Späte Ferien lassen Arbeitslosigkeit ansteigen

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Die Arbeitslosigkeit ist im August noch einmal angestiegen, vor allem bei den jungen Leuten.



Es ist die ‚zweite Schwelle‘, die Hürde zwischen Ausbildungsende und einer Anstellung danach, die noch nicht alle Jugendlichen genommen haben. Das wird sich aber in den kommenden Wochen wieder relativieren, wenn die Sommerferien vorbei sind und der Alltag in die Betriebe zurückkehrt. Die Einstellungszurückhaltung zeigt sich auch bei der Entwicklung der offenen Stellen, wo es zurzeit sehr an Dynamik fehlt. Erfreulich ist, dass es trotz der zweiten Steigerung in Folge im Hanauer Agenturbezirk in absoluten Zahlen geringfügig weniger Arbeitslose gab als im August 2013. Die Hanauer Zahlen spiegeln den Trend in ganz Hessen und den Nachbaragenturen wider: Überall ist die Arbeitslosigkeit etwa im gleichen Ausmaß angestiegen. Die Zeichen deuten darauf hin, dass sie auch überall wieder zurückgehen wird. Erfahrungsgemäß gerät der Ausbildungsmarkt in den Wochen vor und nach dem Ausbildungsbeginn noch einmal heftig in Bewegung. „Die Ausschläge bei den gemeldeten Ausbildungsstellen werden sich am Ende wieder etwas glätten – aber nicht ganz“, ist sich der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hanau, Alexander Noblé, sicher. „Der Mangel an Nachwuchskräften wird uns in den nächsten Jahren immer stärker beschäftigen. Wer heute keinen Nachwuchs bekommt, wird es im nächsten Jahr noch schwerer haben. Die Betriebe müssen deshalb jetzt die Beratungsangebote der Arbeitsagentur oder auch der Kammern nutzen.“ Im Hanauer Agenturbezirk waren im August 11.249 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, fast exakt so viele wie im August 2013. Vor einem Jahr waren 5 Personen mehr arbeitslos. Auch die Arbeitslosenquote ist mit 5,2 Prozent auf dem gleichen Stand wie vor einem Jahr. Im Vergleich zum Juli gab es einen Anstieg von 165 Personen (1,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Juli lag bei 5,1 Prozent.

Die Entwicklung in den Rechtskreisen

Bei der Agentur für Arbeit Hanau sind die Personen gemeldet, die nach Berufstätigkeit arbeitslos werden und aus der Arbeitslosenversicherung Arbeitslosengeld I erhalten. Sie zählen zum Rechtskreis III des Sozialgesetzbuches (SGB). Am Stichtag im August waren 4.478 Personen arbeitslos, 109 Personen (2,5 Prozent) mehr als im Juli. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Rückgang von 145 Personen (3,1 Prozent). Beim Kommunalen Center für Arbeit des Main-Kinzig-Kreises (KCA) waren im August 6.771 Personen arbeitslos gemeldet, 56 Personen oder 0,8 Prozent mehr als im Vormonat. Verglichen mit dem August des Vorjahres gab es ein Plus von 2,1 Prozent oder 140 Personen. Beim KCA sind die arbeitslosen Personen im Rechtskreis SGB II gemeldet, die nicht zum Bereich der Arbeitslosenversicherung zählen. Sie erhalten in der Regel Arbeitslosengeld II („Hartz IV“).

Entwicklung nach Personengruppen

Im gesamten Agenturbezirk waren 5.728 Männer arbeitslos gemeldet, 0,1 Prozent mehr als im Juli. Im Vergleich zum August 2013 gab es einen Anstieg von 1,1 Prozent. Davon zählten 2.434 Personen zum Rechtskreis SGB III. In dieser Personengruppe gab es einen Rückgang von 0,3 Prozent gegenüber Juli. Zum Rechtskreis II („Hartz IV“)  gehörten 3.294 Männer, 0,4 Prozent mehr als im Vormonat. Bei den Frauen stieg die Arbeitslosigkeit deutlicher an. 5.521 Frauen waren im Berichtsmonat arbeitslos gemeldet, 3,0 Prozent mehr als im Juli. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen Rückgang von 1,2 Prozent. Im Rechtskreis des SGB III waren es 2.044 Personen (6,1 Prozent mehr als im Juli) und im Rechtskreis II 3.477 Personen (1,3 Prozent mehr als Juli). 1.296 unter 25-jährige waren im Hanauer Agenturbezirk arbeitslos, 7,4 Prozent mehr als im Vormonat. Bei den kurzzeitig Arbeitslosen (SGB III) gab es einen Anstieg von 10,0 Prozent auf 717 Personen, der vor allem auf das Ende des Ausbildungsjahres zurückzuführen ist. Bei denjenigen, die zum Rechtskreis des SGB II zählen, stieg die Arbeitslosigkeit um 4,3 Prozent auf 579 Personen. Bei den über 55-jährigen war eine Zunahme auf 1.951 Personen festzustellen, das sind 0,9 Prozent weniger als im Juli. Gegenüber August 2013 war ein Plus von 6,8 Prozent festzustellen. 1.144 Ältere waren im Rechtskreis SGB III angesiedelt, 2,6 Prozent weniger als im Juli. Im Rechtskreis SGB II waren 807 Personen gemeldet, 1,6 Prozent mehr als im Vormonat.

Die Entwicklung in der Hauptagentur und den Geschäftsstellen

Im Bezirk der Hauptagentur Hanau waren im August 8.072 Personen arbeitslos, 161 Personen oder 2,0 Prozent mehr als im Juli. Daraus ergab sich eine  Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent (Juli: 6,2 Prozent). 1.884 Männer und Frauen waren im Bezirk der Geschäftsstelle Gelnhausen ohne Arbeit, das waren 15 Personen oder 0,8 Prozent weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote fiel damit auf 3,7 Prozent gegenüber 3,8 Prozent im Vormonat. Im Bezirk der Geschäftsstelle Schlüchtern ergab sich mit 1.293 Arbeitslosen ein Plus von 1,5 Prozent (19 Personen) gegenüber Juli. Die Arbeitslosenquote lag damit bei 3,4 Prozent (Juli: 3,3 Prozent).

Gemeldete Arbeitsstellen

1.885 offene Stellen waren im August bei der Hanauer Arbeitsagentur registriert, 1,0 Prozent mehr als im August 2013. 694 offene Stellen konnte der Arbeitgeber-Service im August akquirieren, 6,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 639 offene Stellen, 8,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, konnten im August  erledigt werden.

Ausbildungsmarkt

In der Zeit von Oktober 2013 bis August 2014 meldeten sich 3.469 Bewerber/innen ausbildungssuchend, das waren 176 Personen oder 4,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 3.131 Jugendliche hatten ihre Wahl bis August bereits getroffen, 4,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 338 Jugendliche, 7,1 Prozent weniger als 2013, waren noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. 2.017 offene Ausbildungsstellen wurden der Hanauer Arbeitsagentur bis zum August gemeldet, das sind 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon blieben bisher 406 Ausbildungsstellen unbesetzt, 47,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum.


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