Spitzensport: Mord oder Hort?

Leserbriefe
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Zum Thema Spitzensport äußert sich VORSRPUNG-Leser Alfred Schendzielorz in einem Leserbrief.



"Bei der Ausbildung zum Sportlehrer lernt der Sportstudent: Sport soll das körperliche und geistige Wohlbefinden des Sporttreibenden und der Allgemeinheit fördern. Dem wird die natürliche Freude an körperlicher und geistiger Beweglichkeit der Menschen dienlich gemacht und weil es auch Freude macht, teilzunehmen am fairen Wettkampf, am Erleben eigenen und gemeinsamem Tuns, an der Erhaltung der Gesundheit und der Entdeckung, Erhaltung  und Förderung unsrer individuell sehr verschiedenen oder auch gemeinsamen körperlichen und geistigen wunderbaren menschlichen Eigenschaften und Fähigkeiten. Beobachtet man jedoch kritisch die Entwicklung des modernen Hochleistungssports auf allen Gebieten, muss man leider feststellen, das auch hier, wie in fast allen anderen Lebensbereichen,  mehr und mehr krimineller Missbrauch zum Schaden des Einzelnen und der Allgemeinheit unter dem zweifelhaften Beifall einer planmäßig verdummten Öffentlichkeit stattfindet. Brot und zum Teil grausamste Spiele werden, wie weiland die Gladiatorenkämpfe, in riesigen Arenen veranstaltet um Profit zu machen und die Menschen davon abzuhalten, damals wie heute, sich kritisch mit die menschliche Existenz  bedrohenden Problemen  auseinanderzusetzen, die dafür Verantwortlichen darauf aufmerksam und sie auch dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Man denke nur an Missstände wie Doping, die körperliche und geistige Misshandlung von Kindern um Hochleistungsfähige heranzuziehen.

In diesem Zusammenhang sei an die verhungerten, mit allen Mitteln psycischen unds körperlichen Terrors und der Medizin zwergwüsig gehaltenen Kinderturnerinnen rumänischer, russischer und chinesischer Prägung oder auch an die schwindsüchtigen Skiflieger Marke Sven Hannawald und brutale Eislaufmammis erinnert. Der Sportwelt wurden sogar tödliche Unfälle rumänischer Kinderturnerinnen mit den anerkannten Idealdaten: Alter 13 bis 14 Jahre, Gewicht 30 bis max 35 kg und Zwergenwuchs im Idealfall zwischen 1.32 und 1,35 m verheimlicht!!! Diese Maße sind übrigens imer noch aktuell, wie die mißbrauchte amerikanische Spitzenturnerin Dominique Mocianu beweist. Abgesehen von dem sogenannten "Training", das man nur noch als planmäßigen, kriminellen, leider ungeahndeten Kindesmissbrauch bezeichnen kann. Und das alles nur um mit Hilfe eines "Medaillenspiegels" die Überlegenheit des einen kriminellen, totalitären Systems über ein nicht nur auf diesem Gebiet ebenso kriminell gewordenes kapitalistisches System zu beweisen.

Unzählige systembezogene, von egoistisch geprägten Motiven geprägte Funktionäre auf beiden Seiten mästen sich völlig korrumpiert an den Wettkämpfen "ihrer" Sportler und speisen die mit "Erfolgsprämien" ab, eine olympische Goldmedaille bringt einem deutschen Spitzensportler 25.000 Euro und wenn man sich, egal wie längere Zeit in der Spitze halten kann, bringt man es sogar auch mit Hilfe der Ach-so-uneigennützigen Sponsoren als deren Werbeträger bis zum mehrfachen Einkommensmillionär. Doch von den vielen, die auf diesem Weg körperlich und/oder geistig ruiniert auf der Strecke bleiben, spricht niemand. Da lob ich mir den frohen Wettstreit der Mehrzahl der Kinder und Jugendlichen auf lokaler Ebene, obwohl sich leider schon hier manchmal abstoßender, verbohrter Ehrgeiz von Eltern und profilierungssüchtigen Trainern schadenstiftend austobt. Mit Grauen denke ich an die nicht abzusehenden  Folgen zukünftigen Einsatzes modernster wissenschaftlicher Erkenntnisse der Medizin, der Technik und der Pharmazie, wenn dann 10 geklonte Bolts in der Arena rumrennen, ebensoviele  genmanipulierte, gequälte, gedopte und missbrauchte "Frauenturnerinnen" ihre artistischen Leistungen der Menge vorzeigen müssen, Leichtathleten mit künstlichen höchstbelastbaren Gelenken und Sehnen die Arenen bevölkern und unförmige große und zwergenhafte Fleischberge gewaltige Gewichte hochwuchten, weiter werfen, stoßen oder schleudern nach dem pervertierten olympischen "schneller, stärker, weiter" (citius, fortius, altius ) zum Lob von Geldgier, Profit oder zum Beweis der Überlegenheit eines beliebigen Systems, aber keinesfalls der Freude  und dem Wohlbefinden aller aktiv oder passiv Beteiligten dienend.

Fragen Sie mich bitte nicht, warum ich kaum noch Hochleistungssport "gucken kann", welcher Art auch immer, und leider."

Alfred Schendzielorz
Hanau

Hinweis der Redaktion: Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen oder nicht zu publizieren. Online eingesandte Leserbriefe werden nicht direkt veröffentlicht, sondern zuerst von der Redaktion geprüft. Leserbriefe sind immer mit dem Namen und der Anschrift des Autors zu versehen und spiegeln die Meinung des oder der Autoren wider. Die E-Mail-Adresse zur Einsendung von Leserbriefen lautet Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de