Jede eingesparte kWh muss nicht erzeugt werden

Leserbriefe
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Auf den Artikel "Mittelstandsunion gegen Habecks Pläne" antwortet VORSPRUNG-Leser Andreas Hlasseck, Sprecher der People for Future Gelnhausen/Main-Kinzig, in seinem Leserbrief.



"Zurzeit erzeugen in Deutschland 9.600 Biogasanlagen Strom für gut 9 Millionen Haushalte, das sind 5,4 % des deutschen Stromverbrauchs. Das entspricht in etwa der Größenordnung des unflexiblen, teuren und abfallbelasteten Atomstroms des 1. Quartals 2022, aus der Deutschland Mitte April endlich den Ausstieg geschafft haben wird. Jetzt möchte die MIT weniger Biogas in Strom umwandeln und stattdessen reines Biomethan aufbereiten, wofür auch noch zusätzliche Energie aufgewendet werden muss. Heißt sie möchte eine flexible und jederzeit verfügbare Art der Stromerzeugung zurückbauen, um damit Wärme zu erzeugen. So viel zur Stabilisierung des Stromnetzes.

Jetzt könnte die MIT einwenden, sie möchte mehr Mais oder Grünland für die Wärmeerzeugung nutzen. Allein zur Wärmeversorgung der privaten Haushalte müssten wir die landwirtschaftliche Fläche in Deutschland verdoppeln, ganz zu schweigen von Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, die auch mit Wärme versorgt werden wollen. So viel zum Thema Tagträumen.

Schon seit vielen Jahren bedeuten die Monokulturen, die hierzulande und in Regenwälder zur Fütterung unserer Nutztiere errichtet wurden, den Tod zahlreicher für uns lebenswichtiger Tiere und Pflanzen. Von dieser Art der Landwirtschaft brauchen wir weniger, nicht mehr! Vermutlich möchte die MIT die Nackensteakesser dieser Republik dazu bringen, sich vegan zu ernähren, dann bleibt sicher etwas mehr Fläche für Strom und Wärme übrig.

Mehr Speisereste und Gülle zu Biogas zu vergären macht auch wenig Sinn. Diese machen nur einen verschwindend kleinen Teil der benötigten Energie aus. Und mehr Abfälle zu haben, bedeutet weniger Effizienz in unseren Wertschöpfungsketten zur Nahrungserzeugung. Das erhöht die Nutzungskonflikte dramatisch. Zum Vergleich: die Flächeneffizienz, also die möglichen Kilowattstunden (kWh) pro Hektar und Jahr liegen bei Photovoltaikanlagen 40 Mal höher als bei Bioenergie. Und unter den Modulen kann weit mehr wachsen als eine Monokultur. Wärmepumpen sind hocheffizient, heutzutage lassen sich aus 1 kWh elektrischer Energie rund 4 kWh Wärmeenergie bereitstellen. Weitere Informationen zur Wärmepumpe finden Sie auf der Homepage des Energiestammtisch Freigericht e.V..

Abschließend der wichtigste Hinweis, den viele (auch die MIT) gerne verdrängen: jede eingesparte kWh muss nicht erzeugt werden. Und wenn sie doch erzeugt werden muss, dann bitte (flächen)effizient, mit Wind und Sonne, mit Wärmepumpen, für kurze Zeiträume eingespeichert in Batterien, für einige Wochen mögliche Dunkelflaute eingespeichert in Wasserstoff, Methan oder vergleichbar."

Andreas Hlasseck
Sprecher der People for Future Gelnhausen/Main-Kinzig

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