Hessenrekord für Kaufhold, Mikitenko mit U20-EM-Norm

Während Vanessa Mikitenko im 1500-Meter-Wettbewerb in 4:22,66 Minuten die U20-EM-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes von 4:27,00 Minuten deutlich unterbot und gleichzeitig den 47 Jahre alten Kreisrekord von Ursula Hook (LAZ Main-Kinzig Hanau/4:23,8 Minuten) von 1976 verbesserte, lief Tristan Kaufhold gar einen neuen Hessenrekord in der U18.

Die Marke des mehrfachen deutschen Meisters Jan Dillemuth (TV Assenheim) von 3:51,99 Minuten war zwar erst zwei Jahre alt, aber nicht minder hochwertig. Dass Tristan Kaufhold dann an dem schwülwarmen Abend in Pfungstadt nochmal eine Schippe drauflegte und in 3:50,92 Minuten den Rekord knackte, war eine Meisterleistung. Denn der eigens für den Lauf eingesetzte Tempomacher verfehlte seine Zielsetzung deutlich, so dass der SSC-Athlet nach 1000 Metern selbst die Initiative ergreifen musste. „Das hat Kraft gekostet, die mir auf der Zielgerade dann gefehlt hat – unter 3:50 Minuten ist drin“, kommentierte Kaufhold sein starkes Rennen, mit dem er die deutsche U18-Bestenliste nun weit vor David Scheller (LG Mainspessart/3:57,56 Minuten) anführt.

In seinem ersten Einzelstart überzeugte Paul Fecher als Neuling im SSC-Trikot. Nach einem verletzungsträchtigen Winter und Frühjahr reichten dem 18-Jährigen wenige Wochen beschwerdefreies Training, um mit 3:57,75 Minuten einen Einstand nach Maß zu feiern und die Qualifikation zur deutschen U20-Meisterschaft in Rostock am dritten Juli-Wochenende auf Anhieb abzuhaken.

Dort wird Vanessa Mikitenko die Qual der Wahl haben. Denn sowohl über 1500 Meter als auch über 3000 Meter hat sie die U20-EM-Norm erfüllt – sieht sich allerdings als Vierte (3000 Meter) und Fünfte (1500 Meter) der nationalen Rangliste gleichzeitig ungewöhnlich starker Konkurrenz ausgesetzt. So ist für die Tochter der deutschen Marathonrekordhalterin Irina Mikitenko das letzte Wort in Richtung EM-Qualifikation noch nicht gesprochen, während Tristan Kaufhold nach Normerfüllung und deutschem Langstreckentitel über 5000 Meter fest mit der Jugend-Europameisterschaft in Jerusalem planen kann.