Bahnbrücke in Gelnhausen: Kritik ja, aber bitte sachlich und ohne Polemik

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Den Artikel "Gelnhausen: Planung für Bahnüberführung komplett einstellen" kommentiert VORSPRUNG-Leser Holger Saß in einem Leserbrief.



"Schon der erste Satz von Herrn Wehrsig, People for Future GN/MKK, weist die Richtung, wohin seine Kritik am Brückenbau 'kleine Omega Brücke' – Variante 5) zielt. Das bezeichnet man gemeinhin als 'not in my backyard' – bitte nicht vor meiner Haustür! Er spricht nur von seinem 'unmittelbaren Umfeld' und scheint damit den Blick auf das Ganze aufgegeben zu haben und fühlt sich damit auch nicht 'dem Gemeinwohl verpflichtet', was eigentlich dem Ziel von People for Future inhärent sein sollte. Eine solche Denke führt nur in das Private, in die Ohne-Mich Mentalität. Davon haben wir eigentlich schon genug!

Zu seinen Punkten im Einzelnen: Ja, es wird lt. Erläuterungsbericht von Hessen Mobil nahezu zu einer Verdoppelung des Verkehrs auf der K904 kommen. Aber würde die Brücke nicht gebaut, sondern der Übergang geschlossen bleiben, würde der Verkehr in andere Wohngebiete verlagert oder die jetzt schon stark ausgelastete Westspange weiter belasten. Im Herbst wird der Übergang geschlossen, bin gespannt wie viele Autos dann die Wirtschaftswege in Hailer und Meerholz als Alternative nutzen werden, um nach Lieblos oder Roth zu kommen.

Der sogenannte 'massenhafte Verlust' der Auenwiesen wird durch 12.500 qm von der Bahn geschaffenen Kompensationsflächen mehr als ausgeglichen, nachzulesen im „Dialogforum“ der DB). Der Retentionsraum Kinzig Aue wird nach Aussage der Gutachten, die Hessen Mobil erstellt hat, nicht kaputt gemacht, denn der RP Darmstadt hatte schon Februar 1990 die Variante 2 (direkt durch die Kinzig Auen) 'nach einer vertieften naturschutzfachlichen Prüfung (…) abgelehnt, da diese zu einem erheblichen Eingriff in den Auenbereich mit teilweise bedeutenden Biotopen führen würde.' (S. 11 des Erläuterungsberichtes)

Auch bei der Lärm- und Abgasbelastungen hat Hessen Mobil ausführlich Stellung bezogen. Darin werden die erheblichen Emissionen für die betroffenen Bewohner durch die Förderung bzw. Bezahlung des passiven Lärmschutzes ausgeglichen (S. 133 des Erläuterungsberichtes), der freilich wesentlich preiswerter ist als ein aktiver Schutz mit 7 Meter hohen Stellwänden. Wer möchte schon hinter 'Gefängnismauern' leben? Die K 904 bekommt einen lärmmindernden Straßenbelag.

Die Alleenbäume, die durch die Baumaßnahmen entfallen, werden alle wieder ersetzt. Und die denkmalgeschützte Schlossmauer ist seinerzeit für den Bau der Feuerwehr Hailer-Meerholz schon einmal versetzt worden und es gibt die Zusicherung, dass eine erneute Versetzung nicht zum Schaden der Mauer erfolgen wird.

Hier werden also Panik geschürt und Polemik verbreitet. Wer alles genau nachlesen möchte, kann das jederzeit tun; hier ist der link dazu: https://www.uvp-verbund.de/trefferanzeige?docuuid=01719957-5d33-4151-bf19-a3fd5ccdd494. Bei dem derzeitigen Regen eine wirklich lohnenswerte Lektüre.

Dort findet sich auch die Kostenaufteilung für die Brücke: Danach bezahlen Bund und Bahn 83,3% und das Land Hessen 16,7 % der Kosten. Allein den Ausbau der K 904 bis zur Brücke trägt der MKK und den Fußweg bezahlt die Stadt Gelnhausen.

Der MKK gehört zur Metropolregion Rhein-Main. Wir brauchen eine funktionierende Infrastruktur, damit Arbeit und Wohlstand im Lande, in unserer Region bleiben. Lärm macht krank, aber Arbeitslosigkeit und Hunger auch!"

Holger Saß
Gelnhausen

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