Jedes siebte Kind im MKK lebt von Hartz IV

Politik
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

„Die Armut an Kindern wird in Deutschland oft beklagt, aber wenn es darum geht, sie zu bekämpfen, dann passiert wenig. Das passt nicht zusammen“, so DGB Kreisvorsitzender Klaus Ditzel. Im Main-Kinzig-Kreis würden immer noch 7.267 Kinder in Hartz-IV-Verhältnissen leben.



Dies seien 13,4 Prozent aller in Main-Kinzig-Kreis lebenden Kinder unter 15 Jahren beziehungsweise jedes siebte Kind. Damit sei die Hartz-IV-Armut unter Kindern mehr als doppelt so stark verbreitet wie bei Menschen im Erwerbsalter. Dort sei „nur“ jede/r Fünfzehnte auf Hartz IV angewiesen.

Nach zehn Jahren Hartz IV sei die Armut von Kindern im Main-Kinzig-Kreis nicht wirklich gesunken. Die Zahl der Kinder im Hilfebezug sei von knapp 5.400 in 2005 zuerst stark angestiegen auf 7.000 in den Folgejahren und hatte im Juli 2014 den Wert von 7.267 erreicht, so der DGB weiter.

Besonders kritisch sei, dass gerade Kinder meist lange auf Hartz-IV-Niveau leben müssen. Die Armutsforschung zeigt deutlich, dass gerade längere Lebensphasen in Armut bei Kindern deren berufliche und persönliche Chancen im gesamten Leben nachhaltig schädigen. Im Main-Kinzig-Kreis sind 43,4% der erwerbsfähigen Hartz-IV-Bezieher/innen vier Jahre oder länger im Hilfebezug. Bei den 7- bis 14-Jährigen sind es hingegen 54,3%.

Deshalb fordert der DGB ein Aktionsprogramm gegen Kinder- und Familienarmut. Der Bund sollte die Hälfte seiner Mehreinnahmen infolge der Einführung des Mindestlohns für diesen Zweck aufwenden. Mit regionalen Netzwerken, auch bei uns im Main-Kinzig-Kreis, sollte es dann unter Einschluss der Kommune, der Sozialpartner, Wohlfahrtspflege und Vereinen, umgesetzt werden. Ziel ist, dass kein Kind in einer Familie aufwächst, in der beide Eltern dauerhaft keiner Erwerbstätigkeit nachgehen oder an einer Fördermaßnahme teilnehmen. Bei Alleinerziehenden sollte zumindest eine sozialversicherte Teilzeitarbeit das Ziel sein. „Hartz IV darf nicht zum ‚Lebensstil´ werden oder gar vererbt werden, sondern sollte endlich zu dem werden, was ursprünglich politisch intendiert war: Hilfestellungen aus einer Hand zur Überwindung einer vorübergehenden Notlage“, so Ditzel.

Foto-Quelle: DGB, Jahresdurchschnittszahlen (außer für 2014).


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2