Wenn unsere Welt eine Zukunft haben soll – warum gestalten wir sie nicht endlich?

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Am 2. August war der Erdüberlastungstag, VORSPRUNG-Leserin Maria Gubisch hat dazu ihre Gedanken aufgeschrieben.



"Fühlen Sie sich auch manchmal erschöpft? Was tun Sie dann? Eine kleine Pause einlegen? Innehalten? Einfach weitermachen? Was könnte die Erde tun, wenn sie erschöpft wurde? Wenn lange vor der Zeit alles verbraucht ist, was fürs ganze Jahr reichen müsste? Wasser, Luft, Boden, Rohstoffe – alles schon aufgebraucht. Was machen wir jetzt? Ich möchte weiter atmen, essen, mich fortbewegen. Was ich dafür brauche, nehme ich jemand anderem weg, an einem anderen Ort, zu einer späteren Zeit. Darf ich das? Will ich das? Was wäre die Alternative dazu?

Wir müssten alle mit unseren Mitteln haushalten, nur ausgeben, soviel wir haben. Wenn für eine Sache, nehmen wir zum Beispiel den Klimaschutz, politisch nicht genügend vorgesehen wird, können wir das schlucken – oder Veränderungen anmahnen. Die Schuldenbremse ist ja nicht per se die Hüterin des Geldes. Sie wird benutzt, wenn es opportun erscheint. In anderen Fällen findet die Politik, finden auch Wählerinnen kreativ Auswege. Sie wissen schon.

Wenn unsere Welt eine Zukunft haben soll – warum gestalten wir sie nicht endlich? Mein Vorschlag: Alles, wirklich alles kommt auf den Prüfstand. Was kostet es, was nutzt es? Dient es dazu, Menschen-rechte und Gleichheit zu schaffen? Armut und Hunger zu beenden? Also die Zukunftsagenda der Vereinten Nationen (UN-Agenda) umzusetzen? Bis zum Jahr 2030 soll danach die Welt so umgestaltet sein, dass Menschen und Erde Partner sind und weltweit Wohlergehen in Frieden gelebt wird. Niemand soll zurückbleiben, niemandem Leid zugefügt werden. Darauf haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus 193 Staaten verpflichtet. Noch sind sie nicht hinreichend auf dem Weg dahin. Wir müssen sie daran erinnern – und selbst zielgerichtet den Weg gehen.

Die Folgen der Klimaerhitzung sind wohl bald nicht mehr versicherbar. Schon heute kostet ein am Klimaschutz gesparter Euro fünf Euro Klimafolgekosten. Brauchen wir selbst eine Sturmflut? Oder können wir so schon erahnen, was wir unbedingt vermeiden wollen? Worauf können wir uns verständigen, was unsere Gegenwart und Zukunft angeht? Was brauchen wir, was wollen wir, was wünschen wir uns?

Angenommen, wir entscheiden uns für ein Leben, wie es die UN-Agenda anstrebt. Dann müssten wir konsequent all unser Tun, Entscheiden, Konsumieren daraufhin prüfen, ob es uns dem Ziel näherbringt. All das, was nicht dahin führt wäre zu überdenken und zu korrigieren. Ein klares und ehrliches Bekenntnis zu einem lebenswerten Leben für alle und überall hat Veränderungen zur Folge. Wenn wir das Ziel klar haben werden einzelne Schritte logisch und können leicht akzeptiert werden. Bisher stehen kleinteilige Schritte unverbunden in der Diskussion. Das ruft Einzelinteressen auf den Plan. Wir müssen sie verbinden und vom Ziel her denken.

Machen Sie mit? Ich freue mich sehr über Resonanz."

Maria Gubisch
Gelnhausen

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