Unterschriften gegen Windkraft im Naturpark Spessart

Politik
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Das vom Bezirk Unterfranken in Auftrag gegebene Zonierungskonzept, welches mögliche Standorten für Windkraftanlagen auch im Naturpark Spessart untersuchen sollte, wurde in den vergangenen Monaten vom Regionalen Planungsverband Würzburg bearbeitet.



Die Ergebnisse werden am Dienstag, 29. Juli 2014, dem Bezirkstag Unterfranken zur Abstimmung vorgestellt. Aus diesem Anlass überreichen Initiativen und Vereine des „Dachverbandes Gegenwind MKK / Naturpark Spessart“ Unterschriften gegen den Bau von Windkraftanlagen im bayerischen und hessischen Naturpark Spessart. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel wird diese Unterschriften entgegen nehmen. „Wir versprachen den Bürgern die unterzeichneten, dass wir die Unterschriften zu gegebener Zeit an die Entscheidungsträger weitergeben. Dieses Versprechen möchten wir am 29.7.2014 einlösen“ so der Dachverband.

Hintergrund und gemeinsames Anliegen des Dachverbandes

Der Naturpark Spessart stellt das größte zusammenhängende Mischlaubwaldgebiet Deutschlands dar und ist somit wertvoller CO?- und Wasserspeicher sowie „Grüne Lunge“. Generell speichern Wälder pro Jahr und Hektar ungefähr 10 Tonnen CO?. Pro Windkraftanlage wird mindestens ein Hektar Wald vernichtet und dauerhaft ökologisch entwertet. Heute stellt die Bodenversiegelung bereits eines der größten Umweltprobleme dar. Der Boden verliert seine wichtige Funktion als Schwamm der beispielsweise das Regenwasser filtert und längerfristig speichert. Durch die Fundamte der Windkraftanlagen, die dauerhaft notwendigen Freiflächen und Zufahrtswege wird dieses Problem gerade in Wäldern massiv verschärft. Der Spessart ist auch Schatztruhe der Biodiversität (LBV Main-Spessart). Unzählige, teils vom Aussterben bedrohte Arten sind hier noch beheimatet, wie der Schwarzstorch, Rote Milan, der Sperlingskauz oder Rauhfußkauz, Spechtarten wie auch der Mittelspecht, verschiedene Fledermausarten, Eulenarten und Uhu, die Wildkatze und sogar der Luchs durchstreifen die Spessartwälder. Auch liegt der Spessart im Zugkorridor der Kraniche. Aber auch Insekten, Käfer, Pilze, Pflanzen u.v.m. stehen in Wechselwirkung zueinander. Solche Ökosysteme müssen für die Zukunft erhalten bleiben, auch daher, da wir Menschen von solchen Kreisläufen letztendlich abhängig sind.

Der Naturpark Spessart birgt noch einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Beitrag: er bietet den Besuchern aus den umliegenden Ballungsräumen Rhein-Main, Aschaffenburg und Würzburg Ruhe und Erholung. Die 200m hohen Windkraftanlagen werden bereits aus großer Entfernung wahrgenommen und wirken auf viele Menschen bedrohlich*. Tatsache ist auch, dass fast die Hälfte der Anlagenleistung Lärm ist, darunter der für uns unhörbare Infraschall. Beide machen krank. Erst in 10 km Entfernung ist der Infraschall in den Bereich der Hintergrundgeräusche abgesunken, wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) an 135 m hohen Anlagen schon 2004 gemessen hat. Heutige Windräder sind über 200 m hoch. Ärzte warnen eindringlich vor Infraschall. Die Windpotentialflächen im Spessart zeichnen sich durch geringe Windhöffigkeit aus, der Spessart ist kein prädestiniertes Windkraftgebiet. Nur durch Subventionen ist der Bau der Anlagen für die Grundstücksbesitzer überhaupt profitabel. Finanzieller Druck der Kommunen oder die Interessen einzelner Investoren darf nicht das Kriterium für den Bau von Windkraftanlagen sein!

Laut Wissenschaftlern könnten heute bereits bis zu 40 % des Stromverbrauchs eingespart werden! Hierzu sollten Anreize geschaffen und Förderungen gewährt werden. Die Bürger in Deutschland würden bei vernünftigen Energiesparmaßnahmen sicherlich mitmachen, beispielsweise war Deutschland auch bei der Müll-Trennung Vorreiter! Der Dachverband Gegenwind MKK / Naturpark Spessart fordert im Naturpark Spessart ganz auf den Bau von Windkraftanlagen zu verzichten und den Spessart mit seinen wichtigen Funktionen für den Natur-, und Artenschutz (Tier und Mensch) zu bewahren.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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