Duale Berufsausbildung und Meisterbrief deutlich aufwerten

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Es ist bis heute nicht gelungen der OCD die Schwerpunkte und die Qualität der Abschlüsse im Bereich der dualen Berufsausbildung zu vermitteln.



Anders lässt sich der Zwischenbericht „Bildung auf einem Blick“ vom Januar 2015 mit der Aussage es gäbe zu wenig Akademiker in Deutschland nicht erklären. Das erklärte der Kreisvorsitzende der Mittelstandsvereinigung (MIT) Main-Kinzig, Volker Rode. Viele Menschen sehen in der dualen Ausbildung für sich bzw. ihre Kinder nur eine berufliche Sackgasse und ein sozialer und beruflicher Aufstieg nur mit einem akademischen Abschluss möglich ist.

Deutlich wird auch das Imageproblem für diese Form der Ausbildung an den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen in 2014, die einen Tiefststand erreicht haben. Im Verhältnis zu 2005 entspricht dies einem Minus von ca. 30%. Besonders deutlich wird der Mangel wird in den technisch-gewerblichen Bereichen bzw. in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), während von einem deutlichen Überangebot in gesellschafts- und sozialwissenschaftlichen Fächern zu verzeichnen ist.

Über 55% eines Jahrganges besuchen ein Gymnasium und ca. 51% des Jahrganges studieren. Um dies zu ermöglichen gibt es bereits in der Grundschule Nachhilfeangebote. War dies früher die Ausnahme, ist es heute leider die Regel. Dazu kommen später ca. 30 % Studienabbrecher. Aktuelle Untersuchungen der Bundesagentur für Arbeit zeigen einen Bedarf von Akademikern in der Berufswelt von 18% und bis zum Jahr 2030 von 20 % auf und machen die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage der angestrebten Ausbildungen sichtbar.

Der daraus resultierende Fehlbedarf in Industrie und Handwerk wird nicht durch beschäftigungslose Akademiker zu decken sein, da der Maurer einen Juristen nicht zur Durchführung seiner Arbeiten einsetzen kann - außer als Hilfsarbeiter. Anderseits ist eine problematische Entwicklung im Handwerk zu erkennen. Die Zahl der abgelegten Meisterprüfungen nimmt kontinuierlich ab. Diese sind in den letzten Jahren um ca. 10% gesunken, während dessen die Zahl der Betriebszahlen um 20% gestiegen ist.

Um den Meisterbrief attraktiver zu gestalten wurde zum einen die Zahl der benötigten Gesellenjahre verkürzt und durch die Deutsche Qualifizierungsrichtlinie Oktober 2013 mit der Gleichsetzung der Meisterprüfung mit dem Bachelor. Die nötige und konsequente Gleichsetzung sollte auch die Möglichkeit eines Masterstudiums auf der Grundlage der Meisterprüfung sein. Um dies zu gewährleisten müsste die Güte und der Ausbildungsstandard gesteigert werden. Parallel dazu würde eine solche Maßnahme zu einer deutlich höheren Akzeptanz der handwerklichen Ausbildung beitragen.

So wäre es im gleichen Zeitrahmen mit dem Abschluss der Mittleren Reife möglich, einer Berufsausbildung mit anschließender Meisterprüfung ein Masterstudium zu beenden, wie dies über den rein schulischen Weg möglich wäre. "Dieses Verfahren ist eine gute Alternative zur herkömmlichen akademischen Ausbildung, da zu jeder erreichten Qualifikation die Möglichkeit besteht, die Ausbildung abzuschließen und einen entsprechenden Beruf auszuüben", so Rode, der auch dem Bundesvorstand der MIT angehört, wörtlich.

Zukünftig darf die handwerkliche Ausbildung nicht finanziell belastet sein – die Ausbildung zum Chefarzt ist kostenfrei und die Ausbildung zum Meister muss dies auch sein. Um dies zu ermöglichen sollen vermehrt Kooperationen über die Landesgrenzen in Deutschland ermöglicht werden. Auch im Schulunterricht muss eine starke Präsens bei den Praktikumsplätzen vorhanden sein. Nur so kann es gelingen, Schüler und Eltern von der Vielseitigkeit des Handwerkes zu überzeugen.


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