Schnupperkurs mit Baby und Babysitterkurs an der KSF

Freigericht
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„Wie kümmere ich mich richtig um ein Baby und auf was muss ich ganz besonders achten? Wie geht es mit der Schule weiter? Welche Hilfe steht mir als junge Mutter zur Verfügung?“



Mit all diesen Fragen beschäftigten sich 15 Mädchen und ein Junge der Kopernikusschule Freigericht, die am „Schnupperkurs mit Baby“ teilgenommen haben. Sie waren drei Tage und zwei Nächte Eltern eines Säuglings und mussten die lebensecht gestalteten und nach realen Beobachtungen programmierten Babysimulatoren versorgen und betreuen. „So konnten wir uns für eine begrenzte Zeit hautnah in die Situation einer jungen Mutter hineinversetzten und waren häufig auch Stress und Problemen ausgesetzt", berichtete eine Teilnehmerin. In Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hatte Schulseelsorgerin Alexandra Pinkert erneut zu diesem freiwilligen Projekt eingeladen.

Aufgabe der 16 Teilnehmer der Jahrgänge 8 und 9 der Realschule und des Gymnasiums war es, ihre Babys so gut wie möglich zu versorgen. Wenn das Baby, dem sie am ersten Tag auch einen Namen geben durften, schrie, mussten sie entweder die Flasche geben, Windeln wechseln oder das Baby hin und her wiegen. Der Alltag sei plötzlich ganz anders, berichteten sie. Man könne nichts mehr planen. „Nachts war es am Schlimmsten, da es sich jede Stunde mindestens einmal bemerkbar machte", erzählte eine Schülerin. „Ich war so sensibilisiert, dass ich direkt wach wurde, wenn mein Baby auch nur einen Mucks machte."

„Die Simulatoren lassen die Jugendlichen erleben, wie es ist, in ihrem Alter schon Verantwortung zu tragen“, so Diplomsozialpädagogin Beate Koudelka vom SkF, die die Schüler zusammen mit ihrer Kollegin Isabel Gömpel-Lederer während des Schnupper-kurses begleitet hat. Die Simulatoren sind echten Babys in Größe, Gewicht und Verhalten nachempfunden. Ein Computer zeichnet auf, wenn sie vernachlässigt, nicht gefüttert oder nicht auf den Arm genommen werden. Um sicherzugehen, dass die Babys nicht an jemand anderen abgegeben werden, bekamen die Mädchen ein unlösbares Armband mit einem Sensor. Überwältigend war das Ergebnis am Ende des Kurses, die Babys wurden gut bis sehr gut betreut. „Viele Lehrer und Mitschüler reagierten neugierig auf die Babypuppe, sie wollten sie sogar im Arm halten", so eine Schülerin. „Auf dem Nachhauseweg allerdings machten sich seltsame Blicke bemerkbar. Viele schauten zweimal hin und musterten mich und mein Baby, was mich zwar nicht störte, dennoch Unbehagen in mir auslöste." Die Gruppe hat sich während des Schnupperkurses dreimal zum Erfahrungsaustausch, zur Diskussion über Lebenspläne, Perspektiven, Kindesmisshandlung und zur Information über Hilfsmöglichkeiten für minderjährige Schwangere getroffen. „Der Schnupperkurs hat trotz allem Stress und Schlafmangel viel Spaß gemacht, ich habe viele Erfahrungen gesammelt und mir wurde auch bewusst, dass man mit dem Kinderkriegen so lange warten sollte, bis man sich selbstständig und zuverlässig um sein Baby kümmern kann", resümierten die begeisterten Schüler.

Ein weiterer Kurs beschäftigt sich derzeit ebenfalls mit Babys und Kleinkindern. Schulseelsorgerin Alexandra Pinkert bildet wieder Schülerinnen zu Babysittern aus. In dem zehnstündigen freiwilligen Kurs lernen sie alles, was ein Babysitter wissen muss. Angefangen von Spielen, Basteleien und Liedern für kleine und große Kinder über entwicklungspsychologische Grundlagen bis hin zur ersten Hilfe bei kleinen Wehwechen und Essen und Trinken mit Kindern. Auch das Wickeln  wurde geübt und über rechtliche und versicherungstechnische Fragen wurden die Babysitter aufgeklärt. Wer einen Babysitter sucht, kann sich gerne bei Schulseelsorgerin Alexandra Pinkert (Tel.: 06055-934972) melden.


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