VORSPRUNG ### Nachrichten aus der Region Main-Kinzig ### 
Die Entscheidung der Bundesregierung, die geplante Stromtrasse durch Deutschland von Nord nach Süd („SuedLink“) größtenteils unter die Erde zu verlagern, hat nicht bei allen politischen Kräften im Main-Kinzig-Kreis für Beruhigung gesorgt.
Eine neue oberirdische Trasse hätte das Kreisgebiet in der Gemeinde Sinntal „gestreift“, die jetzt geplante „vorrangige“ Erdverkabelung führt laut Landrat Erich Pipa quer durch sein Regierungsgebiet. Damit kann der Kreischef noch leben, sollte aber neue Oberlandleitungen geplant werden, kündigte er erbitterten Widerstand an.
„Kein Kompromiss zu Lasten der Bürger im Main-Kinzig-Kreis“, werde er die Bürgerschaft mobilisieren, um die Baustellen zu besetzen, falls neue Strommasten gebaut werden sollten. Mit der Verstärkung von bestehenden Oberlandleitungen würde sich Pipa noch anfreunden können, ansonsten müsse alles unter die Erde. „Ich kündige das hier bereits an, falls neue Masten gebaut werden sollen, wird es eine besondere Qualität des Widerstandes geben und ich werde mich daran beteiligen“, erklärte der derzeit besonders kampfeslustige Landrat im Kreistag.
Das Parlament hat unterdessen einen bereits vor der Entscheidung in Berlin verfassten Antrag dennoch beschlossen. Darin wird sich gegen die geplante Verlagerung der Stromtrasse in Richtung Westen und somit nach Hessen aus. Das hatte der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer vorgeschlagen, was nach der Entscheidung der Bundesregierung allerdings auch seine Wirkung verloren hat. Der Landtagsabgeordnete Heinz Lotz (SPD) bleibt allerdings misstrauisch: „Es ist wichtig, dass wir heute diesen Antrag behandeln, denn bei Horst Seehofer müssen wir aufpassen.“
Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de
