Staffelübergabe bei der Kreissparkasse Gelnhausen

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Eine Szene mit Symbolcharakter: Gerhard Kleespies suchte sich in den vergangenen Tagen einen Platz oberhalb von Gelnhausen und blickte über die ganze Stadt hinweg. „Schon ein Wahnsinn, wie sich hier in den vergangenen 20 Jahren alles entwickelt hat“, mag dabei auch ein wenig Wehmut aufgekommen sein.



staffelkskgn1968 begann der gebürtige Pfaffenhäuser seine Ausbildung bei der Sparkasse Gelnhausen, war 25 Jahre lang Vorstandsmitglied und führte diesen 17 Jahre als Vorstandvorsitzender an. Jetzt ist Schluss: Mit 61 Jahren geht er in Pension, sein bereits im Mai präsentierter Nachfolger Horst Wanik tritt am 1. Dezember offiziell seinen Dienst an. Und der will in den nächsten Monaten vor allem bei der Kundenbetreuung „die Schlagzahl erhöhen“.Um die Leistung eines Bankers zu würdigen, lässt man am besten Zahlen sprechen: Eine Steigerung der Bilanzsumme um 42,8 Prozent, eine um 145 Prozent höhere Sicherheitsrücklage, „das ist alles mit der Verdienst von Gerhard Kleespies“, bezeichnete der Verwaltungsratsvorsitzende Landrat Erich Pipa den scheidenden Sparkassen-Chef bei der offiziellen Staffelübergabe als einen aufgeschlossenen und engagierten Vorstandsvorsitzenden, „der mit seiner offenen Art und seiner fachlichen Kompetenz bei Geschäftspartnern, Kunden und Mitarbeitern ein großes Maß an Vertrauen erworben hat“.

Auch Horst Wanik spricht von einer „sehr gut aufgestellten Sparkasse“ und „extrem konstruktiven Gesprächen“ mit seinem Vorgänger. Der neue Mann an der Spitze des Geldinstitutes will daher auch in den nächsten Wochen gemeinsam mit Gerhard Kleespies einige Kunden besuchen, um von dessen guten Kontakten zu profitieren. „Das Kundengeschäft ist meine Liebe“, fühlt sich der 56-Jährige aber auch dem öffentlichen Auftrag einer Kreissparkasse verpflichtet und hat „viele Ideen in meinem Handgepäck mitgebracht“. Marktposition, Betreuungsstatus der Kunden und interne Prozesse – all das soll zunächst auf den Prüfstand kommen. „Wir wollen unseren Kunden die höchst mögliche Qualität anbieten“, wolle die Kreissparkasse nicht Preis-, sondern Qualitätsführer im Markt sein. Wie er selbst sein Geld anlegt? „Ich habe ein Sparbuch, das Aktienpaket habe ich verkauft, mein Wunsch ist eine Immobilie und ich bin ein Freund von Gold.“

Ebenfalls neu zum Vorstand gehört Ole Schön, der die ethisch moralischen Vorstellung der Bank hervorhebt, „die Kreissparkasse Gelnhausen ist eben anders“ und wolle ihren Anteil zu der Gesellschaft im Main-Kinzig-Kreis leisten. Der 43-Jährige, genauso wie Kleespies ein echtes Eigengewächs, will zudem mehr junge Leute für „seine“ Bank begeistern. Wie bisher wird dem Vorstand auch Karl-Heinz Freisler angehören, Paul Reinert wird stellvertretendes Vorstandsmitglied (Verhinderungsvertreter), wie auf der gestrigen Pressekonferenz verkündet wurde.

Gerhard Kleespies bastelt derweil an einem roten Sparkassen-S rum, das den Mitarbeitern bei ihren Teilnahmen an Laufwettbewerben als Staffelholz dient. „Man hat ab Montag keinen Euro mehr Kompetenz“, mache ihn das allerdings auch glücklich, denn es sei nicht immer einfach, die Verantwortung für 300 Mitarbeiter zu haben. „Diese Belastung ist weg“, seine Kreissparkasse wird er aber natürlich dennoch vermissen. „Treu, verlässlich, berechenbar, das habe ich versucht zu leben“, erinnert er sich gerne an seine Lehrmeister und an die Anfangszeit in der Filiale Bad Orb zurück. „Da hat die Industriellenehefrau 10.000 D-Mark auf ihr Kurgast-Konto eingezahlt und das dann während ihrem vierwöchigen Aufenthalt ausgegeben“, freue er sich jetzt auf seinen Wechsel in die „stärkste Abteilung der Kreissparkasse, denn die Pensionäre haben dies alles aufgebaut und geprägt und werden viel zu oft vergessen“.

Was seinen Nachfolger erwartet, ahnt er schon: Die Automatisierung schreite fort, die Herausforderungen in den kommenden Jahre seien enorm. „Das wird eine spannende Kiste“, will sich der zweifache Vater jetzt aber mehr um kleinere Strukturen kümmern. Die Entwicklung im ländlichen Raum beobachtet er bereits seit Jahren ganz genau, seinem Interesse an Kunst und Kultur will der Träger des Bundesverdienstkreuzes auch weiterhin nachgehen und zudem sein ehrenamtliches Engagement beibehalten. „Ich möchte mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr tolles Engagement bedanken und wünsche mir, dass sie sich auch weiterhin in so vorbildlicher Weise für die Belange der Kunden und der Sparkasse einsetzen“, wird sich sein Abschied aber noch etwas hinziehen: Im März 2015 wird Gerhard Kleespies in einer Feierstunde offiziell verabschiedet.

Foto (von links): Karl-Heinz Freisler, Ole Schön, Gerhard Kleespies, Horst Wanik, Erich Pipa und Paul Reinert.


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