Kinzigtal Total: Pipa widerspricht der Polizei

Politik
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Der Main-Kinzig-Kreis widerspricht den Angaben der Polizei zur Veranstaltung M-net Kinzigtal Total vom Sonntag. Ein Sprecher der Polizei hatte gegenüber VORSPRUNG eine niedrige Teilnehmerzahl und eine „rückläufige Tendenz“ angegeben.



Landrat Erich Pipa erklärt nun dazu, dass schon lange bekannt sei, dass die Polizei die Veranstaltung Kinzigtal Total zu verkürzen versuche, sowohl zeitlich als auch von der Strecke her. „Dazu passt, dass sie die Teilnehmerzahl nun so niedrig ansetzt, ohne auch nur einmal Rücksprache mit der Veranstaltungsleitung zu halten“, so Pipa.

Die Veranstalter von Kinzigtal Total berechnen die Teilnehmerzahl unter anderem anhand der verkauften Sonderzug-Tickets und durch die Listen der Stempelrallye, eine bewährte Rechnung, der die Polizeistellen in den vergangenen Jahren nicht widersprachen. Für dieses Jahr veranschlagten die Veranstalter die Teilnehmerzahl so bei rund 80.000. Überrascht nahm Landrat Erich Pipa nun zur Kenntnis, dass die Polizei von bloß 20.000 bis 25.000 Teilnehmern sprach.

„Die Gründe für diese Diskrepanz kann ich mir nur so erklären, dass die Polizei kein Interesse daran hat, dieses wichtige und kreisverbindende Fest für die Familien weiter zu unterstützen“, erklärt Pipa. Er erinnert daran, dass die Polizei nach der Veranstaltung im vergangenen Jahr, die unter miserablem Wetter litt, ankündigte, die Straßen künftig nur noch für sechs statt neun Stunden sperren zu wollen und die Strecke um viele Kilometer zu verkürzen. Ganz konkret sollte von der klassischen Radroute nur noch der Abschnitt zwischen Schlüchtern und Langenselbold übrigbleiben, wie dem Protokoll der Sitzung vom 28. Oktober 2013 zu entnehmen ist. „Diese Forderungen waren und sind für uns nicht zu akzeptieren. Wir wollen diese Veranstaltung so beibehalten, wie sie 1992 von meinem Vorgänger Karl Eyerkaufer ins Leben gerufen wurde“, so Landrat Erich Pipa. „Die Teilnehmerzahl reichte in diesem Jahr zwar nicht an die Rekordzahl von vor zwei Jahren heran, als an die 100.000 Menschen unterwegs waren. Aber mit dem diesjährigen Ergebnis liegen wir im Durchschnitt der letzten Jahre.“

Wenn die Polizei von einer rückläufigen Tendenz spreche, dann wolle sie Stimmung machen gegen die Veranstaltung und für ihre Forderung. „Wir wissen, wie anstrengend mitunter die Einsätze der Polizei sind. Davor haben wir Respekt und dafür gebührt den Beamten unser Dank. Für unseren friedlich verlaufenden Radlersonntag brauchen wir allerdings weiterhin Unterstützung seitens der Polizei“, sagt Pipa. Man komme der Polizei schon entgegen, etwa dadurch, dass am Startpunkt in Sinntal-Sterbfritz kein Beamter anwesend sein musste. Weitere kleine Kompromisse seien möglich. „Aber wenn wir die Strecke zerstückeln und die Festdauer verkürzen, dann ist das das Ende dieser Veranstaltung“, warnt der Landrat. Der Kreis lasse es sich dabei nicht gefallen, wenn nun neuerdings mit Aussagen zur Gesamtbilanz des Radlersonntags Druck ausgeübt werden soll.


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