Eine Geschichtsstunde der besonderen Art erlebten die 170 Schülerinnen und Schüler der 13. Jahrgangsstufe des Beruflichen Gymnasiums.
Auf Anregung der ersten Kreisbeigeordneten und Bildungsdezernentin Frau Simmler und mit Unterstützung des Bildungspartner Main-Kinzig GmbH und des Kulturausschusses des MKK, konnte der jüdische Liedermacher Dany Bober eingeladen werden. Kurzweilig und mit leisem Witz ließ Herr Bober die unterschiedliche und vielfältige jüdische Kultur lebendig werden. Dies jüdische Kultur, einst Bestandteil deutschen Alltagslebens, beinhaltet mehr als die bekannte Klezmer-Musik. Dany Bober vermochte es der Schülerschaft einen neuen Zugang zu der wechselhaften Geschichte des jüdischen Volkes zu öffnen. Die mehr als 3000jährige Geschichte enthält derart viele geographische und kulturelle Veränderungen, dass ein einheitliches Bild von „dem Judentum“ nicht gezeichnet werden kann.
Von den Anfängen des Volkes Gottes über die Blütezeit unter der Herrschaft König Davids und der Befreiung aus Gefangenschaft durch Alexander d.Gr. bis zum Nationalsozialismus besang er viele Wendepunkte in der jüdischen Geschichte und brachte sie den Schülerinnen und Schülern mit verschiedenen musikalischen Stilformen näher. Dany Bober zeigte mit seiner Vertonung, dass die im Alten Testament enthaltenen Psalmen ursprünglich gesungen wurden und somit auch gleich viel lebendiger wirkten. Neben deutschen und hebräischen Texten wurden auch jiddische Volksweisen vorgetragen. Sie alle erzählten von Menschen, die trotz Missgunst und Unterdrückung doch nie ihre Zuversicht und Fröhlichkeit verloren haben.
Mit Einblicken in die Herkunft vieler deutscher Redewendungen und einem Zuwachs an Geschichtskenntnissen sowie ungebrochener Lebensfreude verließen die Schülerinnen und Schüler diese so ganz andere Geschichtsstunde.