Bürgerticket für alle

Politik
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„Bürgerticket für alle“ als ein Ziel zukünftiger Mobilität, so könnte man die Forderung des Verkehrs- und Bahnexperten Prof. Heiner Monheim auf eine Kurzformel bringen, die sich durch seinen Vortrag auf der Veranstaltung der Kreislinken in der Hanauer Sandelmühle am vergangenen Dienstag zog.



Auch seine Gesprächspartnerin Sabine Leidig (MdB DIE LINKE) plädierte für ein deutliches Umsteuern in der Verkehrspolitik. Beide waren sich auch einig darin, dass heute etwa ein Drittel des motorisierten Individualverkehrs unter 3 Km Entfernung Ersatz für Fußverkehr ist und daher auch durch die „Rückkehr des Laufens“  und den Ausbau des Fahrradverkehrs gut zu bewältigen ist.

Nach Prof. Monheim ist die Forderung nach einem „Bürgerticket für alle“ Teil eines groß angelegten Umbaus mit dem Ziel der deutlichen Verringerung des motorisierten Individualverkehrs zugunsten des öffentlichen Verkehrs durch einen entsprechenden Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs. Das bringe nicht nur eine deutliche Verringerung des CO2-Ausstoßes. Es erzeuge auch zusätzliche Arbeitsplätze und ermögliche all denen Mobilität, die sich kein Auto leisten können oder wollen. Konkretes Ziel müsse sein, den öffentlichen Verkehr wieder mehr in die Fläche zu bringen – in einheitlichem Takt, mit ca. 60 bis 80 Haltestellen je 10.000 Einwohner und ohne Fahrscheinchaos.

Bei der Bezahlung, so der Kreisvorsitzende Dr. Thomas Maurer, „sollen die Nutzer*innen keinen Fahrschein mehr brauchen. Das erscheint wie Nulltarif, ist tatsächlich aber ein ticketloses Fahren mit einer Art „Bürgerfahrkarte“. Deren Finanzierung ist zum Beispiel über eine Umlage für jeden oder mit einer kommunalen Transportsteuer für Unternehmen wie in Frankreich möglich. Wichtig ist die Zweckbindung und die soziale Ausgestaltung, dass also Rentner*innen, Student*innen, Schüler*innen, ALG-I und –II-Bezieher*innen nichts bezahlen.“

Ein solcher Umbau des Verkehrs funktioniert großflächig und klimarelevant nur, so die Bundestagsabgeordnete Sabine Leidig abschließend, „im Rahmen eines sozial-ökologischen Umbaus, der auch die entsprechenden Investitionen in Personal, Netze und Fahrzeuge zur Verfügung stellt. Aber auch auf Landesebene oder regional sind Schritte in diese Richtung möglich. Selbst in Deutschland gibt es einige wenige Positivbeispiele, etwa die Stadt Lindau, deren Stadtbussystem die Anzahl der beförderten Personen seit 1994 auf über 2,5 Mio. vervielfacht hat. Verbesserung ist also möglich, auch vor Ort. Deshalb begrüßen wir auch das Vorhaben der Parteien DIE LINKE, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Thüringen, mit der Einführung eines Thüringentakts die Verknüpfung von Bus und Bahn und zum Fernverkehr verbessern und die Möglichkeit eines fahrscheinfreien ÖPNV zu prüfen.“

Foto: Sabine Leidig und Prof. Heiner Monheim.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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