„Wo wir stehen, definieren unsere Gedanken“

Hanau
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Dass interkulturelle Gespräche Selbsterkenntnisse, Denk- und Handlungsmöglichkeiten eröffnen können, konnte man bei dem Besuch des Japanischen Generalkonsuls Takeshi Kamiyama an der Hohen Landesschule erleben.



japanholajapanhola1Die vom Japanischen Generalkonsulat unterstützte Veranstaltung „Japan im Klassenzimmer“ begann mit Grußworten der stellv. Schulleiterin Sabine Schaetzke sowie der Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck, die im Namen der Stadtverordnetenversammlung der Freude Ausdruck verlieh, dass Generalkonsul Kamiyama, obwohl noch recht neu im Amt, die Hohe Landesschule in Hanau besuche. Anschließend bereicherte Generalkonsul Kamiyama in einer gehaltvollen Rede die Veranstaltung „Japan im Klassenzimmer“ mit anregenden aktuellen und interkulturellen Perspektivwechseln. Japan läge aus Sicht der Europäer im fernen Osten und sei deshalb das Land, wo die Sonne aufgehe – bliebe man in diesem Bild, sei Europa aus fernöstlicher Sicht das Land, wo die Sonne untergehe. Bei dieser metaphorischen Ortsbestimmung beließ es Kamiyama jedoch nicht und ergänzte seine Ost-West-Überlegungen mit einer weiteren Ortsbestimmung: „Wo wir stehen, definieren unsere Gedanken.“ Aufmerksam und vielleicht auch etwas irritiert, folgten die Schüler der Hohen Landesschule dem fernöstlichen Vortrag, bei dem es in ganz exotischer Feinsinnigkeit mehr auf das unausgesprochene als auf das ausgesprochene Wort anzukommen schien und dem Nachdenken anvertraut wurde. Hierzu gehörte auch, dass Kamiyama ausführlich auf die historischen Beziehungen zwischen Japan und Europa einging und dabei beständig die besondere Bedeutung Hollands für das heutige Japan hervorhob. Auch die historische Ortsbestimmung Kamiyamas folgt dem Satz: „Wo wir stehen, definieren unsere Gedanken.“

Nach der überaus aufschlussreichen einleitenden Rede Kamiyamas folgte ein profunder Vortrag von Klaus P. Kaspers von der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft Frankfurt, der den jugendlichen Zuhörern landeskundliche Aspekte Japans vermittelte. Der Vortrag enthielt viel Lehrreiches über die japanische Sprache, die Schriftzeichen, die Tee-Zeremonie, das japanische Bad und natürlich auch darüber, wo Japan geographisch verortet ist. Das Interesse für Japan war jedenfalls am Ende der Veranstaltung geweckt, was deutlich an einer nicht enden wollenden Fragerunde der HOLA-Schüler erkennbar war, welcher Generalkonsul Kamiyama zusammen mit Vizekonsulin Fukuda und Herrn Kasper von der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft Rede und Antwort stand. Hier wurden dann an einem heißen Tag auch heiße Eisen angefasst. Neben Fragen zu Wirtschaft und Kultur ging es den Schülern auch um den Status gleichgeschlechtlicher Beziehungen in Japan sowie um die Position Japans zu militärischen Auslandseinsätzen – auch hier gab es Gelegenheit zu erhellenden interkulturellen und historischen Standortbestimmungen, durch die die Schüler beinahe ebenso viel über ihr eigenes Land wie über Japan erfahren konnten. Für die stellv. Schulleiterin der Hohen Landesschule Sabine Schaetzke ist die japanische Perspektive auch zukünftig ein wichtiger Bestandteil im Bildungsangebot der Hohen Landesschule, das in Zusammenarbeit mit der Hanauer Partnerstadt Tottori und dem Partnerschaftsverein zukünftig weiter intensiviert werden soll.

Foto: Generalkonsul Takeshi Kamiyama.

Foto: Generalkonsul Kamiyama, Vizekonsulin Fukuda und Herr Kasper von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Frankfurt.


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