmuseum in Hochstadt beschäftigt. Es wird der Frage nachgegangen, was Heimat bedeutet - sowohl für die Maintaler als auch für die Migranten und deren Geschichte. Schlüchtern möchte zukünftig gemeinsam mit dem Jugendbüro und Familienzentrum „Check in“ verschiedene bedarfsorientierte Kurse anbieten. Die Maßnahmen beinhalten die Kooperation mit den Integrationslotsen sowie die interkulturelle Qualifizierung der Nachwuchskräfte in der Stadtverwaltung.

Staatssekretär Jo Dreiseitel zeigte sich erfreut über die Integrationsansätze. „Praxiserfahrungen aus der Integrationsarbeit beweisen, dass die Anerkennung der Vielfalt an Menschen, Kulturen und Religionen in unserer Gesellschaft als Bereicherung und Ressource förderungswürdig ist“.

Foto: Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (Fünfte v.l.) empfing Staatssekretär Jo Dreiseitel (Sechster von rechts) zu einem Erfahrungsaustausch über die Umsetzung des Landesprogrammes „WIR“ im Main-Kinzig-Kreis.


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