Wohnen und Selbstbestimmung im Alter

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Unter dem Titel „Wohnen & Selbstbestimmung - Gemeinschaftliche Wohnformen, Selbstbestimmung und neue Nachbarschaften“ fand der 2. Altenhilfetag zusammen mit dem 8. Betreuertag statt.



Die Veranstaltung wurde vom Main-Kinzig-Kreis, dem Betreuungsverein Main-Kinzig e.V. und der Stadt Hanau in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung durchgeführt. Zur Eröffnung der Veranstaltung präsentierte Moderator Lothar Hain von der Stadt Hanau gemeinsam mit Schülerinnen des Aus- und Fortbildungsinstituts für Altenpflege in Rodenbach, einen Alterssimulations-Anzug, der den Träger die Sinneswahrnehmungen von Menschen im fortgeschrittenen Alter erfahren lässt. Im anschließenden Begrüßungstalk mit den Kooperationspartnern des Altenhilfe- und Betreuertages, ging es um die Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht sowie alternative Wohnkonzepte im Alter. Neben der Ersten Kreisbeigeordneten des Main-Kinzig-Kreises, Susanne Simmler, sprachen der Bürgermeister Gelnhausens Thorsten Stolz, der Beigeordnete Matthias Zach, der Vorsitzende des Betreuungsvereins Main-Kinzig e.V., Gerhard Kleespies, der Hanauer Stadtrat Günther Jochem sowie die Referentin der Diakonie Hessen Dagmar Jung. Susanne Simmler erzählte von ihren persönlichen Erfahrungen mit diesen Themen und erklärte: „Als wir Kinder bekamen, haben wir uns zum ersten Mal mit diesen Fragen befasst. Mittlerweile haben mein Ehemann und ich sowohl eine Patientenverfügung als auch eine Vorsorgevollmacht.“ Der Weg dahin sei aber nicht leicht gewesen, so müssen viele zum Teil auch unangenehme Fragen miteinander besprochen und geklärt werden. Auch die anderen Kooperationspartner betonten, dass Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten nicht nur Themen für ältere Menschen sind.

Im Anschluss an den Begrüßungstalk folgten Impulsreferate, die sich mit den Prognosen der Bevölkerungsentwicklung in Hessen und im Main-Kinzig-Kreis beschäftigten und die Organisation alternativer Wohnkonzepte behandelten. Zunächst referierte die Abteilungsleiterin Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung der HA Hessen Agentur GmbH, Anja Gauler, über das Thema „Selbständig und gut versorgt im Alter - Zahlen und Trends für Hessen". Dabei ging sie auf die Auswirkungen einer schrumpfenden und älter werdenden Bevölkerung ein und erklärte, wie es zu regional gegenläufigen Entwicklungen kommt. So wird prognostiziert, dass besonders der östliche Teil des Main-Kinzig-Kreises vom demographischen Wandel betroffen sein wird. Für die ländlichen Regionen müssen daher individuell angepasste Lösungsstrategien entwickelt werden, die auf die lokalen Gegebenheiten eingehen und unterschiedliche Akteure mit einbeziehen. Anschließend sprach Diplom Ökotrophologin und Geschäftsführerin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe, Heike Nordmann über „Gemeinschaftliche Wohnformen, Selbstbestimmung und neue Nachbarschaften“. Sie stellte dabei unterschiedliche Wohnkonzepte vor und ging auf die Voraussetzungen für deren Realisierung ein. Am Nachmittag konnten die Besucher zwischen sieben Fachforen wählen. Dabei wurden unter anderem die inhaltliche Ausgestaltung von Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten behandelt und Beispiele für alternative Wohnkonzepte vorgestellt. Die Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises zeigten die Möglichkeit der Pflege im ländlichen Raum am Beispiel des Dependance-Modells. In diesem Zusammenhang wurde auch das Hausgemeinschaftsmodell vorgestellt, das bereits in mehreren Einrichtungen der Alten- und Pflegezentren erfolgreich umgesetzt wurde. Die Hausgemeinschaften bestehen aus kleinen Wohngruppen von 10 bis 12 Bewohnern, die bei der Gestaltung des Tagesablaufes aktiv mit einbezogen werden und dadurch eine Alltagsnormalität erleben, die an die eigene Häuslichkeit anknüpft. Im Mittelpunkt jeder Hausgemeinschaft befindet sich ein zentraler Wohn- und Speiseraum mit einer offenen Küche. Daran angeschlossen sind die Appartements der Bewohner. Dadurch wird ein Leben in Gemeinschaft, aber auch Rückzug und Privatheit ermöglicht. „Das Thema Selbstbestimmung im Alter ist für uns als größter regionaler Dienstleister im Bereich der Altenpflege von zentraler Bedeutung“, betonte der Geschäftsführer der Alten- und Pflegezentren, Dieter Bien, und unterstrich: „Wir setzen daher auf Wohnformen, die eine optimale Pflege und die Selbstbestimmung unserer Bewohner in den Mittelpunkt stellt.

Foto: Tagungsconférencier Lothar Hain (Stabsstelle für Demografie Stadt Hanau) im Gespräch mit Schülerinnen des Aus- und Fortbildungsinstitutes für Altenpflege in Rodenbach, die mit Hilfe des Alterssimulationsanzuges das Körperempfinden eines hochebtagten Menschen erlebten.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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