CFDs, binäre Optionen und andere Derivate – was ist das eigentlich alles?

Verbraucher
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Wenn heute von Geldanlagen gesprochen wird, können selbst Laien immer wieder Bezeichnungen wie binäre Optionen oder CFDs aufschnappen und werden nicht selten vor den hohen Risiken solcher Anlageformen gewarnt.



Trotzdem gibt es bereits seit einigen Jahren einen ausgedehnten Handel mit Zertifikaten und anderen Finanzderivaten, der laut Informationen des Deutschen Derivate Verbandes allein im Dezember 2014 ein Volumen von 79,4 Milliarden Euro aufwies. Doch was sind Derivate eigentlich und was verbirgt sich hinter CFDs und binären Optionen? Genau diese Fragen sollen nun etwas genauer geklärt werden.

Was bedeutet die Bezeichnung Derivat?

Ein Derivat ist in Bezug auf den Finanzmarkt eine Art abgeleitetes Geschäft. Dabei handelt es sich um einen Vertrag, dessen wirtschaftlicher Wert sich von einem Referenzwert (Basiswert oder Underlying) ableitet. Als Basiswerte kommen dabei vor allem folgende Kennzahlen in Frage:

- Kurse von Aktien und Anleihen

- Indizes (DAX, Dow Jones usw.)

- Wechselkurse von Währungen (Devisenhandel)

- Rohstoffe

Die Besonderheit von Derivaten liegt dabei jedoch in der Flexibilität. Während Rohstoffe oder Anleihen beispielsweise hauptsächlich durch Kauf und Wiederverkauf bei steigenden Kurse Renditen abwerfen, liegt der Fall bei Derivaten anders. Hier wird nämlich auf den Verlauf des jeweiligen Basiswertes gesetzt. Somit lassen sich durch Derivate sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen Gewinne erwirtschaften. {jathumbnail off}

Grundlagen der Derivate im Überblick:

- Derivate sind Verträge über den Verlauf eines Basiswertes

- Als Basiswerte kommen Aktienkurse, Indizes Währungen oder auch Rohstoffe in Frage

- Es können sowohl bei fallenden als auch bei steigenden Kursen Renditen erwirtschaftet werden

helatower

CFDs – Differenzkontrakte als Sonderform der Derivate

CFDs (Contract für Difference = Differenzkontrakte) sind eine Sonderform der Finanzderivate. Es wird wie üblich nicht der Basiswert selbst gehandelt, sondern lediglich dessen Preis und die Kursveränderungen. Die große Besonderheit besteht im sogenannten Hebel. Der Anleger muss nämlich lediglich eine kleine Sicherheitsleistung (Margin) seiner Einlage selbst hinterlegen und „leiht“ sich den Rest für eine kurze Zeit von seine Broker. Auf diese Weise lassen sich besonders hohe Renditen realisieren. Gleichzeitig steigt aber auch das Verlustrisiko enorm. Ein kleines Beispiel soll dies verdeutlichen:

Ein Anleger hat einen Aktienwert längere Zeit beobachtet und geht davon aus, dass dessen Kurs (aktuell bei 10 Euro) in naher Zukunft deutlich steigen wird. Aus diesem Grund möchte er 1.000 Kontrakte im Gesamtwert von 10.000 Euro mit einer Long-Position (Kauf der Kontrakte) erwerben. Bei einer Margin von 5% muss er dafür lediglich 500 Euro hinterlegen:

Gesamtwert Long-Position: 10.000 Euro

Tatsächlich eingezahlt (Margin): 500 Euro

Hebel: 1:20

Vom Broker geliehen: 9.500 Euro

Steigt nun der Kurs tatsächlich auf 10,50 Euro, ergeben sich folgende Werte:

Gesamtwert der Long-Position: 10.500 Euro

Tatsächlich eingezahlt (Margin): 500 Euro

Rendite: 100%

Durch die Tatsache, dass der Anleger mit einem deutlich höheren Investitionswert am Markt auftritt, ist seine tatsächliche Rendite in Bezug auf seinen Kapitaleinsatz enorm hoch. Natürlich muss er dem Broker eine kleine Leihgebühr bezahlen, die aber aufgrund der kurzen Dauer marginal ausfällt. Durch den Hebel (Leverage) lassen sich jedoch leider auch sehr schnell hohe Verluste erleiden, die über den Totalverlust hinaus sogar eine Nachschusspflichtmit sich bringen. Durch das Setzen von Stopp-Loss-Limits lassen sich die Risiken zumindest deutlich verringern.

Binäre Optionen – simples Derivat oder einfach nur ein Glücksspiel?

Binäre Optionen gehören zu den neuesten Entwicklungen im Bereich der Derivate. Die Konstruktion dieser Anlageform ist sehr einfach, denn der Anleger muss lediglich den Anstieg oder den Fall eines bestimmten Basiswertes zu einem festen Termin voraussagen.

Ein simples Beispiel:

Liegt der Aktienkurs von Google um 15:30 Uhr höher oder niedriger als jetzt?

Darüber hinaus kennt der Anleger auch von Beginn an sein Risiko sowie seinen Gewinn. Liegt er falsch, ist seine Einlage im Normalfall komplett verloren (einige Broker sichern einen kleinen Anteil von 10-15% ab). Bei einer richtigen Voraussage winkt hingegen ein Gewinn von 70-80%. Damit gelten binäre Optionen als hochspekulativ und riskant.

Um das Ganze nicht zu einem reinen Glücksspiel werden zu lassen, sollten Anleger zumindest über Grundkenntnisse in technischer Analyse verfügen und einen guten Broker wählen. Zahlreiche Info-Portale präsentieren regelmäßig Testberichte zu bekannten Binäre Optionen Brokern. So werden auf Deutschefxbroker.de beispielsweise ausführliche Erfahrungen zur Bank de Swiss veröffentlicht.

Fazit

Finanzderivate wie CFDs oder binäre Optionen gehören zu den neueren Trends im Bereich der Geldanlage und stehen seit einigen Jahren auch Privatanlegern offen. Während binäre Optionen ein relativ einfaches Konstrukt darstellen, gelten CFDs eher als Spekulationswerkzeug für erfahrene Trader. Die folgende Tabelle stellt die Unterschiede noch einmal genauer dar:

  Binäre Optionen CFDS
Renditechancen sehr hoch sehr hoch
Komplexität gering hoch
Verlustrisiko sehr hoch sehr hoch (regelbar)
Kosten gering (bis auf Auszahlungsgebühren) Kosten durch Spreads, kurzfristige Finanzierungskosten

Tabelle: Binäre Optionen und CFDs im Vergleich

Letztlich muss jeder Privatanleger selbst entscheiden, ob er mit Derivaten handeln möchte. Dabei sollte stets das hohe Risiko im Hinterkopf behalten werden und es ist auf Dauer unumgänglich, sich mit technischer Analyse und Fundamentaldaten der Märkte vertraut zu machen. Auf diese Weise lassen sich durchaus interessante Renditen erwirtschaften. Als sichere Geldanlage oder Portfolio-Absicherung eigenen sich Derivate jedoch nur in Einzelfällen (Hedging von Aktien-Positionen).

Foto-Quelle: obs/HELABA Landesbank Hessen-Thüringen/HENNING KREFT


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2