Manus manum lavat

"Ja da habe ich schmollend in der Ecke gesessen und keine Leserbriefe mehr geschrieben. Dachte ich sei diskriminiert worden, weil doch im GG Artikel 3 steht: „Alle Menschen sind …..gleich.“ Und in Satz 3: „Niemand darf wegen seines Geschlechts seiner Abstammung……….seines Glaubens, seine religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt ….werden.“ Nun wenn das vor dem Gesetz gilt, sollte das auch in der Presse, sprich im Pressecodex des Presserates so definiert sein. Und heute habe ich im Original mein Missverständnis aufgeklärt: Unter Ziffer 12 Titel Diskriminierung des Pressekodex steht: „Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden.“ Aufmerksame Leser haben es gleich gesehen. Tatsächlich fehlt beim Presserat also der Schutz „der politischen Anschauung“. Ja damit ist alles paletti. Hatte mich nur geirrt, schon Zensur gewittert (Art 5 GG gilt ja auch nur für den Staat selbst, und nicht für seine Presse). Passt ganz schön in diesen Zusammenhang, dass die Groko ab Zeile 4325 des Koalitionsvertrages schreibt: „Zur Sicherung der …Versorgung mit Presseerzeugnissen….wird bei Zeitungszustellern der Beitrag der Arbeitgeber zur Rentenversicherung von 15 auf 5% abgesenkt“. Manus manum lavat."

Klaus Dippel
Hanau

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