Fußball-WM 2022 belastet Einzelhandel

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Das FIFA-Exekutivkomitee hat zwischenzeitlich über die Festlegung und den Spielplan bei der Fußball-WM 2022 in Qatar entschieden.



Dann soll das Eröffnungsspiel am 26. November, das Finale laut dem Präsidenten des Weltfußballverbandes FIFA, Joseph Blatter, am 18. Dezember 2022 stattfinden. Der Handelsverband Hessen e. V. befürchtet im Weihnachts-geschäft massive Umsatzeinbußen. Eine enge Zusammen-arbeit mit Kommunen und örtlichen Werbegemeinschaften sei daher unabdingbar, so der Verband.

Der hessische Einzelhandel erzielt im Vorweihnachtsgeschäft und im Weihnachtsgeschäft einen überproportional großen Anteil seines Gesamtjahresumsatzes – je nach Branche bis zu 30%. Im Jahr 2014 entfielen auf diesen Zeitraum 7,6 Milliarden Euro bei einem Gesamtumsatz von 40,5 Milliarden Euro. Unter der Berücksichtigung des Zeitunterschiedes von zwei Stunden ist zu erwarten, dass zumindest ein Großteil der Spiele zu den Haupteinkaufszeiten der Kunden, sicher aber zu den Öffnungszeiten des Einzelhandels stattfinden wird. Bekanntermaßen sind wir Deutschen sehr Fußball begeistert. Daher ist zu erwarten, dass durch die geplante zeitliche Ansetzung der Spiele der Zeitraum für die Weihnachts-einkäufe deutlich reduziert wird.

Hiervon werden insbesondere beratungsintensive Branchen betroffen sein. Gerade diese Branchen haben während des Weihnachtsgeschäftes einen überproportional großen Umsatzanteil, so dass der Verlauf des Weihnachtsgeschäftes speziell für die Branchen erfolgsentscheidend für das gesamte Geschäftsjahr sein kann. „Besonders die Branchen Uhren und Schmuck, aber auch Elektro, Textil und Schuhe sind beratungsintensiv, wie der hohe Marktanteil des Fachhandels belegt“, so Michael Kullmann, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Hessen. „Gerade hier benötigt und sucht der Kunde individuelle Beratung.“

Zudem wird der Einzelhandel auf zu erwartende Umsatzausfälle und niedrigere Kundenfrequenzen durch flexiblere Arbeitszeiteinteilung reagieren müssen. Die Attraktivität der Innenstädte entsteht durch eine Mischung aus Gastronomie, Kultur und Einzelhandel. Sinkende Frequenz in den Innenstädten zur Hauptsaison gefährdet nicht nur Einzelhandelsunternehmen, sondern auch die Attraktivität der Innenstadt insgesamt. Die Wahl “Fan-Meile statt Weihnachtsmarkt“ ist keine echte Alternative. Die Erfahrung zeigt, dass beide Veranstaltungen verlieren, wenn zwei getrennte Großveranstaltungen auf einen Termin gelegt werden. Es bleibt festzustellen, dass die Zeit vor dem Fernseher insgesamt zu Lasten der Zeitanteile in den Innenstädten geht.

Letztendlich wird die Fußball-WM zur Weihnachtszeit nicht nur den Einzelhandel, sondern auch die Weihnachtsmärkte belasten. Somit werden die Innenstädte die Verlierer dieser WM sein. Einzig der Internethandel würde profitieren, da die Kunden vor und nach den Spielen ihre Einkäufe von zu Hause tätigen. Denn die Zeit zum Stadtbummel wird fehlen.


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