Lehrerprotest: 1200 Unterschriften gehen an Ministerpräsident

Politik
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

1200 Lehrerinnen und Lehrer hauptsächlich aus dem Altkreis Hanau haben sich an einer Unterschriftenaktion für gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung beteiligt.



Der Kreisverband Hanau der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat diese Aktion angestoßen. Der Protest richtet sich gegen die Weigerung der Landesregierung, die für die Angestellten des Landes Hessen ausgehandelten Tarifergebnisse für die Arbeitszeit und Gehälter auf die Beamtinnen und Beamte zu übertragen, wie das über viele Jahrzehnte üblich war und wie es auch im Hessischen Besoldungsgesetz vorgesehen ist. Darüber hinaus gegen die völlig unzureichende Unterstützung bei der Inklusion förderbedürftiger Schülerinnen und Schüler.

Der Text der Unterschriftenaktion im Wortlaut:

"Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Bouffier,
sehr geehrte Mitglieder der Fraktionen im hessischen Landtag,
die Wertschätzung eines Arbeitgebers gegenüber seinen Beschäftigten drückt sich in guten Arbeitsbedingungen und einer guten Bezahlung aus. Beides kann für die Bediensteten an hessischen Schulen schon lange nicht mehr als gut bezeichnet werden. Die bundesweit höchste Pflichtstundenzahl der hessischen Lehrkräfte und ständig steigende Belastungen sind für viele Kolleginnen und Kollegen nicht mehr tragbar. Mittlerweile reduzieren schon über 40 Prozent aller Lehrkräfte ihre Arbeitszeit freiwillig, hauptsächlich um die Belastungen tragen zu können. Individuelle Reduzierungen der Arbeitsbelastung sind Notlösungen. Wir fordern deshalb die Umsetzung der noch ausstehenden Arbeitszeitverkürzung aus dem Tarifvertrag von 2009. Derzeit soll das Menschenrecht auf Inklusion mit völlig unzureichender Ausstattung in Hessens Schulen umgesetzt werden. Dadurch wird die Belastung der Lehrerinnen und Lehrer erneut massiv erhöht. Wir fordern eine Ausstattung des inklusiven Unterrichts, die sich an den Standards des vormaligen gemeinsamen Unterrichts orientiert. Seit Jahren hinkt die Gehaltsentwicklung der Lehrerinnen und Lehrer und sozialpädagogischen Fachkräfte in Hessen vor allem durch die Nullrunden unter Ex-Ministerpräsident Koch der allgemeinen Entwicklung der Einkommen hinterher. Jetzt soll das Gehaltsniveau schon wieder um mindestens 5 Prozent, bei entsprechender Inflationsrate sogar bis zu 10 Prozent abgesenkt werden. Wir fordern die Übertragung der Tarifergebnisse auf die Beamtinnen und Beamten und damit eine Anpassung der Besoldung „entsprechend der Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse“, wie es im § 16 des Hessischen Besoldungsgesetzes vorgesehen ist."

„Die hohe Beteiligung an der Unterschriftenaktion zeigt, dass der Ärger der Lehrerschaft über die Landesregierung sehr groß ist“, stellt Heinz Bayer, Mitglied im Kreisvorsitzendenteam des GEW-Kreisverbandes Hanau fest. Die Gehälter der Lehrerinnen und Lehrer im öffentlichen Dienst Hessens sind durch die Nullrunden unter Ministerpräsident Koch erheblich weniger gestiegen als die Entlohnung in den anderen Wirtschaftszweigen. Die von der Landesregierung geplante Nullrunde und anschließende marginale Erhöhungen von nur 0.8 Prozent über mehrere Jahre hinweg, würde eine weitere massive Abwertung des Lehrerberufs bedeuten. „Deswegen arbeitet der GEW-Kreisverband Hanau zurzeit intensiv an der Vorbereitung eines Warnstreiks am 16. Juni 2015“, stellt Heinz Bayer abschließend fest.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2