Kinzigtal goes Lahntal

Gemeinsam trafen sich dafür 18 Kinder und fünf Begleiter um 07:00 Uhr im LOS Gelnhausen. Nach einem reichhaltigen Frühstück wurde der Proviant aufgenommen und zunächst ein Zug nach Gießen gekapert, wo man sich dann der Anschlussfahrt nach Löhnberg an der Lahn bemächtigte. Am dortigen Lahnufer lagerte der „Canadier-Willi“ fünf Kanus, welche die Piraten aus dem Kinzigtal mit einem Handstreich enterten. Mutig stürzten sie sich dann auf den wackeligen Booten in die reißende Strömung des berüchtigten Todesflusses. In den nächsten Stunden galt es dann vier Schleusen zu überwinden, einen Schiffstunnel zu durchfahren und ein im Wasser lauerndes Krokodil nicht aufzuschrecken. Nach vier Stunden Ruderzeit und 15 Kilometern auf der Lahn erreichten müde Helden Fürfurt, die Basisstation von Willi. Dem gaben sie nun die gekaperten Kanus freiwillig wieder zurück.

Da unterwegs keines der Boote gekentert war, stürzten sich ein paar aus der wilden Horde einfach aus Spaß und Übermut in das 17 Grad „warme“ Gewässer. Anschließend gab es zur Belohnung für das bis dahin verrichtete Tagwerk vor der Lahntalschänke einen reichhaltigen Piratenschmaus, bevor sich die ganze Truppe wieder aufs Gleis begab und die Rückfahrt antrat. Wer nun hoffte, dass die um 20:00 Uhr am Vereinsheim der SG HWN eintreffende Rasselbande redlich müde sei, hat sich in der Energie des Teams sehr getäuscht. Rund um das obligatorische Grillen mit den Eltern und Geschwistern gab es Fußball bis zum Abpfiff durch das vollständig verschwundene Tageslicht. Doch auch danach reichte die Power noch für das gemeinsame Kinoerlebnis auf Leinwand und scheinbar endloses Geplapper in der zum Schlafsaal umfunktionierten Vereinsgaststätte. Nach einer viel zu kurzen Nacht begann der Samstag natürlich mit Fußballspielen vor dem Frühstück und gegen 11:00 Uhr endete das Abenteuer. Das Vorurteil, dass die Kinder von heute keine 24 Stunden ohne Handy, Playstation oder ähnliches überleben könnten, wurde bei diesem Ausflug eindrucksvoll widerlegt.