Schulden bedeuten Inflation

"In der Leserbriefdiskussion zwischen dem Sprecher der Fridays for Future Bewegung Gelnhausen, der für eine schuldenbasierte Sozialpolitik eintritt und Walter Streb, der für eine solide Finanzpolitik ist, gibt es grundlegende Unterschiede. Staatsschulden werden niemals real (zur heutigen Kaufkraft) zurückgezahlt, und wenn überhaupt, dann immer mit entwertetem Geld. Wenn die Forderung im Raum steht, mehr Geld für Kindersicherung, Bildung usw. auszugeben, dann nur, wenn das mit zusätzlichen Steuern bezahlt wird. Das sind dann politische Entscheidungen.

Denn diese Schulden haben immer, die Betonung liegt auf immer, eine inflationäre Tendenz zur Folge. Und eine Inflation betrifft 90 % der Bevölkerung. Also Arbeitnehmer, Rentner, Sparer usw. Inflation bedeutet Verschiebung von Vermögenswerten von 'unten' nach 'oben'. Wie Henry Ford gesagt haben soll: Wenn die Menschen das Finanzsystem verstehen würden, hätten wir morgen eine Revolution. Aber wen interessiert es? Schließlich stören solche Themen bei der Urlaubsplanung.

Fazit: Schulden für den Konsum, und dazu gehört auch der Bau einer Stadthalle, die keinen Ertrag bringt, sondern nur Folgekosten verursacht, ein klares Nein, weil nicht sozial. Schulden für den Ausbau von Netzinfrastruktur und zum Beispiel Windkraftanlagen offshore, also im Meer, ein klares Ja. Denn diese Schulden bezahlen sich von selbst. Anstatt Geld für Öl, Gas oder Kohle auszugeben, bleibt die Wertschöpfung im Land und bedeutet mehr Autarkie, also Unabhängigkeit. Und wenn wir echte Volksvertreter hätten, dann bekämen alle privaten Investoren, die sich auf ihrem Hausdach eine Photovoltaik zulegen wollen, einen kostenlosen Kredit, dessen Rückzahlung nicht mehr kostet, als die jetzige Stromrechnung ausmacht. Das 'Finanzsystem' macht es möglich. Eine Alternative wäre ein unendliches Wirtschaftswachstum, das es logischerweise nicht geben kann."

Heinz Ullrich
Gelnhausen

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