Hoffenheim ist für den FSV eine Nummer zu groß

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Die zweite Runde im DFB-Pokal führte den FSV Frankfut zu Bundesligist TSG Hoffenheim. Schon im Vorfeld war klar, dass die Schwarz-Blauen als krasser Außenseiter in den Kraichgau reisen würden.



Auf der einen Seite DER Emporkömmling des deutschen Profifußballs, der in dieser Saison wettbewerbsübergreifend noch keine Niederlage hinnehmen musste – auf der anderen Seite der FSV, der mitten im Abstiegskampf der Zweiten Bundesliga steckt, am Wochenende aber mit einem 5:2-Auswärtssieg bei der SpVgg. Greuther Fürth aufhorchen ließ. Cheftrainer Benno Möhlmann sah deshalb auch keinen Anlass die FSV-Startelf umzubauen. Sein Gegenüber Makus Gisdol gab dagegen einigen Spielern eine Chance, die zuletzt in der Bundesliga nicht von Beginn an auf dem Rasen gestanden hatten.

In den ersten zehn Minuten überraschten die Gäste mit einer mutigen Vorstellung. Anstatt sich in der Defensive einzuigeln wurde schnell und geradlinig der Weg nach vorne gesucht. Wirkliche Torchancen ergaben sich aber zunächst für beide Teams nicht. Nach 16 Minuten probierte es Zlatko Dedic aus der Drehung, schoss jedoch genau in die Arme von Hoffenheims Torhüter Jens Grahl. Auf der Gegenseite köpfte Nationalspieler Sebastian Rudy am Tor von Patric Klandt vorbei (18.). Mitte der ersten Halbzeit kamen die Hausherren zur bis dato besten Möglichkeit: Jannik Vestergaard konnte bei seinem energischen Antritt von keinem FSV-Spieler aufgehalten werden. Den Abschluss des großen Dänen parierte Klandt stark. Eine Zeigerumdrehung später fiel dann aber doch die Führung für die TSG. Roberto Firmino ließ seine ganze Klasse am runden Leder aufblitzen, tanzte zwei Gegenspieler aus und spielte im richtigen Moment auf Sven Schipplock. Hoffenheims einzige Spitze schloss mit aller Ruhe souverän in die lange Ecke ab – 1:0 (23.).

Trotz des Rückstands spielten die Schwarz-Blauen weiter mutig nach vorne und hatten nach 28 Minuten die große Chance zum Ausgleich. Mario Engels zögerte halblinks im Strafraum aber einen Tick zu lange und wurde im letzten Moment noch von Rechtsverteidiger Tobias Strobl abgeblockt. In der 34. Minute machte dann Kevin Volland erstmals auf sich aufmerksam. Der bullige Angreifer kam auf der linken Seite an den Ball, fintierte einmal kurz und schoss dann wuchtig und ebenso knapp am langen Eck vorbei. Zwei Minuten später ergab sich dann die riesige Chance zum Ausgleich, doch erneut agierte Engels im gegnerischen Strafraum etwas zu umständlich. Nachdem Torwart Grahl und Niklas Süle zusammengeprallt waren schoss Engels den auf der Torlinie stehenden Ermin Bicakcic an. Grahl verletzte sich bei dem Zusammenprall so schwer, dass er nicht mehr weiterspielen konnte und von der etatmäßigen Nummer 1 Oliver Baumann ersetzt werden musste. Aufgrund der langen Verletzungsunterbrechung gab es im ersten Durchgang fünf Minuten Nachspielzeit. Diese nutzten die Gastgeber zum zweiten Treffer durch Vestergaard, der einen punktgenauen Pass von Firmino lässig ins Tor schob. Trotz des Zwei-Tore-Rückstands zeigte der FSV eine mutige und ambitionierte Vorstellung. Positiv war auch die Unterstützung der mitgereisten FSV-Anhänger, die ihr Team aus dem Gästeblock lautstark anfeuerten.

Ohne personelle Wechsel auf beiden Seiten begann die zweite Halbzeit. Für den ersten Aufreger sorgte wieder Firmino, diesmal allerdings in Form eines Foulspiels an Hanno Balitsch für das der Brasilianer die Gelbe Karte in einer ansonsten sehr fairen Partie kassierte. Dass der Hoffenheimer „10er“ es auch anders kann bewies er in der 57. Minute. Eine Flanke von Strobl setzte Firmino traumhaft per Fallrückzieher ins Netz. Es war das berühmte i-Tüpfelchen auf eine klasse Leistung des Spielgestalters. Nach einer Stunde schickte Benno Möhlmann Andre Schembri und Edmond Kapllani auf den Platz. Beide sollten noch einmal für neuen Schwung im Angriffsspiel des FSV sorgen. Schembri war nach 67 Minuten für den nächsten Abschluss verantwortlich, zielte aber am Tor vorbei. Für die Hausherren machte es der kurz zuvor eingewechselte Anthony Modeste besser: Er wuchtete einen Eckball Sekunden nach seiner Einwechslung per Kopf ins Tor (71.). Nach 80 Minuten kamen die Schwarz-Blauen dann zum verdienten Ehrentreffer. Andre Schembri köpfte einen Freistoß von Vincenzo Grifo zum 1:4 ins Tor. Es war sein erster Pflichtspiel-Treffer überhaupt im Frankfurter Trikot. Dieser sollte ihm in den kommenden Wochen auch in der Liga Auftrieb geben.

Den Schlusspunkt setzte dann aber wieder der Mann des Abends. Roberto Firmino nahm einen Pass über die Frankfurter Abwehr gekonnt an und schob ihn zum 5:1-Endstand ins Netz. Die TSG Hoffenheim steht damit im Achtelfinale, das im kommenden Jahr ausgetragen wird. Der FSV kann sich dagegen voll und ganz auf die anstehenden Aufgaben in der Zweiten Bundesliga konzentrieren.

TSG Hoffenheim: Grahl (40. Baumann) – Strobl, Süle, Bicakcic (59. Abraham), Beck – Rudy, Vestergaard, Volland (70. Modeste), Firmino, Zuber – Schipplock.

FSV Frankfurt: Klandt – Huber, Beugelsdijk, Balitsch, Bittroff – Konrad (84. Kauko) – Kruska, Engels (61. Schembri), Grifo, Oumari – Dedic (61. Kapllani).  

Gelbe Karten: Firmino / Oumari, Balitsch.

Schiedsrtichter: Dr. Jochen Drees.

Zuschauer: 11.441.

Tore: 1:0 Schipplock (23.), 2:0 Vestergaard (45.+2), 3:0 und 5:1 Firmino (57. und 90.), 4:0 Modeste (71.), 4:1 Schembri (80.).


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